Friedrich Hebbel
deutscher Dramatiker und Lyriker
Friedrich Hebbel (1813-1863)
Bearbeitendeutscher Dichter und Dramatiker
Zitate mit Quellenangabe
BearbeitenTagebücher
Bearbeiten- "Alles Individualisieren führt zur ewigen inneren Form, von der die äußere nur der Firniß ist, und nur aus der vollendenten Form geht das Befreiende hervor." - Tagebücher 1, 1018 (1838). S. 218f.
- "Das Leben mit seinen verschiedenen Epochen ist eine Schatzkammer. Wir werden reich in jedem Gewölbe beschenkt; wie reich, das erkennen wir erst bei Eintritt in das nächste Gewölbe." - Tagebücher 1, 144 (1836). S. 31.
- "Das Publicum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnen-Aufgang." - Tagebücher 1, 874 (1837). S. 191.
- "Daß die Schmerzen mit einander abwechseln, macht das Leben erträglich." - Tagebücher 1, 1314 (1838). S. 275.
- "Der Geist wird wohl die Materie los, aber nie die Materie den Geist." - Tagebücher 1, 1634 (1839). S. 367.
- "Der Mensch hat freien Willen - d. h. er kann einwilligen in's Nothwendige." - Tagebücher 2, 2504 (1842). S. 155.
- "Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt." - Tagebücher 1, 1421 (1839). S. 306.
- "Der Mensch kann die Natur nicht erreichen, nur übertreffen; er ist entweder über ihr oder unter ihr." - Tagebücher 3, 4404 (1848). S. 305.
- "Der Traum ist der beste Beweis dafür, daß wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint." - Tagebücher 2, 3045 (1844). S. 380.
- "Die Edelsten leiden den meisten Schmerz. Auch der Schmerz wählt den besten Boden." - Tagebücher 2, 2082 (1840). S. 58.
- "Die lieben Oestreicher! Sie sinnen jetzt darüber nach, wie sie sich mit Deutschland vereinigen können, ohne sich mit Deutschland zu vereinigen!" - Tagebücher 3, 4389 (1848). S. 301.
- "Die meisten unserer Kritiker sind nur deshalb Scharfrichter geworden, weil sie keine Könige werden konnten." - Tagebücher 3, 4258 (1847). S. 266.
- "Du siehst die leuchtende Sternschnuppe nur dann, wenn sie vergeht!" - Sämtliche Werke: Tagebücher, 1. Band (1837). München, 3. September 1837. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905. nr. 194 books.google, archive.org
- "Ein Mädchen vor'm Spiegel ist die Frucht, die sich selber ißt." - Tagebücher 1, 1663 (1839). S. 373.
- "Ein Maitag ist ein kategorischer Imperativ der Freude." - Tagebücher 1, 1086 (1838). S. 335.
- "Einige Leute haben ein Herz wie ein Ofen; er ist an sich kalt, aber sie heizen ihn, wenn sich Jemand wärmen will." - Tagebücher 1, 1782 (1839). S. 399.
- "Es giebt auch Spiegel, in denen man sehen kann, was Einem fehlt." - Tagebücher 2, 2354 (1841). S. 116.
- "Es giebt keine reine Wahrheit, aber eben so wenig einen reinen Irrthum." - Tagebücher 1, 852 (1839). S. 373.
- "Es giebt Leute, denen man, wenn sie den einen Stiefel schon anhaben, nicht unbedingt zutrauen darf, daß sie auch den zweiten anziehen werden." - Tagebücher 3, 4594 (1849). S. 399.
- "Es giebt Leute, die sich über den Weltuntergang trösten würden, wenn sie ihn nur vorher gesagt hätten." - Tagebücher 3, 3292 (1845). S. 5.
- "Es ist möglich, daß der Deutsche doch einmal von der Weltbühne verschwindet, denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten und alle Nationen hassen ihn, wie die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen mögten." - Tagebücher 4, 5780 (1860). S. 158.
- "Es ist unglaublich, wieviel Geist in der Welt aufgeboten wird, um Dummheiten zu beweisen." - Tagebücher 3, 4070 (1847). S. 216.
- "Genie ist Bewußtseyn der Welt." - Tagebücher 1, 648 (1837). S. 143.
- "»Gott versteckt sich hinter das, was wir lieben.«" - Tagebücher 2, 2297 (1841). S. 100.
- "Ich werde nie zum Frühling sagen: verzeihen Sie, Sie haben dort ein welkes Blatt, oder zum Herbst: nehmen Sie es ja nicht übel, dieser Apfel ist nur zur Hälfte roth." - Tagebücher 3, 3323 (1845). S. 27.
