Schweizer Sprichwörter
Wikimedia-Liste
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
|
- "Ä sitzende Sääger isch glich viel wärt wie e liggende Schisser."
- Hochdeutsch: "Ein sitzender Säger ist gleich viel wert wie ein liegender Scheisser."
- Bedeutung: Um Arbeit recht zu verrichten, muss man schon aufstehen/sich bemühen.
- "Uf alte Pfannä lehrt me choche."
- Hochdeutsch: "Auf alten Pfannen lernt man kochen."
- Bedeutung: Von älteren Frauen lernt man.
- "Ä grobi Schnuer hätts o tah!"
- Hochdeutsch: "Eine grobe Schnur würde genügen/könnte das auch."
- Bedeutung: Wird gesagt, wenn etwas stumpf ist (z. B. Messer), da es so gut schneidet wie eine dicke Schnur (Seil).
- "Äs isch no gschnäu mau öppis imänä Mönsch innä!"
- Hochdeutsch: "Es ist schnell etwas in einem Menschen drinn!"
- Bedeutung: Eine Frau wird schneller schwanger, als sie denkt!
- "Bschow z’Schwinggi, nit der Trog."
- Hochdeutsch: "Schau dir das Schwein an (ob es fett ist), nicht den Trog (ob er voll ist)."
- "Bis de geit no hüffu Wasser de Rottu emab"
- Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser die Rhone (Fluss, der im Goms/Oberwallis Rottu/Rotte genannt wird) hinunter"
- Bedeutung: Es dauert noch lange, bis dieses oder jenes passiert.
- Abwandlungen:
- "Bis denn fliest no vill Wasser de Rhy derab." (Basel)
- "Da gaht no vill Wasser d’Limmät abè." (Zürich)
- Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein/die Limmat (Flüsse) hinunter."
- "Chasch nit z’Zehni und z’Weggli ha."
- "Me ka nid dr Batze und s Weggli ha!" (Basel)
- "Khasch nit z’Füferli und z Weggli ha." (Graubünden)
- "Chasch nöd de Feufer und s Weggli ha." (Zürich)
- "Chasch ned de Batze ond s Weggli ha." (Innerschweiz)
- Hochdeutsch: "Du kannst nicht den 10-Räppler (bzw. 5-Räppler) und die Weck (Brötchen) haben."
- Bedeutung: Du musst dich für das eine oder das andere entscheiden.
- "Dä dümmschdi Buur hät die gröschdä Härdöpfel!"
- Deutsch: "Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln!"
- "De Gschider git na, de Esel blibt sta." (Zürich)
- Deutsch: "Der Gescheitere gibt nach, der Esel bleibt stehen."
- Bedeutung: Es ist besser von seinem Standpunkt abzurücken, um eine Einigung herbeizuführen, als stur daran festzuhalten.
- "Das isch weder Fisch no Vogel."
- Hochdeutsch: "Das ist weder Fisch noch Vogel."
- Bedeutung: Nicht klar zuzuordnen, weder das eine noch das andere.
- "Das isch wie vo Hand es Loch grabe. Macht kei Mensch me."
- Hochdeutsch: "Das ist wie von Hand ein Loch graben. Macht kein Mensch mehr."
- Bedeutung: Das ist unnötig, nicht mehr zeitgemäss.
- "E Schwalbe macht no ke Summer."
- Deutsch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer."
- Bedeutung: Ein Anzeichen bedeutet nicht, dass etwas eintritt.
- "Froge darf me, wenn me d’Antwort nid schücht."
- Deutsch: "Fragen darf man, wenn man die Antwort nicht scheut."
- "Frage chostet nüt."
- Deutsch: "Fragen kostet nichts."
- "Für d’ Füchs." - auch abgekürzt "FF"
- Deutsch: "Für die Füchse."
- Bedeutung: Etwas vergebens machen. Viel Aufwand für nichts.
- "Fax nach Bärn."
- Deutsch: "Fax nach Bern."
- Bedeutung: Ein Dokument vernichten.
