Diskussion:Donatien Alphonse François de Sade

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Vsop.de in Abschnitt Tucholsky über de Sade
  • "Schlechtigkeit ist ein bedeutender Charakterzug bei einer Frau. Von jeher war sie die Waffe des Schwachen. Geschichte von Juliette .

Zugeschrieben

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  • "Nur wenig ist anregender als die erste gelungene Missetat."
  • "Wir (stoßen) infolge der Verderbtheit der anderen immer nur auf Dornen, während die Bösewichte nichts als Rosen ernten." - Justine

Über de Sade

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"Sades Größe besteht weder darin, daß er dem Verbrechen, der Perversion gehuldigt, noch darin, daß er für diese Huldigung eine radikale Sprache benutzt hat. Seine Größe ist, einen immensen Diskurs erfunden zu haben, der auf seinen eigenen Wahrnehmungen (und nicht denen der anderen) basiert, sich in Details, Überraschungen, Reisen, Gerichten, Porträts, Gestalten, Eigennamen, usw. ausmünzt: kurz, die Gegen-Zensur bestand darin, vom Verbot ausgehend, Romaneskes zu gestalten." - Roland Barthes: Sade, Fourrier, Loyola. 1971

"La grandeur de Sade n'est pas d'avoir célébré le crime, la perversion, ni d'avoir employé pour cette célébration un langage radical ; c'est d'avoir inventé un discours immense, fondé sur ses propres répétitions (et non sur celles des autres), monnayé en détails, surprises, voyages, mesures, portraits, configurations, noms propres, etc., bref, la contre-censure, ce fut, à partir de l'interdit, de faire du romanesque." --Vsop.de (Diskussion) 08:26, 20. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Nichts für ungut, Diego

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ich habe Ihre Charakterisierung de Sades revertiert, weil sie keine Verbesserung des bisherigen Zustands darstellt. Bekannt als Marquis de Sade braucht wahrscheinlich niemand, Namensgeber des Sadismus könnte den Eindruck erwecken, als habe Sade an dieser Begriffprägung selbst mitgewirkt, und bei Verfasser pornographischer Philosophie des Bösen stört nicht nur das Fehlen des bestimmten Artikels; vielmehr kenne ich ein Werk dieses Titels ebenso wenig wie WP. Erstaunlich, dass Ihre entsprechenden Bearbeitungen in w:Marquis de Sade und w:Marquis de Sade (Begriffsklärung), die mir auch dort ziemlich verfehlt erscheinen, noch nicht zurückgesetzt wurden. --Vsop.de (Diskussion) 11:35, 1. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

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Liebe Vsop.de,

vielen Dank für die freundlich formulierten Einwände, aber

1) dass es sich bei D.A.F de Sade um den "Divin Marquis" handelt sollte man schon erwähnen, denn zum Beispiel trägt die berühmte Biographie von Jean Pauvert, "Sade vivant", in der deutschen Übersetzung den Titel "Der göttliche Marquis"

2) "Namensgeber des Sadismus"

Das Wort "Namensgeber" hat zwei Bedeutungen:

a) Person, Lebewesen oder Sache, die der Benennung von jmdm. oder etw. zugrunde liegt (in unserem Fall liegt der Benennung De Sade zugrunde).

b) Wer einer Person oder Sache einen Namen gibt (in unserem Fall wäre dies also der Gerichtsmediziner Richard von Krafft-Ebing, der 1866 den Begriff Sadismus als wissenschaftlichen Terminus in die Psychiatrie einführte (nach dem Marquis de Sade benannt).

Hier zwei Links zu Quellen, die belegen, dass der Göttliche Marquis als "Namensgeber des Sadismus" bezeichnet wird:

3) "Verfasser pornographischer Philosophie des Bösen" soll Sades Gesamtwerk charakterisieren und nicht eine einzelne Schrift.

Man könnte auch stattdessen: "Skandalautor pornosophischer Werke des Bösen" schreiben, frei nach: Michael Pfister / Stefan Zweifel: Pornosophie & Imachination.[1] Sade, La Mettrie, Hegel, Matthes & Seitz München, 2002, ISBN 3882218363.)

  1. Erläuterung des w:Neologismus Imachination: Das Modell des ‘Menschen und als Maschine’ und die freischwebende ‘Imagination’ verdichten sich zur Imachination..., S. 18

Gruß --Diego de Tenerife (Diskussion) 18:16, 1. Aug. 2019 (CEST)Beantworten


Ich versuche einen Kompromiss:
„Seine größtenteils einer entsprechenden Pornographie zugeordneten Veröffentlichungen, in denen er eine […] Einstellung vertrat, gaben späterhin Anlass für die Benennung des Sadismus.“
Lücke bitte geeignet füllen, wenn möglich nicht mit „dem Bösen“, da diese recht großkalibrige Bezeichnung etwas zu sehr religlös-metaphysisch und etwas zu wenig deskriptiv und analytisch ist.
--Silvicola (Diskussion) 19:34, 1. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
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Mon très cher Silvicola,

bei meinen Literaturrecherchen war mir aufgefallen, dass im Zusammenhang mit Sades Werken die uralte gnostische Kategorie des Bösen immer wieder expressis verbis erscheint, oft hervorgehoben, in Titeln der Sekundärliteratur..

