Schweizer Sprichwörter
Wikimedia-Liste
14 Änderungen dieser Version sind noch nicht markiert.
Die gesichtete Version wurde am 11. Januar 2019 markiert.
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
|
ABearbeiten
- "A sitzunde Saager isch glich vil wärt wie en liggunde Schiisser."
- Hochdeutsch: "Ein sitzender Säger ist gleich viel wert wie ein liegender Scheisser."
- Bedeutung: Um Arbeit recht zu verrichten, muss man schon aufstehen/sich bemühen.
- "Uf alte Pfannä lehrt me choche."
- Hochdeutsch: "Auf alten Pfannen lernt man kochen."
- "Ä grobi Schnuer hätts o tah!"
- Hochdeutsch: "Eine grobe Schnur würde genügen/könnte das auch."
- Bedeutung: Wird gesagt, wenn etwas stumpf ist (z. B. Messer), da es so gut schneidet wie eine dicke Schnur (Seil).
- "Äs isch no gschnäu mau öppis imänä Mönsch innä!"
- Hochdeutsch: "Es ist schnell etwas in einem Menschen drinn!"
- Bedeutung: Eine Frau wird schneller schwanger, als sie denkt!
BBearbeiten
- "Bschow z’Schwinggi, nit der Trog."
- Hochdeutsch: "Schau dir das Schwein an (ob es fett ist), nicht den Trog (ob er voll ist)."
- "Bis de geit no hüffu Wasser de Rottu emab"
- Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser die Rhone (Fluss, der im Goms/Oberwallis Rottu/Rotte genannt wird) hinunter"
- Bedeutung: Es dauert noch lange, bis dieses oder jenes passiert.
- Abwandlungen:
- "Bis denn fliest no vill Wasser de Rhy derab." (Basel)
- "Da gaht no vill Wasser d’Limmät abè." (Zürich)
- Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein/die Limmat (Flüsse) hinunter."
CBearbeiten
- "Chasch nit z’Zehni und z’Weggli ha."
- "Me ka nid dr Batze und s Weggli ha!" (Basel)
- "Khasch nit z’Füferli und z Weggli ha." (Graubünden)
- "Chasch nöd de Feufer und s Weggli ha." (Zürich)
- "Chasch ned de Batze ond s Weggli ha." (Innerschweiz)
- Hochdeutsch: "Du kannst nicht den 10-Räppler (bzw. 5-Räppler) und die Weck (Brötchen) haben."
- Bedeutung: Du musst dich für das eine oder das andere entscheiden.
DBearbeiten
- "Da chasch de Haase gäh."
- Hochdeutsch: "Das kannst du den Hasen (zu fressen) geben."
- Bedeutung: Drückt aus, dass etwas von niedriger Qualität ist.
- "Da wird ja jede Ligu Lehm hert."
- Bedeutung: Die Zeit geht so lange vorbei, bis sogar das Brot hart wird.
- Herkunft: Albrecht Friedrich von Mülinen (1732-1807) sprach zum Volk: Lasst euer Brot nicht hart werden. Ligulem (Mattenenglisch) heisst so viel wie ein Stück Brot.
- "Dä dümmschdi Buur hät die gröschdä Härdöpfel!"
- Deutsch: "Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln!"
- "Das isch ja zum Müüs meuke."
- Deutsch: "Das ist ja zum Mäuse melken."
- Bedeutung: sinngemäss ca. "Das ist ja kaum zu glauben."
- "D’r schnäller isch d’r gschwinder."
- Deutsch: "Der Schnellere ist der Geschwindere."
- Bedeutung: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
- "Däm chalberet no dr Schiitstock!"
- Deutsch: "Jenem kalbt noch der Holzhackklotz!"
- Bedeutung: Jener hat soviel Glück, dass ihm nicht nur Kühe sondern sogar der Holzhackklotz Kälber werfen.
- "Das macht der Braate emu nid feiss."
- Deutsch: "Davon wird der Braten jedenfalls nicht fett."
- Bedeutung: Das macht noch nicht viel aus.
- "De isch am Herrgott ab èm Charrè gheit." (Zürich)
- Deutsch: "Der ist dem Herrgott vom Wagen gefallen."
- Bedeutung:Er ist auf dem falschen Weg. - Sein Leben ist nicht mehr so ruhig und gut
- "De isch am Tüfel ab èm Charrè gheit." (Zürich)
- Deutsch: "Der ist dem Teufel vom Wagen gefallen."
- Bedeutung: Er ist dem Tod knapp entronnen. - dem Teufel von der Schippe gesprungen -
- "De Gschider git na, de Esel blibt sta." (Zürich)
- Deutsch: "Der Gescheitere gibt nach, der Esel bleibt stehen."
- Bedeutung: Es ist besser von seinem Standpunkt abzurücken, um eine Einigung herbeizuführen, als stur daran festzuhalten.
EBearbeiten
- "Em Tüüfel es Ohr ab gloge."
- Deutsch: "Dem Teufel ein Ohr weggelogen."
- Bedeutung: Eine grosse Lüge erzählt, pausenlos gelogen.
- "E Schwalbe macht no ke Summer."
- Deutsch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer."