- "Hütt än Rappe, morn än Rappe, gits ä schuöni Zipfelchapä"
- Deutsch: Heute ein Rappen, morgen ein Rappen, gibt eine schöne Zipfelkappe
- Bedeutung: Irgendwann hat man genügend Geld zusammen.
- "Irgendwenn isch de Momänt, wo de Frosch ins Wasser längt."
- Hochdeutsch: "Irgendwann ist der Moment, wo der Frosch in Wasser hineinreicht."
- Bedeutung: Wenn man nach bestimmten Massnahmen auf den Eintritt eines erhofften Ereignisses wartet.
- "Jedes Problemli het zwöi siite: die fauschi ond üsi."
- Deutsch: "Jedes Problem hat zwei Seiten: die falsche und die unsrige".
- "Jedem Lappi siis Chappi"
- Hochdeutsch: "Jedem Narr seine Kappe".
- Bedeutung: Jeder soll seine Extrawurst bekommen.
- "Mängmol muesch e Stei im Brätt ha."
- Hochdeutsch: "Manchmal muss man einen Stein im Brett haben."
- Bedeutung: Jemandes Wohlwollen geniessen, bei jemandem gut angesehen sein.
- "Riemt der Göüch so tüet der Nol."
- Hochdeutsch: "Lobt der Trottel, so tut der Narr"
- Bedeutung: Um einen Narren dazu zu bringen, dies oder jenes zu tun, muss man ihn nur loben, und das ist nicht schwierig (jeder Trottel kann es).
- "S’git nüt wo’s nit git."
- Deutsch: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"
- "Soihäfeli – Soideckeli"
- Deutsch: "Sautöpfchen - Saudeckelchen"
- Bedeutung: Vetternwirtschaft
- „So luut wieme i Waud mööget, chunnts ou zrügg“
- Deutsch: „So laut wie man in den Wald schreit, kommt's zurück“
- Bedeutung: „wikt:wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus”
- "Vo de Riiche muesch s Spare lerne."
- Hochdeutsch: "Von den Reichen musst du das Sparen lernen."
- "Vo nüt chund nüt."
- Original lat.: "de nihilo quoniam fieri nihil posse videmus." - De Rerum Natura II, 287
- "Nützt es nichts, so schadet es auch nicht."
- Original: "Nützt nüüt scho schads niid." – in der Urschweiz
- Original: "Wänns nüt nützt, schadts au nöd."
- Original: "Nützts nüt so schadts nüt."
- Original: "Nötzts nüz so schadts nüz."
- "Wer einer Katze etwas antut, wird vom Hagel heimgesucht."
- "Wenn em Hund ufe Schwanz stohsch, denn bellt er."
- Hochdeutsch: "Wenn du dem Hund auf den Schwanz trittst, dann bellt er."
- Bedeutung: Wenn man echte Probleme anspricht, muss man mit heftigem Widerstand rechnen.
- "Wenn jedä für sich luegt, isch für alli gluegt."
- Hochdeutsch: "Wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt."
- "Wenn’s em Esel z’wohl wird gaht er ufs Iis."
- Deutsch: "Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis."
- "Wo mes hätti möge, het mes nid vermöge. Jetz wo mes vermag, mag mes nid."
- Deutsch: "Als man Hunger hatte, konnte man es [das Essen] nicht bezahlen. Jetzt, wo man es bezahlen kann, hat man keinen Hunger mehr."
- Auch: "Als man es wollte, hatte man zuwenig Geld. Jetzt, da man es bezahlen könnte, braucht/will man es nicht mehr."
- "Ziit isch am wertvollschtä, wämmer si net hät."
- Hochdeutsch: "Zeit ist am wertvollsten, wenn man sie nicht hat."
- "Z’Gfräsna – z’Vergäsna"
- Hochdeutsch: "Das Gefressene – das Vergessene."
- Bedeutung: Man vergisst schnell, was man an Gutem bekommen hat.
- "Zägg, e Amsle."
- "Tschägg, en Amsle." (Basel)
- Hochdeutsch: "Zack, eine Amsel:"
- Bedeutung: Jetzt ist es passiert.
Weblinks
BearbeitenWikipedia führt einen Artikel über Schweizerdeutsch. |