Kultur

vom Menschen hervorgebrachte Sphäre des Wahrnehmbaren

Zitate Bearbeiten

A Bearbeiten

  • "Aber elementarer Teil unserer Kultur ist auch das Grundprinzip der Toleranz. Ich muss den Menschen mit anderem Glauben respektieren. Ich darf ihm nicht den Kopf einschlagen. Es muss aber zugleich möglich sein, dem andern zu erklären, er folge einem Irrglauben, ohne damit Gewalt zu provozieren. Das gilt wechselseitig." - Otto Schily, cicero.de
  • "Alles, was der Kulturentwicklung in irgendeiner Weise hilft, arbeitet gegen den Krieg. Ich möchte nicht gern erschossen werden." - Peter Sodann, Interview in der Sächsischen Zeitung, 16. Oktober 2008
  • "Aus dem Wald ist alle europäische Kultur, die geistige nicht minder als die materielle, hervorgegangen." - Werner Sombart, Der moderne Kapitalismus

B Bearbeiten

  • "Barbarei ist, nach der Funktion von Kultur zu fragen."- Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Ausgabe von 1983, S. 390
  • "Barbarei und Zivilisation - Vorgericht und Nachspeise der Kultur." - Emil Gött, Im Selbstgespräch

D Bearbeiten

  • "Das Geheimnis, um das es hier geht, aber ist: Daß man mit der Aufopferung Gottes auch die Welt opfert, daß der Verrat an der Religion den Verrat an der Kultur nach sich zieht, nach sich ziehen muß. Die abendländische Kultur wird genau so lange leben wie die abendländische Religion." - Gertrud von Le Fort: Der Kranz der Engel [1946]. Teil II in: Das Schweißtuch der Veronika. Ehrenwirth München 1949. S. 620
  • "Das Wunderbare an uns Menschen ist, dass wir zwei Vererbungssysteme besitzen - ein chemisches und ein kulturelles. … Unser chemisches System erhebt uns kaum über andere Tiere, doch unser kulturelles System ist in der Natur ohne Beispiel. Seine formende Kraft schenkt uns Sprache, Kunst, Wissenschaft und sittliche Verantwortung." - Gottfried Schatz: Jenseits der Gene: Essays über unser Wesen, unsere Welt und unsere Träume von Gottfried Schatz. - NZZ Libro - Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2008 - ISBN 978-3-03823-453-1 - Kapitel "Bedrohliche Gäste", S. 9
  • "Dass kein Unschuldiger und auch der Schuldige nur unter Wahrung aller seiner Persönlichkeits- und Verteidigungsrechte verurteilt werde, ist eine für die Rechtskultur eines Landes entscheidende, seine Rechtsstaatlichkeit mit konstituierende gesetzliche Forderung." - Claus Roxin, Festschrift für Ernst-Walter Hanack zum 70. Geburtstag am 30. August 1999 - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1999, S. 3
  • "Den Menschen wichtig zu nehmen ist Kultur, den Menschen geringschätzen: Barbarei." - Gerhart Hauptmann, Rede bei Eröffnung der Gerhart-Hauptmann-Ausstellung in der Columbia-Universität zu New York am 29. Februar 1932. In: Um Volk und Geist. Ansprachen. S. Fischer Berlin 1932. S. 179 books.google
  • "Die Angst, an andere Maßstäbe anzulegen, die man für sich selbst für selbstverständlich hält, führt dazu, dass Freiheitsverletzungen akzeptiert werden, die nicht akzeptabel sind. So wird es als fester Bestandteil einer anderen Kultur akzeptiert, wenn Eltern ihre Kinder von der deutschen Gesellschaft fern halten, beim Schwimmunterricht und bei Klassenreisen fehlen lassen, wenn Jungen und Mädchen getrennt aufwachsen sollen..." - Necla Kelek, Rede zum Geschwister-Scholl-Preis 2005, Tageszeitung TAZ, 15. November 2005
  • "Die einzige Rettung für Frauen aus der Unterschicht oder einer anderen Kultur oder beidem ist Bildung." - Reyhan Şahin, Stern Nr. 19/2008 vom 30. April 2008, S. 169
  • "Die grüne Kultur ist Leitkultur geworden." - Mariam Lau, ARD-Presseclub vom 10. Juli 2011
  • "Die Kultur des Menschen liegt gleichsam an der Leine seiner biologischen Natur. Niemals kann sich Kultur gegen die Natur des Menschen richten." - Frans de Waal, Der Spiegel 33/2002
  • "Die Kultur des Misstrauens, die zu der Normenvielfalt führt, ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt. Die Bürokraten vollziehen bei der Abfassung von Vorschriften nur das nach, was wir alle wollen. Wir wollen immer mehr Einzelfallgerechtigtkeit und immer mehr Sicherheit und deshalb intensivere staatliche Kontrollen (bei anderen)." - Hans Peter Bull, Süddeutsche Zeitung vom 12. August 2005
  • "Die Kultur hängt von der Kochkunst ab." - Oscar Wilde, Vera oder die Nihilisten, 3. Akt / Fürst Paul
  • "Die Nationen machen Europa aus, ihre Kultur, ihre Sprache, ihre Unterschiede und ihre Gemeinsamkeiten, und diese Nationen sind viel älter als die Nationalstaaten." - Joschka Fischer, Risiko Deutschland, Köln, 1994, ISBN 3462023411
  • "Die Vagabunden sind das Salz der Erde, oder wenigstens der fliegende Same, der die sonst fest am Boden klebende, und am Boden verrottende Cultur über die ganze Erde verbreitet." - Friedrich Spielhagen, Problematische Naturen, Erste Abtheilung, Kap. 29. Sämtliche Werke. Band 1, Leipzig: Staackmann, 1874. S. 286
  • "Die Verteidigung des Friedens ist identisch mit der Verteidigung der Kultur." - Arnold Zweig, 1958, Quelle: Plakat im Dt. Histor. Museum Berlin, siehe Weblink dhm
  • "Die weißen Zivilisationen halten es für sehr wichtig, der farbigen Welt zwei ganz besondere Kulturgüter zu bringen: Schnaps und Opium." - Gert von Paczensky, „Weiße Herrschaft. Eine Geschichte des Kolonialismus.“, 1979, S. 383