Hier einige Beispiele:

  • Titel der Sade-Biographien von Volker Reinhardt: De Sade oder Die Vermessung des Bösen, 2014
  • Sabine Friedrich (Romanistin): Die Imagination ds Bösen. Zur narrativen Modellierung der Transgression bei Laclos, Sade und Flaubert. Narr Francke Attempto 1998, ISBN 978-3823347941.
  • Die Erotik des Bösen - Artikel von Sven Siedenberg, auf Spiegel Online: "130 Kunstwerke, mehr als 100 Manuskripte und illustrierte Bücher enthüllen nun, wie de Sade und die Surrealisten die Erotik mit dem Bösen koppelten und daraus Literatur und Kunst fabrizierten".
  • Susanne Becker: "Die Faszination des Bösen bei Marquis de Sade - Zwischen Philosophie und Pornographie"

Ich finde, dass die grausamen Exzesse Sades Phantasie, wie Lobpreisung des Lustmordes, Folterungen bis zum Tode, durchaus der Kategorie des Bösen zugeordnet werden sollten.

Cordialement

--Diego de Tenerife (Diskussion) 09:34, 2. Aug. 2019 (CEST) --Diego de Tenerife (Diskussion) 13:24, 2. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

Ich muss zugeben, im Unrecht gewesen zu sein: Französischer Adeliger und Autor ist so nichtssagend, dass man darauf auch ganz verzichten kann. Trotzdem finde ich es gut, dass de.WQ sich an dieser Stelle -im Gegensatz zu anderen WQ-Projekten- äußerste Kürze auferlegt. Marquis de Sade, Skandalautor einer Erotik des Bösen („Sadismus“) sollte für alle akzeptabel sein, oder? --Vsop.de (Diskussion) 13:30, 2. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
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Liebe Vsop.de,

habe Deinen Vorschlag sofort übernommen und eingearbeitet. Vielen Dank für Deine freundliche Reaktionen auf meine Argumente. Ich wünsche Dir ein entspanntes Wochenende!

--Diego de Tenerife (Diskussion) 20:16, 2. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

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Ich hätte noch eine Frage zur Parenthese, wäre statt ("Sadismus"): "(nach ihm wurde der "Sadismus" benannt)" zu lange?

Gruß

--Diego de Tenerife (Diskussion) 07:55, 3. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

Seien Sie versichert, dass niemand den Zusammenhang zwischen Sade und „Sadismus“ übersehen oder falsch verstehen wird. Der Link zu w:Sadismus (vielleicht gleich zu #Herkunft des Begriffs? „Sadismus“) ist eine sehr gute Idee. Unter knappen biographischen Daten (Wikiquote:Person#Name) wurden hier bisher immer nur Stichworte verstanden, nie ganze Sätze, und angesichts der Heftigkeit, mit der seinerzeit über den Umfang zulässiger Angaben gestritten wurde, möchte ich wenigstens daran nichts ändern.Können Sie damit leben? --Vsop.de (Diskussion) 11:41, 3. Aug. 2019 (CEST)Beantworten
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Selbstverständlich, so machen wir es. Vielen Dank!

Gruß

--Diego de Tenerife (Diskussion) 18:09, 3. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

Tucholsky über de Sade

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Seifert widerlegt mitnichten meine Einschätzung, Tucholsky habe nichts von Belang über de Sade zu sagen, sondern bestätigt sie geradezu!

Die nach dem Krieg in Frankreich einsetzende Rehabilitierung von Sades Werk durch die Surrealisten findet in Deutschland kein Pendant. [...] Zu mehr als zu einer kulturhistorischen Fußnote hat Sade es in diesen Jahren nicht gebracht [...]. Sade bleibt in Deutschland ein toter Hund im Kuriositätenkabinett der Literatur, der allenfalls Anlass zu einem Bonmot bietet, wie demjenigen Tucholskys: "Was tat der Marquis de Sade? Er röstete kleine Mädchen und bestreute sie mit gestoßenem jungen Mann"

Der Zusammenhang lässt keinen Zweifel, dass Bonmot hier nicht als scharfsinnige Einsicht, sondern im Gegenteil bloß als alberne Witzelei verstanden wird. Ich denke nicht, das so etwas hierher gehört. --Vsop.de (Diskussion) 20:07, 24. Aug. 2019 (CEST)Beantworten

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