Schweizer Sprichwörter

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  • "Ä sitzende Sääger isch glich viel wärt wie e liggende Schisser."
    • Hochdeutsch: "Ein sitzender Säger ist gleich viel wert wie ein liegender Scheisser."
    • Bedeutung: Um Arbeit recht zu verrichten, muss man schon aufstehen/sich bemühen.
  • "Uf alte Pfannä lehrt me choche."
    • Hochdeutsch: "Auf alten Pfannen lernt man kochen."
    • Bedeutung: Von älteren Frauen lernt man.
  • "Ä grobi Schnuer hätts o tah!"
    • Hochdeutsch: "Eine grobe Schnur würde genügen/könnte das auch."
    • Bedeutung: Wird gesagt, wenn etwas stumpf ist (z. B. Messer), da es so gut schneidet wie eine dicke Schnur (Seil).
  • "Äs isch no gschnäu mau öppis imänä Mönsch innä!"
    • Hochdeutsch: "Es ist schnell etwas in einem Menschen drinn!"
    • Bedeutung: Eine Frau wird schneller schwanger, als sie denkt!
  • "Bschow z’Schwinggi, nit der Trog."
    • Hochdeutsch: "Schau dir das Schwein an (ob es fett ist), nicht den Trog (ob er voll ist)."
  • "Bis de geit no hüffu Wasser de Rottu emab"
    • Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser die Rhone (Fluss, der im Goms/Oberwallis Rottu/Rotte genannt wird) hinunter"
    • Bedeutung: Es dauert noch lange, bis dieses oder jenes passiert.
    • Abwandlungen:
      • "Bis denn fliest no vill Wasser de Rhy derab." (Basel)
      • "Da gaht no vill Wasser d’Limmät abè." (Zürich)
      • Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein/die Limmat (Flüsse) hinunter."
  • "Chasch nit z’Zehni und z’Weggli ha."
  • "Me ka nid dr Batze und s Weggli ha!" (Basel)
  • "Khasch nit z’Füferli und z Weggli ha." (Graubünden)
  • "Chasch nöd de Feufer und s Weggli ha." (Zürich)
  • "Chasch ned de Batze ond s Weggli ha." (Innerschweiz)
  • Hochdeutsch: "Du kannst nicht den 10-Räppler (bzw. 5-Räppler) und die Weck (Brötchen) haben."
  • Bedeutung: Du musst dich für das eine oder das andere entscheiden.
  • "Dä dümmschdi Buur hät die gröschdä Härdöpfel!"
    • Deutsch: "Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln!"
  • "De Gschider git na, de Esel blibt sta." (Zürich)
    • Deutsch: "Der Gescheitere gibt nach, der Esel bleibt stehen."
    • Bedeutung: Es ist besser von seinem Standpunkt abzurücken, um eine Einigung herbeizuführen, als stur daran festzuhalten.
  • "Das isch weder Fisch no Vogel."
    • Hochdeutsch: "Das ist weder Fisch noch Vogel."
    • Bedeutung: Nicht klar zuzuordnen, weder das eine noch das andere.
  • "Das isch wie vo Hand es Loch grabe. Macht kei Mensch me."
    • Hochdeutsch: "Das ist wie von Hand ein Loch graben. Macht kein Mensch mehr."
    • Bedeutung: Das ist unnötig, nicht mehr zeitgemäss.
  • "E Schwalbe macht no ke Summer."
  • Deutsch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer."
  • Bedeutung: Ein Anzeichen bedeutet nicht, dass etwas eintritt.
  • "Froge darf me, wenn me d’Antwort nid schücht."
    • Deutsch: "Fragen darf man, wenn man die Antwort nicht scheut."
  • "Frage chostet nüt."
    • Deutsch: "Fragen kostet nichts."
  • "Für d’ Füchs." - auch abgekürzt "FF"
    • Deutsch: "Für die Füchse."
    • Bedeutung: Etwas vergebens machen. Viel Aufwand für nichts.
  • "Fax nach Bärn."
    • Deutsch: "Fax nach Bern."
    • Bedeutung: Ein Dokument vernichten.