E Bearbeiten

  • "Ein Stück Schwarzbrot und ein Krug Wasser stillen den Hunger eines jeden Menschen; aber unsere Kultur hat die Gastronomie erschaffen." - Honoré de Balzac, Physiologie der Ehe
  • "Eine demokratische politische Kultur lebt bekanntlich von der Meinungsfreude und der Anteilnahme der Bürger. Das setzt Furchtlosigkeit voraus." - Jutta Limbach, Terror - eine Bewährungsprobe für die Demokratie, bpb.de
  • "Eine gewisse Anzahl von Müßiggängern ist notwendig zur Entwicklung einer höheren Kultur." - Miguel de Unamuno: Plädoyer des Müßiggangs. Ausgewählt und aus dem Spanischen übersetzt von Erna Pfeiffer, Literaturverlag Droschl Graz - Wien, 2. Auflage 1996, ISBN 3-85420-442-6, S. 19
  • "Eine Kultur kann nur an ihrer eigenen Schwäche sterben." - André Malraux, La tentation de l'Occident, 1926, S. 103
  • "Eine nachgemachte Kultur gedeiht nie." - Madame de Staël, Über Deutschland
  • "Es gibt verschiedene Kulturen, aber nur eine Zivilisation, die europäische." - Kemal Atatürk, Bernd Rill (1985): Kemal Atatürk, rowohlt Verlag 1985, S. 80
  • "Es gibt keine menschliche Natur ohne kulturelles Lernen und ohne die Grundlage aller Kultur […]: die Sprache." - Fernando Savater, Tu, was du willst, S. 64. Frankfurt, 2007. ISBN 978-3-593-38419-1. Übersetzer: Wilfried Hof
  • "Es gilt dabei nicht, die Eingeborenen zu Europäern zu machen! Das wäre aussichtslos und in der Absicht falsch. Das Ziel kann nur sein, eine bodenständige Kultur höheren Grades heraufzuführen." - Wilhelm Solf, über Missionen, aus "Kolonialpolitik - Mein politisches Vermächtnis" (1919)
  • "Es scheint, dass die Lebensart, in der jeder Einzelne nur daran interessiert ist, seine eigenen Wünsche zu erfüllen, und in der das Gefühl, den sozialen und kulturellen Verpflichtungen zu folgen, an Bedeutung verliert, jene Mentalität bildet, die Entwicklung totalitärer Ideologien begünstigt." - Leszek Kołakowski, Mini-Traktate über Maxi-Themen

F Bearbeiten

  • "Fromm, gütig, segenspendend, fürsorglich – so ist das traditionelle Bild christlicher Missionare in der farbigen Welt. Doch der Schein trügt, Missionen waren Verbündete des Kolonialismus, oft sogar grausame. Sie halfen, alte Kulturen zu zerstören, Menschen zu entwurzeln, Familien und ganze Völker zu spalten." - Gert von Paczensky, „Verbrechen im Namen Christi. Mission und Kolonialisierung.“, 2000, Umschlagtext