- Bedeutung: Ein Anzeichen bedeutet nicht, dass etwas eintritt.
FBearbeiten
- "Froge darf me, wenn me d’Antwort nid schücht."
- Deutsch: "Fragen darf man, wenn man die Antwort nicht scheut."
- "Frage chostet nüt."
- Deutsch: "Fragen kostet nichts."
- "Für d’ Füchs." - auch abgekürzt "FF"
- Deutsch: "Für die Füchse."
- Bedeutung: Etwas vergebens machen. Viel Aufwand für nichts.
HBearbeiten
- "Hopp-de-Bäse"
- Deutsch: "Los, der Besen!"
- Bedeutung: "Beeil dich!"
- "Hopp Schwiiz!" (Sport)
- Deutsch: "Los, Schweiz!"
- "Hütt än Rappe, morn än Rappe, gits ä schuöni Zippelchapä"
- Deutsch: Heute ein Rappen, morgen ein Rappen, gibt eine schöne Zipfelkappe
- Bedeutung: Irgendwann hat man genügend Geld zusammen.
JBearbeiten
- "Jedes Problemli het zwöi siite: die fauschi ond üsi."
- Deutsch: "Jedes Problem hat zwei Seiten: die falsche und die unsrige".
- "Jedem Lappi siis Chappi"
- Hochdeutsch: "Jedem Narr seine Kappe".
- Bedeutung: Jeder soll seine Extrawurst bekommen.
- "Jetzt hesch aber am Bock a Seckel glanget"
- Hochdeutsch: "Jetzt hast du dem (Ziegen)bock an die Eier/den Sack gegriffen".
- Bedeutung: Jetzt hast du die Grenze überschritten.
MBearbeiten
- "Mit dem/ihre chamer go Ross stäle." (Zürich)
- Deutsch: "Mit ihm/ihr kann man Pferde stehlen."
- Bedeutung: Sagt man über jemanden auf den man in allen Situationen voll zählen kann.
RBearbeiten
- "Riemt der Göüch so tüet der Nol."
- Hochdeutsch: "Lobt der Trottel, so tut der Narr"
- Bedeutung: Um einen Narren dazu zu bringen, dies oder jenes zu tun, muss man ihn nur loben, und das ist nicht schwierig (jeder Trottel kann es).
SBearbeiten
- "S’het so lang s’het."
- Deutsch: "Es hat, solange es hat"
- Bedeutung: Solange der Vorrat reicht
- "S’git nüt wo’s nit git."
- Deutsch: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"
- "S’isch gnueg Heu donde/dobe."
- Deutsch: "Es ist genug Heu unten/oben."
- Bedeutung: "Es reicht!"
- "Soihäfeli – Soideckeli"
- Deutsch: "Schweineklo – Schweinedeckel"
- Bedeutung: Vetternwirtschaft
VBearbeiten
- "Vo de Riiche muesch s Spare lerne."
- Hochdeutsch: "Von den Reichen musst du das Sparen lernen."
- "Vo nüt chund nüt."
- Deutsch: "Von nichts kommt nichts."
- Bedeutung: "Wenn man nichts investiert/riskiert, dann erreicht man nichts."
WBearbeiten
- "Nützt es nichts, so schadet es auch nicht."
- Original: "Nützt nüüt scho schads niid." – in der Urschweiz
- Original: "Wänns nüt nützt, schadts au nöd."
- Original: "Nützts nüt so schadts nüt."
- Original: "Nötzts nüz so schadts nüz."
- "Wer einer Katze etwas antut, wird vom Hagel heimgesucht."
- "Wohin würde das führen?"
- Original: "Wo chiemtemer ou härä?"
- Original: "Wo chiemtemer ou härä, we jedä würd säge; wo chiemtemer o häre, u kene gieng ga luege wohäre das me chiem; weme gieng."
- "Wenn em Hund ufe Schwanz stohsch, denn bellt er."
- Hochdeutsch: "Wenn du dem Hund auf den Schwanz trittst, dann bellt er."
- Bedeutung: Wenn man echte Probleme anspricht, muss man mit heftigem Widerstand rechnen.
- "Wenn jedä für sich luegt, isch für alli gluegt."
- Hochdeutsch: "Wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt."
- "Wenn’s em Esel z’wohl wird gaht er ufs Iis."
- Deutsch: "Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis."
- "Wo mes hätti möge, het mes nid vermöge. Jetz wo mes vermag, mag mes nid."
- Deutsch: "Als man Hunger hatte, konnte man es [das Essen] nicht bezahlen. Jetzt, wo man es bezahlen kann, hat man keinen Hunger mehr."
- Auch: "Als man es wollte, hatte man zuwenig Geld. Jetzt, da man es bezahlen könnte, braucht/will man es nicht mehr."
ZBearbeiten
- "Ziit isch am wertvollschtä, wämmer si net hät."
- Hochdeutsch: "Zeit ist am wertvollsten, wenn man sie nicht hat."
- "Z’Gfräsna – z’Vergäsna"
- Hochdeutsch: "Das Gefressene – das Vergessene."
- Bedeutung: Man vergisst schnell, was man an Gutem bekommen hat.
WeblinksBearbeiten
Wikipedia führt einen Artikel über Schweizerdeutsch. |