Vergangenheit

Zurückliegende Zeiten

Zitate Bearbeiten

  • "Aber Gott will auch, daß der Mensch betrachte die vergangenen Zeiten; nicht als Eintagsfliege ohne Zukunft hat Gott den Menschen geschaffen, und wer die ihm geordnete Zukunft genießen will, muß sich dazu stärken an der Vergangenheit." - Jeremias Gotthelf, Kurt von Koppigen. Aus: Schriften. Neue wohlfeile Ausgabe. 8. Band. Berlin: Springer, 1861. S. 3. Google Books
  • "Am meisten Zukunft haben Menschen ohne Vergangenheit." - Roger Willemsen, Deutschlandreise
  • "Begreifen wir jetzt die geschmeichelte Verlegenheit der Japaner, sobald man sie nach ihren alten Sitten fragt? Etwas in ihnen weiß mehr als sie selber: dass die kommende Einheitserde nur zu ertragen sein wird, wenn jeder von uns seine ganze Vergangenheit mitbringt. Die da meinen, das Umgekehrte täte not, die Weltlosen und deshalb Zukunftshungrigen, die ins Morgen vorrennen, weil sie hinter sich selber zurückbleiben – sie sind die ewig Gestrigen." - Die Herabkunft der Ganga. In: Köln Olten Hegner 1964, S. 440–441 zitiert nach Isabelle Dalaudiere: Julius Overhoff (1898–1977). Un écrivain témoin de son temps: le Monde avec Gengis Khan comme roman historique de la guerre froide, Dissertation, 2008, S. 270 Auch bei Isabelle Dalaudiere
  • "Das ächte Neue keimt nur aus dem Alten, // Vergangenheit muss unsre Zukunft gründen, [...]" - August Wilhelm Schlegel, Zueignung an die Dichter, in: Blumensträusse italiänischer, spanischer und portugiesischer Poesie, Realschulbuchhandlung, Berlin 1804, S. 226-227 Google Books
  • "Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd." - Christa Wolf, Kindheitsmuster, Romanbeginn, 1976; Der erste Satz ist ein Zitat aus William Faulkners Roman "Requiem für eine Nonne" von 1951
  • "Das Volk, welches seine Vergangenheit von sich wirft, entblößt seine feinsten Lebensnerven allen Stürmen der wetterwendischen Zukunft." - Joseph Görres, Der Deutsche Reichstag
  • "Der Versuch, verbrecherische Taten zu rechtfertigen, hat möglicherweise schlimmere Folgen als die Tat selbst. Verbrechen der Vergangenheit zu rechtfertigen, bedeutet, den Samen für zukünftige Verbrechen zu legen. Tatsächlich ist die Wiederholung eines Verbrechens manchmal Teil der Rechtfertigung: wir begehen es wieder und wieder, um uns selbst und andere davon zu überzeugen, es sei normal und nicht abnorm." - Eric Hoffer, The Passionate State of Mind. New York: Harper & Brothers, 1954
  • "Die Gegenwart ist im Verhältnis zur Vergangenheit Zukunft, ebenso wie die Gegenwart der Zukunft gegenüber Vergangenheit ist. Darum, wer die Gegenwart kennt, kann auch die Vergangenheit erkennen. Wer die Vergangenheit erkennt, vermag auch die Zukunft zu erkennen." - Lü Bu We, Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 140
  • "Die Ruine schafft die gegenwärtige Form eines vergangenen Lebens, nicht nach seinen Inhalten oder Resten, sondern nach seiner Vergangenheit als solcher.“ - Georg Simmel, Philosophische Kultur, 1911, S. 132
  • "Die Vergangenheit ist ein fremdes Land; sie machen dort alles anders." - L. P. Hartley, The Go-Between, 1953
  • "Die Weisesten verstehen die Zukunft, die weniger Weisen die Vergangenheit, die noch weniger Weisen die Gegenwart." - Lü Bu We, Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 254
  • "Die Zeiten der Vergangenheit // Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 575 f. / Faust
  • "Eines Menschen Vergangenheit ist das, was er ist. Sie ist der einzige Maßstab, an dem er gemessen werden sollte." - Oscar Wilde, Ein idealer Gatte, Akt 1 / Lady Chiltern
  • "Es ist schrecklich schwer, gerecht zu sein zu seiner eigenen Vergangenheit." - Marlen Haushofer, Die Wand
  • "Geschichte, im höheren Sinne des Wortes, ist einzig jene Vergangenheit, welche noch gegenwärtig im Bewusstsein des Menschen gestaltend weiterlebt." - Houston Stewart Chamberlain, Grundlagen des 19. Jahrhunderts
  • "Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein." - Johann Wolfgang von Goethe, Die Leiden des jungen Werther - Am 4. Mai 1771
  • "Ich mag Männer mit Zukunft und Frauen mit Vergangenheit." - Oscar Wilde, Das Bildnis des Dorian Gray, Kapitel 15 / Lord Henry
  • "Jede Geschichte, die wir über uns erzählen, kann nur in der Vergangenheit erzählt werden. Sie spult sich von dort, wo wir heute stehen, nach rückwärts ab, und wir sind nicht mehr ihre Akteure, sondern ihre Zuschauer, die sich entschieden haben zu sprechen." - Siri Hustvedt, Was ich liebte. Übersetzer: Uli Aumüller. Reinbek 2003, ISBN 3-498-02971-1
  • "Junge Leute zwingen uns, vorwärts auf ein Leben voll Mühe und Anstrengung zu blicken. Alte Leute erlauben uns, rückwärts auf ein Leben zu schauen, dessen Mühen endgültig vorüber sind." - Vita Sackville-West, Erloschenes Feuer
  • "So regen wir die Ruder, stemmen uns gegen den Strom - und treiben doch stetig zurück, dem Vergangenen zu." - F. Scott Fitzgerald, Der große Gatsby
  • "Spiegel der Zukunft sei das Vergangene? Doch die Geschichte wirkt ins Gewebe der Zeit nimmer das nämliche Bild." - Heinrich Leuthold, An einen Fatalisten
  • "Trau der Zukunft nicht, - begraben // Lass Vergangenheit, was tot; // Freudig Schaffen soll uns laben, // Herz in der Brust und über uns Gott!" - Henry Wadsworth Longfellow, Gedichte
  • "Was ist die ganze Erziehung als das heilige Anknüpfen der Vergangenheit an das Dunkel der Zukunft durch weisen Gebrauch der Gegenwart?" - Johann Heinrich Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder lehrt
  • "Wie schwer es sein muss, hier einen Weg zu finden, kommt vielleicht am deutlichsten in der gängigen Redensart zum Ausdruck, das Vergangene sei noch unbewältigt, man müsse erst einmal daran gehen, die Vergangenheit zu bewältigen. Dies kann man wahrscheinlich mit keiner Vergangenheit, sicher aber nicht mit dieser. Das höchste, was man erreichen kann, ist zu wissen und auszuhalten, dass es so und nicht anders gewesen ist, und dann zu sehen und abzuwarten, was sich daraus ergibt." - Hannah Arendt, Rede zum Lessing-Preis-Erhalt in: diestandard, 11.Oktober 2006 diestandard.at

Bibel Bearbeiten

  • "Er (Gott) wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen." - Offenbarung 21,4 EU

Weblinks Bearbeiten

  Siehe auch: Gestern, Geschichte, Historie
 
Wikiquote
Gegenbegriff: Gegenwart, Zukunft
 
Wikipedia
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Wiktionary
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