Walter Benjamin

deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph
Walter Benjamin (Akademie der Künste, Berlin, 1928)

Walter Benjamin (1892-1940) Bearbeiten

deutscher Essayist und Philosoph

Zitate mit Quellenangabe Bearbeiten

Einbahnstraße (1928) Bearbeiten

 
Wikipedia
Wikipedia führt einen Artikel über Einbahnstraße.

Alle Zitate nach: Einbahnstraße, Rowohlt, Berlin 1928, Volltext bei Wikisource

  • "Arbeit an einer guten Prosa hat drei Stufen: eine musikalische, auf der sie komponiert, eine architektonische, auf der sie gebaut, endlich eine textile, auf der sie gewoben wird." - Einbahnstraße, LEHRMITTEL, S. 27
  • "Beim Ekel vor Tieren ist die beherrschende Empfindung die Angst, in der Berührung von ihnen erkannt zu werden. Was sich tief im Menschen entsetzt, ist das dunkle Bewußtsein, in ihm sei etwas am Leben, was dem ekelerregenden Tiere so wenig fremd sei, daß es von ihm erkannt werden könne. – Aller Ekel ist ursprünglich Ekel vor dem Berühren." - Einbahnstraße, HANDSCHUHE, S. 14
  • "Bücher und Dirnen kann man ins Bett nehmen." - Einbahnstraße, NR. 13, I. S. 36
  • "Das Werk ist die Totenmaske der Konzeption." - Einbahnstraße, ANKLEBEN VERBOTEN!, DIE TECHNIK DES SCHRIFTSTELLERS IN DREIZEHN THESEN, XIII. S. 33
  • "Der Ausdruck der Leute, die sich in Gemäldegalerien bewegen, zeigt eine schlecht verhehlte Enttäuschung darüber, daß dort nur Bilder hängen." - Einbahnstraße, KURZWAREN, S. 71
  • "Die Tötung des Verbrechers kann sittlich sein – niemals ihre Legitimierung." - Einbahnstraße, KURZWAREN, S. 71
  • "Echte Polemik nimmt ein Buch sich so liebevoll vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling zurüstet." - Einbahnstraße, ANKLEBEN VERBOTEN!, DIE TECHNIK DES KRITIKERS IN DREIZEHN THESEN, X. S. 35
  • "Eine Periode, die, metrisch konzipiert, nachträglich an einer einzigen Stelle im Rhythmus gestört wird, macht den schönsten Prosasatz, der sich denken läßt." - Einbahnstraße, CHINAWAREN, S. 31
  • "Einsam zu speisen macht leicht hart und roh." - Einbahnstraße, „AUGIAS“ AUTOMATISCHES RESTAURANT, S. 65
  • "Es gibt nichts Ärmeres als eine Wahrheit, ausgedrückt wie sie gedacht ward." - Einbahnstraße, TECHNISCHE NOTHILFE, S. 70
  • "Für den Kritiker sind seine Kollegen die höhere Instanz. Nicht das Publikum. Erst recht nicht die Nachwelt." - Einbahnstraße, ANKLEBEN VERBOTEN!, DIE TECHNIK DES KRITIKERS IN DREIZEHN THESEN, VII. S. 35
  • "Gaben müssen den Beschenkten so tief betreffen, daß er erschrickt." - Einbahnstrasse, GALANTERIEWAREN, S. 40
  • "In der Improvisation liegt die Stärke. Alle entscheidenden Schläge werden mit der linken Hand geführt werden." - Einbahnstraße, CHINAWAREN, S. 12
  • "In einer Liebe suchen die meisten ewige Heimat. Andere, sehr wenige aber das ewige Reisen." - Einbahnstraße, ANTIQUITÄTEN, ALTE LANDKARTE, S. 45

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1935) Bearbeiten

 
Wikipedia
Wikipedia führt einen Artikel über Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.

Alle Zitate nach: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Walter Benjamin – Gesammelte Schriften Band I, Hrsg. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser Teil 2, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1980, S. 471–508, Volltext bei Wikisource

  • "Alle Bemühungen um die Ästhetisierung der Politik gipfeln in einem Punkt. Dieser eine Punkt ist der Krieg." - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Nachwort, S. 506
  • "Die Art und Weise, in der die menschliche Sinneswahrnehmung sich organisiert – das Medium, in dem sie erfolgt – ist nicht nur natürlich sondern auch geschichtlich bedingt." - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, III, S. 506
  • "Die Einzigkeit des Kunstwerks ist identisch mit seinem Eingebettetsein in den Zusammenhang der Tradition." - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, IV, S. 480
  • "Die Entschälung des Gegenstandes aus seiner Hülle, die Zertrümmerung der Aura, ist die Signatur einer Wahrnehmung, deren »Sinn für das Gleichartige in der Welt« so gewachsen ist, daß sie es mittels der Reproduktion auch dem Einmaligen abgewinnt." - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, III, S. 479 f.
  • "Es hängt mit der Technik des Films genau wie mit der des Sports zusammen, daß jeder den Leistungen, die sie ausstellen, als halber Fachmann beiwohnt." - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, X, S. 492
  • "Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist." - Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, XIV, S. 500

Andere Werke Bearbeiten

  • "Die Maske des Erwachsenen heißt 'Erfahrung'." - Gesammelte Schriften, Band 2, Teil 1. Suhrkamp Frankfurt/M. 1977. S. 54
  • "Dieser linke Radikalismus ist genau diejenige Haltung, der überhaupt keine politische Aktion mehr entspricht. Er steht links nicht von dieser oder jener Richtung, sondern ganz einfach links vom Möglichen überhaupt. Denn er hat ja von vornherein nichts anderes im Auge als in negativistischer Ruhe sich selbst zu genießen. Die Verwandlung des politischen Kampfes aus einem Zwang zur Entscheidung in einen Gegenstand des Vergnügens, aus einem Produktionsmittel in einen Konsumartikel - das ist der letzte Schlager dieser Literatur." - "Linke Melancholie" in: "Die Gesellschaft", Februar 1931; nach "Gesammelte Schriften 3", Frankfurt am Main 1972, S. 279 ff.
  • "Jede Mitteilung geistiger Inhalte ist Sprache." - Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen, in: Sprache und Geschichte. Philosophische Essays, Stuttgart 2000, S. 30
  • "Nur um der Hoffnungslosen willen ist uns die Hoffnung gegeben." - Goethes Wahlverwandtschaften, Gesammelte Schriften I.1, Frankfurt am Main 1991, S. 201
  • "Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten." - Gesammelte Schriften, Band 1, Teil 3. Suhrkamp Frankfurt/M. 1974. S. 1241

Weblinks Bearbeiten

 
Commons
Commons führt Medien zu Walter Benjamin.
 
Wikisource
Wikisource führt Texte oder Textnachweise von Walter Benjamin.