G Bearbeiten

H Bearbeiten

  • "Heute wird zu Recht beklagt, dass die tibetische Kultur von den Chinesen unterdrückt wird. Darüber sollte man aber nicht vergessen, dass die tibetische Kultur aus einer Religion hervorgeht, die noch sehr viel brutaler war, und die Menschen in Tibet wie in der schlimmsten Diktatur unterdrückte. Deshalb verbietet sich jede unkritische Gefühlsduselei für den Dalai Lama und die tibetischen Mönche." - Ulrich Wickert, in: Tagesthemen, ARD 12. Oktober 1997

I Bearbeiten

  • "Ich fürchte, unsere Kultur engt uns von Anfang an ein und treibt uns weg von dem, was wir sein könnten." - Arno Gruen, Der Fremde in uns
  • "[...] ich habe [...] ein generelles Problem mit Leuten, die stolz darauf sind, dass sie keine Zeitung lesen und sich nur noch online informieren - dabei sind doch Zeitungen notwendig, um an der Kultur und der Gesellschaft teilzuhaben. Allen Schülern und Studenten kann ich nur zurufen: Lest mehr Zeitung!" - Günther Jauch, spiegel.de
  • "Ich will in der Zukunft nur noch Schulen, in denen das Pädagogikprinzip »Respekt« und eine Kultur der Anerkennung zum Tragen kommen. Eines Tages wird es kein Sitzenbleiben mehr geben und keine K.O.-Noten. Der gemeinsame Unterricht bis zu zehnten Klasse wird zu deutlich besseren Ergebnissen führen." - Heide Simonis, Rede auf dem SPD-Landesparteitag Schleswig-Holstein im März 2004
  • "In einer hedonistischen Kultur, die zur kurzfristigen Beziehung ermuntert, zur ständigen „Wahl“ und „Verbesserung“, sind langfristige Unternehmungen wie Familie für die meisten kaum noch vorstellbar." - Matthias Matussek, „Die vaterlose Gesellschaft. Eine Polemik gegen die Abschaffung der Familie.“, ISBN 3-596-17139-3, 2006, Vorwort zur Neuauflage

J Bearbeiten

K Bearbeiten

  • "Kampf der Kulturen? Normalerweise kämpfen Kulturen nicht. Deshalb sind sie Kulturen: Weil sie keine Kriege führen." - Ivica Osim, Der Standard, 19. Dezember 2003, derstandard.at
  • "Keine andere Kultur sägt so intensiv an dem Ast, auf dem sie sich befindet und kein Land hat sich so gründlich von seiner Identität verabschiedet wie Deutschland. Zwar haben wir die reichste Erbengeneration aller Zeiten, jenseits der materiellen Werte sind wir aber bettelarm." - Peter Hahne, Interview in der Westfalenpost vom 19. November 2004, veröffentlicht auf www.peter-hahne.de
  • "Kolonisieren heißt Missionieren und zwar Missionieren in dem hohen Sinne der Erziehung zur Kultur. Aber nicht zur europäischen Kultur sondern zu einer Kultur, die im Boden und in der Heimat der Eingeborenen Wurzel fassen kann und ihrem geistigen und seelischen Zuschnitt angepasst ist." - Wilhelm Solf, Rede im deutschen Reichstag am 6. März 1913
  • "Kultur ist Disziplinierung des eigenen inneren Ichs, Inbesitznahme der eigenen Persönlichkeit und die Erlangung eines höheren Bewusstseins, mit dem man dazu kommt, den eigenen historischen Wert zu verstehen, die eigene Funktion im Leben, die eigenen Rechte und Pflichten." - Antonio Gramsci, Grido del popolo, 29. Januar 1916
  • "Kultur ist Reichtum an Problemen, und wir finden ein Zeitalter um so aufgeklärter, je mehr Rätsel es entdeckt hat." - Egon Friedell, Abschaffung des Genies. Essays bis 1918. Hrsg. von Heribert Illig. 2. Auflage. Wien und München: Löcker, 1984. S. 237. ISBN 3854090676
  • „Kultur ist, wenn Sie Ihrem Nachbarn den Kopf abschlagen und daraus eine Blumenvase machen. Zivilisation ist, wenn Sie dafür ins Gefängnis müssen und nie wieder rauskommen.“ – Henryk M. Broder, Kritik der reinen Toleranz, 2008, S. 205–206.
  • "Kultur muß Natur haben. // Noch einmal werden wir Wilde. Wann wir ganz reif sind." - Peter Hille, Ethica. In: Gestalten und Aphorismen, Gesammelte Werke, Zweiter Band, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1904, S. 95, Internet Archive

