Johann Nepomuk Nestroy

österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Opernsänger
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Johann Nepomuk Nestroy (1839)

österreichischer Dichter und Schauspieler

Zitate mit Quellenangabe

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  • "Der Fortschritt ist halt wie ein neuentdecktes Land; ein blühendes Kolonialsystem an der Küste, das Innere noch Wildnis, Steppe, Prärie. Überhaupt hat der Fortschritt das an sich, daß er viel größer ausschaut, als er wirklich ist." - Der Schützling (1847) IV,10
  • "Ein Füllerl kommt zur Welt au'm Land, // Weil's weiß is, wird's ein Schimmerl g'nannt, // Und weil das Schimmerl Habern frißt, // Das Schimmerl bald ein Schimmel ist; // Der Schimmel thut Schabraken trag'n, // Und endet vor ein'n Ziegelwag'n. // Aus seine Haar' ein Unterrock wird d'raus, // So wachset sich ein Schimmel aus." - Theaterg'schichten durch Liebe, Ingtrigue, Geld und Dummheit. 12te Scene http://gutenberg.spiegel.de/buch/5122/3
  • "Ein Zensor ist ein menschgewordener Bleistift oder ein bleistiftgewordener Mensch, ein fleischgewordener Strich über die Erzeugnisse des Geistes, ein Krokodil, das an den Ufern des Ideenstromes lagert und den darin schwimmenden Literaten die Köpf' abbeißt. [...] Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können." - Freiheit in Krähwinkel, 1. Akt, 14. Szene http://www.zeno.org/nid/20005442109
  • "Er ist Mysantrop [sic!] geworden um doch etwas zu seyn." - Reserve und andere Notizen. Hrsg. von W. Edgar Yates, 2000, S. 103 books.google
  • "Geschwindigkeit ist keine Hexerei!" - Nagerl und Handschuh, 1. Akt, 13. Scene (Kappenstiefel). Aus: Gesammelte Werke. 10. Band. Hg. von Vincenz Chiavacci und Ludwig Ganghofer. Stuttgart: Bonz & Comp. 1891. S. 107. Google Books-USA*
  • "»Glänzende Partie« heißt die Fee, die oft Wunder wirkt in jungfräulichen Herzen, und selbst die ordinäre Hex' »Reichliche Versorgung« hat schon in zarten Wesen riesige Selbstverleugnung erzeugt." - Der Unbedeutende 1. Akt, 16. Szene (Posse, 1846)
  • "Glück und Verstand gehen selten Hand in Hand." - Der Talisman
  • "Großmut findet immer Bewunderer, selten Nachahmer, denn sie ist eine zu kostspielige Tugend." - Der Schützling
  • "Ich glaube von jedem Menschen das Schlechteste, selbst von mir, und ich hab' mich noch selten getäuscht." - Die beiden Nachtwandler, I, 16
  • "Ich hab' feste Grundsätz', fest bleib ich dabei. Nur wenn ich ein Geld seh', da änder' ich's glei." - Robert der Teufel
  • "Ja, lang leben will halt alles, aber alt werden will kein Mensch." - Die Anverwandten
  • "Kaum ist die Ernte einer Erfahrung glücklich eingebracht, so wird der Acker vom Schicksal neu umgepflügt." - Reserve und andere Notizen (Hrsg. von W. E. Yates, 2000, S. 77 )
  • "Sie brauchen nichts zu wissen, sie sind ein reicher Mann, aber ich bin ein armer Teufel, mir muss was einfallen." - Eulenspiegel
  • "Still schleicht das Schicksal // Herum auf dieser Welt, // Der eine hat den Beutel, // Der andre, der hat's Geld." - Die Verbannung aus dem Zauberreiche
  • "Was kann der Mensch, dessen Leben nix Ander's, als ein an seinem GeburtsTag gefälltes Todesurtheil is, G'scheidteres thu'n, als er laßt sich in resignierter Delinquenten-Manier noch nach Möglichkeit gut g'scheh'n mit einer Gustospeiß?" - Mein Freund : Posse mit Gesang in drei Akten, nebst einem Vorspiele [1851], in Johann Nestroy: Stücke 30, Verlag Jugend und Volk 1979, S. 9 books.google, Varianten a. a. O. S. 403 u. 422
  • "Welcher Entdecker hat das schon bemessen, wie weit sich die äußersten Vorgebirge der Möglichkeit ins Meer der Unmöglichkeit hinein erstrecken?" - Der Unbedeutende 1. Akt, 16. Szene (Posse, 1846 )
  • "Wenn die Gäst’ wüssten, wie z’wider sie einem oft sind, es ließ sich gar kein Mensch mehr einladen auf der Welt." - Das Mädel aus der Vorstadt I, 6 (Frau v. Erbsenstein)
  • "Wenn alle Strick reißen, so gib ich mir ein gutes Wort und häng’ mich selbst auf." Zampa der Tagedieb oder: Die Braut von Gyps (1832; 1. Akt, 15. Szene) books.google
  • "Wenn's drauf ankommt, eine Geliebte zu betrügen, da ist der Dümmste ein Philosoph." - Der Treulose / Nanette
  • "Wirklichkeit is immer das schönste Zeugnis für die Möglichkeit." - Der Talisman
  • "Zu viel plauschen die Weiber erst, wenn sie alt sind. Wenn sie jung sind, verschweigen sie einem zu viel." - Der alte Mann mit der jungen Frau

Falsch zugeschrieben

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  • "Die Phönizier haben das Geld erfunden – aber warum so wenig?"[1]

Einzelnachweise

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  1. Als Falschzitat entlarvt von Gerald Krieghofer, https://falschzitate.blogspot.com – Nestroy zugeschrieben von Fritz J. Raddatz: Warum? Frage-Geschichten aus der Zeit. 1982, S. 104. Raddatz behauptete fälschlich, das Zitat stamme aus Nestroys Drama Der Schützling. Tatsächlicher Urheber ist Marian Załucki in seinem satirischen Gedicht Polak w Italii („Der Pole in Italien“) von 1969.
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