  • "Hütt än Rappe, morn än Rappe, gits ä schuöni Zipfelchapä"
    • Deutsch: Heute ein Rappen, morgen ein Rappen, gibt eine schöne Zipfelkappe
    • Bedeutung: Irgendwann hat man genügend Geld zusammen.
  • "Irgendwenn isch de Momänt, wo de Frosch ins Wasser längt."
    • Hochdeutsch: "Irgendwann ist der Moment, wo der Frosch in Wasser hineinreicht."
    • Bedeutung: Wenn man nach bestimmten Massnahmen auf den Eintritt eines erhofften Ereignisses wartet.
  • "Jedes Problemli het zwöi siite: die fauschi ond üsi."
    • Deutsch: "Jedes Problem hat zwei Seiten: die falsche und die unsrige".
  • "Jedem Lappi siis Chappi"
    • Hochdeutsch: "Jedem Narr seine Kappe".
    • Bedeutung: Jeder soll seine Extrawurst bekommen.
  • "Mängmol muesch e Stei im Brätt ha."
    • Hochdeutsch: "Manchmal muss man einen Stein im Brett haben."
    • Bedeutung: Jemandes Wohlwollen geniessen, bei jemandem gut angesehen sein.
  • "Riemt der Göüch so tüet der Nol."
    • Hochdeutsch: "Lobt der Trottel, so tut der Narr"
    • Bedeutung: Um einen Narren dazu zu bringen, dies oder jenes zu tun, muss man ihn nur loben, und das ist nicht schwierig (jeder Trottel kann es).
  • "S’git nüt wo’s nit git."
    • Deutsch: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"
  • "Soihäfeli – Soideckeli"
    • Deutsch: "Sautöpfchen - Saudeckelchen"
    • Bedeutung: Vetternwirtschaft
  • "Vo de Riiche muesch s Spare lerne."
    • Hochdeutsch: "Von den Reichen musst du das Sparen lernen."
  • "Vo nüt chund nüt."
    • Deutsch: "Von nichts kommt nichts."
    • Lukrez: "Denn wir sehen, dass nichts von nichts entstehen kann."
  • Original lat.: "de nihilo quoniam fieri nihil posse videmus." - De Rerum Natura II, 287
  • "Nützt es nichts, so schadet es auch nicht."
    • Original: "Nützt nüüt scho schads niid."in der Urschweiz
    • Original: "Wänns nüt nützt, schadts au nöd."
    • Original: "Nützts nüt so schadts nüt."
    • Original: "Nötzts nüz so schadts nüz."
  • "Wer einer Katze etwas antut, wird vom Hagel heimgesucht."
  • "Wenn em Hund ufe Schwanz stohsch, denn bellt er."
    • Hochdeutsch: "Wenn du dem Hund auf den Schwanz trittst, dann bellt er."
    • Bedeutung: Wenn man echte Probleme anspricht, muss man mit heftigem Widerstand rechnen.
  • "Wenn jedä für sich luegt, isch für alli gluegt."
    • Hochdeutsch: "Wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt."
  • "Wenn’s em Esel z’wohl wird gaht er ufs Iis."
    • Deutsch: "Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis."
  • "Wo mes hätti möge, het mes nid vermöge. Jetz wo mes vermag, mag mes nid."
    • Deutsch: "Als man Hunger hatte, konnte man es [das Essen] nicht bezahlen. Jetzt, wo man es bezahlen kann, hat man keinen Hunger mehr."
    • Auch: "Als man es wollte, hatte man zuwenig Geld. Jetzt, da man es bezahlen könnte, braucht/will man es nicht mehr."
  • "Ziit isch am wertvollschtä, wämmer si net hät."
    • Hochdeutsch: "Zeit ist am wertvollsten, wenn man sie nicht hat."
  • "Z’Gfräsna – z’Vergäsna"
    • Hochdeutsch: "Das Gefressene – das Vergessene."
    • Bedeutung: Man vergisst schnell, was man an Gutem bekommen hat.
  • "Zägg, e Amsle."
  • "Tschägg, en Amsle." (Basel)
    • Hochdeutsch: "Zack, eine Amsel:"
    • Bedeutung: Jetzt ist es passiert.
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