M Bearbeiten

  • "Multikultur ist eine permanente menschliche Herausforderung. Jedem Künstler, aber auch jedem Menschen ist sie gestellt." - Rafik Schami, Erzähler der Nacht, 1989
  • "Mystik ist die Urmutter der Religion, die Urmutter der Kultur." - Othmar Spann, Religionsphilosophie

O Bearbeiten

R Bearbeiten

S Bearbeiten

  • "Stell dir mal vor, jede künstlerische Darbietung würde sich an der dümmstvorstellbaren Person orientieren, das wäre ja der Niedergang von Kunst und Kultur." - Wolfgang Wendland, Interview, OX-FANZINE, Ausgabe 37, 2000, [1]

U Bearbeiten

  • "Unsere Kultur hat die h-Moll-Messe hervorgebracht. [...] Aber das gibt mir nicht das Recht, die Didgeridoo-Musik der australischen Ureinwohner als minderwertig zu betrachten. Wir müssen verstehen, dass andere Menschen Musik auf andere Weise machen - und dass wir davon lernen können." - Sting, auf die Frage, ob er an eine musikalische Globalisierung oder an musikalische Reservate für bedrohte Musikstile glaube, GEO Nr. 11/2003, S. 77
  • "Unsere Kultur liegt den Frauen zu Füßen." - Norbert Bolz, taz Nr. 8525 vom 8. März 2008, S. 3

W Bearbeiten

  • "Nein, zehn Schritt vom Leibe mit dem ganzen Weltanschauungssalat... Hier wird scharf geschlossen! Wenn ich Kultur höre... entsichere ich meinen Browning!" - »Schlageter«, Schauspiel von Hanns Johst
  • "Wer Bücher verbrennt, verbrennt auch Bibliotheken, bombardiert offene Städte, schießt mit Ferngeschützen oder Fliegerbomben Gotteshäuser ein. Die Drohung, mit der die Fackel in den Bücherstapel fliegt, gilt nicht dem Juden Freud, Marx oder Einstein, sie gilt der europäischen Kultur, sie gilt den Werten, die die Menschheit mühsam hervorgebracht und die der Barbar anhaßt, weil er halt barbarisch ist, unterlegen, roh, infantil." - Arnold Zweig, Rückblick auf Barbarei und Bücherverbrennung. Aus: Über Schriftsteller. Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag, 1967. S. 48
  • "Wer in schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt hat Kultur." - Oscar Wilde, Das Bildnis des Dorian Gray, Vorwort
  • "Wie groß ist der Unterschied zwischen der Barbarei vor der Cultur und der Barbarei nach der Cultur!" - Friedrich Hebbel, Sämtliche Werke: Tagebücher, 3. Band. 3766a (1846). Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905. S. 166. Google Books-USA*
  • "Wir müssen die europäische Kultur mit der türkischen impfen." - Tayyip Erdoğan. Mit diesem Ausspruch eröffnete er die Euro-Türken-Konferenz zu der türkischstämmige Politiker geladen wurden, spiegel.de, Erdogan umgarnt deutsch-türkische Politiker
  • „Wir mussten Freud recht geben, wenn er in unserer Kultur, unserer Zivilisation nur eine dünne Schicht sah, die jeden Augenblick von den destruktiven Kräften der Unterwelt durchstoßen werden kann […]“ – Stefan Zweig, Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt/M.: S. Fischer, 1992 [1942], S. 18.
  • "Witze zu erzählen und zu verstehen ist für mich auch ein Zeichen von Intelligenz und Kultur." - Vural Öger, DER SPIEGEL, 10. Juni 2004
  • "Wo das Bewusstsein schwindet, dass jeder Mensch uns als Mensch etwas angeht, kommen Kultur und Ethik ins Wanken." - Albert Schweitzer, Verfall und Wiederaufbau der Kultur
  • "Wo Kultur wegbricht, wird Platz frei für Gewalt." - August Everding, Rede anlässlich der Protestveranstaltung des Deutschen Bühnenvereins in Berlin, 27. Juni 1993

Weblinks Bearbeiten

 
Wikiquote
Vergleiche auch: Leitkultur, Barbarei, Tradition
 
Wikipedia
Wikipedia führt einen Artikel über Kultur.
 
Wiktionary
Wiktionary führt den Wörterbucheintrag Kultur.