Max Weber
deutscher Soziologe, Jurist, National- und Sozialökonom (1864–1920)
Max Weber (1864-1920)
Bearbeitendeutscher Soziologe
vollständig: Maximilian Carl Emil Weber
Zitate mit Quellenangabe
BearbeitenWissenschaft als Beruf (1917–1919)
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Alle Zitate nach: Max Weber, Wissenschaft als Beruf. In: Geistige Arbeit als Beruf, Vier Vorträge vor dem Freistudentischen Bund, Duncker & Humblot, München und Leipzig 1919, Wikisource
- "Der Einfall ersetzt nicht die Arbeit. Und die Arbeit ihrerseits kann den Einfall nicht ersetzen oder erzwingen, so wenig wie die Leidenschaft es tut. Beide – vor allem: beide zusammen – locken ihn. Aber er kommt, wenn es ihm, nicht, wenn es uns beliebt." - Wissenschaft als Beruf, S. 11
- "Die zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung bedeutet also nicht eine zunehmende allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen man steht. Sondern sie bedeutet etwas anderes: das Wissen davon oder den Glauben daran: daß man, wenn man nur wollte, es jederzeit erfahren könnte, daß es also prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbare Mächte gebe, die da hineinspielen, daß man vielmehr alle Dinge – im Prinzip – durch Berechnen beherrschen könne. Das aber bedeutet: die Entzauberung der Welt. Nicht mehr, wie der Wilde, für den es solche Mächte gab, muß man zu magischen Mitteln greifen, um die Geister zu beherrschen oder zu erbitten." - Wissenschaft als Beruf, S. 16
- "[...] nichts ist für den Menschen als Menschen etwas wert, was er nicht mit Leidenschaft tun kann." - Wissenschaft als Beruf, S. 10
- "Nur auf dem Boden ganz harter Arbeit bereitet sich normalerweise der Einfall vor. Gewiß: nicht immer." - Wissenschaft als Beruf, S. 11
- "Nur durch strenge Spezialisierung kann der wissenschaftliche Arbeiter tatsächlich das Vollgefühl, einmal und vielleicht nie wieder im Leben, sich zu eigen machen: hier habe ich etwas geleistet, was dauern wird." - Wissenschaft als Beruf, S. 10
Politik als Beruf (1919)
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Alle Zitate nach: Max Weber, Politik als Beruf. In: Geistige Arbeit als Beruf, Vier Vorträge vor dem Freistudentischen Bund, Duncker & Humblot, München und Leipzig 1919, Wikisource
- "»Politik« würde für uns also heißen: Streben nach Machtanteil oder nach Beeinflussung der Machtverteilung, sei es zwischen Staaten, sei es innerhalb eines Staates zwischen den Menschengruppen, die er umschließt." - Politik als Beruf, S. 4
- "Staat ist diejenige menschliche Gesellschaft, welche innerhalb eines bestimmten Gebietes […] das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit für sich (mit Erfolg) beansprucht." - Politik als Beruf, S. 4
- "Wenn nur soziale Gebilde beständen, denen die Gewaltsamkeit als Mittel unbekannt wäre, dann würde der Begriff »Staat« fortgefallen sein, dann wäre eingetreten, was man in diesem besonderen Sinne des Wortes als »Anarchie« bezeichnen würde." - Politik als Beruf, S. 4
- "Wer Politik treibt, erstrebt Macht." - Politik als Beruf, S. 5
- "Von amerikanischen Arbeitern bekam man noch vor 15 Jahren auf die Frage, warum sie sich so von Politikern regieren ließen, die sie selbst zu verachten erklärten, die Antwort: „Wir haben lieber Leute als Beamte, auf die wir spucken, als wie bei euch eine Beamtenkaste, die auf uns spuckt.“ Das war der alte Standpunkt amerikanischer „Demokratie“: die Sozialisten dachten schon damals völlig anders." - Politik als Beruf, S. 44
- "Die Bergpredigt […] ist kein Fiaker, den man beliebig halten lassen kann, um nach Befinden ein- und auszusteigen." - Politik als Beruf, S. 55
- "Da liegt der entscheidende Punkt. Wir müssen uns klarmachen, daß alles ethisch orientierte Handeln unter zwei voneinander grundverschiedenen, unaustragbar gegensätzlichen Maximen stehen kann: es kann »gesinnungsethisch« oder »verantwortungsethisch« orientiert sein." - Politik als Beruf, S. 56
- "Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich." - Politik als Beruf, S. 66
Wirtschaft und Gesellschaft (1922)
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Alle Zitate nach: Max Weber, Grundriss der Sozialökonomik, III. Abteilung, Wirtschaft und Gesellschaft, Verlag von J. C. B. Mohr, Tübingen 1922, Internet Archive
- "Alle politischen Gebilde sind Gewaltgebilde." - S. 619, Internet Archive
- "Denn Herrschaft ist im Alltag primär: Verwaltung." - S. 126, Internet Archive
- "Keine Herrschaft begnügt sich, nach aller Erfahrung, freiwillig mit den nur materiellen oder nur affektuellen oder nur wertrationalen Motiven als Chancen ihres Fortbestandes. Jede sucht vielmehr den Glauben an ihre Legitimität zu erwecken und zu pflegen." - S. 122, Internet Archive
- "Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht." - S. 28, Internet Archive
- "Soziologie (im hier verstandenen Sinn dieses sehr vieldeutig gebrauchten Wortes) soll heißen: eine Wissenschaft, welche soziales Handeln deutend verstehen und dadurch in seinem Ablauf und seinen Wirkungen ursächlich erklären will." - S. 1, Internet Archive
Andere Werke
Bearbeiten- "Denn der radikalste Zweifel ist der Vater der Erkenntnis." - Der Sinn der »Wertfreiheit« der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften. In: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Hrsg. von Johannes Winckelmann, Tübingen 61985, S. 540, zeno.org
- "Dieses Dokument [das Kommunistische Manifest] ist in seiner Art, sosehr wir es in entscheidenden Thesen ablehnen (wenigstens tue ich das) eine wissenschaftliche Leistung ersten Ranges. Das läßt sich nicht leugnen, das darf auch nicht geleugnet werden, weil es einem niemand glaubt und weil es mit gutem Gewissen nicht geleugnet werden kann." - Der Sozialismus, Vortrag zur allgemeinen Orientierung von k. u. k. Offizieren in Wien, Phöbus, Wien 1918, S. 17
- "Ein weiterer Grundbegriff ist derjenige der »Uebung«. Sie bedeutet: Steigerung der Leichtigkeit, Schnelligkeit, Sicherheit und Gleichmäßigkeit einer bestimmten Leistung durch deren oftmalige Wiederholung." - Zur Psychophysik der industriellen Arbeit, II. »Uebung«. In: Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, Hrsg. von Marianne Weber, Tübingen ²1988, S. 72, zeno.org
- "Eine empirische Wissenschaft vermag niemanden zu lehren, was er soll, sondern nur, was er kann und – unter Umständen – was er will." - Die »Objektivität« sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis. In: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Hrsg. von Johannes Winckelmann, Tübingen 61985, S. 150, zeno.org
Weblinks
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