- "In die Hölle des Lebens kommt nur der hohe Adel der Menschheit; die Andern stehen davor und wärmen sich." - München, 15. December 1836, Tagebücher 1, 498, S.90 books.google, archive.org
- "Jeder Mensch besitzt alle Talente, doch nur die hervorragendsten soll er ausbilden. Hier liegt aber der Grund, weshalb so viele hartnäckig ein unerreichbares Ziel verfolgen: sie haben das Gefühl, nicht ganz auf'm falschen Wege zu seyn." - Tagebücher 1, 1127 (1838). S. 242.
- "Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: irgend Einem gefällt er." - Tagebücher 4, 5874 (1861). S. 184.
- "Lieben heißt, in dem Anderen sich selbst erobern." - Tagebücher 2, 1876 (1840). S. 4.
- "Monologe: laute Athemzüge der Seele." - Tagebücher 4, 5907 (1861). S. 191.
- "Nur durch die Liebe kann der Mensch von sich selbst befreit werden." - Tagebücher 2, 2115 (1810). S. 65.
- "Schlaf ist ein Hineinkriechen des Menschen in sich selbst." - Tagebücher 1, 1753 (1839). S. 393.
- "Sehr oft ist das Wiedersehen erst die rechte Trennung." - 20. April 1835. Tagebücher 1, 24 (1835). S. 8.
- "Selbst im Fall einer Revolution würden die Deutschen sich nur Steuerfreiheit, nie Gedankenfreiheit erkämpfen." - Tagebücher 1, 140 (1836). S. 30.
- "Sich selbst Etwas versprechen und es nicht halten, ist der nächste Weg zur Nullität und Characterlosigkeit." - Tagebücher 1, 823 (1837). S. 183.
- "Spielende Kinder sind lebendig gewordene Freuden." - Tagebücher 3, 4901 (1851). S. 394.
- "Wer nach den Sternen reisen will, der sehe sich nicht nach Gesellschaft um." - Tagebücher 1, 1201 (1838). S. 225.
- "Wie groß ist der Unterschied zwischen der Barbarei vor der Cultur und der Barbarei nach der Cultur!" - Tagebücher 3, 3766a (1846). S. 166.
- "Wie oft verwechselt man Einfälle mit Ideen!" - Tagebücher 1, 167 (1836). S. 34.
- "»Wirf weg, damit Du nicht verlierst!« ist die beste Lebensregel." - Tagebücher 1, 442 (1836). S. 82.
- "Zwei Hände können sich wohl fassen, aber doch nicht in einander verwachsen. So Individualität zu Individualität." - Tagebücher 1, 1848 (1839). S. 415.
- "Zwei Menschen sind immer zwei Extreme." - Tagebücher 1, 503 (1836). S. 90.
Briefe
Bearbeiten- "Eckermann erscheint mir keineswegs als ein irgend bedeutender Mensch." - Brief an Elise Lensing, München d. 13. September 1837. Briefe 1 S. 223.
- "Was im Mai nicht blüht, wirds im September nicht nachholen." - Brief an Elise Lensing, Heidelberg am 1. Ostertage 1836. Briefe 1. S. 48.
Gedichte
Bearbeiten- "Dies Oesterreich ist eine kleine Welt, // In der die große ihre Probe hält, // Und waltet erst bei uns das Gleichgewicht, // So wird's auch in der andern wieder licht." - Prolog zum 26. Februar 1862. (Zu Wien im Operntheater gesprochen.) Vers 97ff. Gedichte S. 421
- "Ob du dich selber erkennst? Du thust es sicher, sobald du // Mehr Gebrechen an dir, als an den Andern entdeckst." - Selbsterkenntniß. Gedichte. S. 343
- "Trotze, so bleibt dir der Sieg." - Dem Schmerz sein Recht, 10. Gedichte. S. 293. zeno.org
Dramen
Bearbeiten- "Es ist die Strafe unsrer eignen Jugendsünden, daß wir gegen die unserer Kinder nachsichtig sein müssen." - Agnes Bernauer III, 6 / Ernst zeno.org
- "Viel besser, nie besitzen, als verlieren!" - Die Nibelungen. I, 3, Vers 284. / Kriemhild zeno.org
- "Wer damit anfängt, daß er Allen traut, // Wird damit enden, daß er einen Jeden // Für einen Schurken hält." - Demetrius, IV, 1 , Vers 2394ff. / Mniczek zeno.org
Quellen
Bearbeiten- Internet Archive Sämtliche Werke: Tagebücher, 1. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905.
- Internet Archive Sämtliche Werke: Tagebücher, 2. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905.
- Internet Archive Sämtliche Werke: Tagebücher, 3. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Berlin: Behr, 1903.
- Internet Archive Sämtliche Werke: Tagebücher, 4. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905.
- Internet Archive Sämtliche Werke: Briefe, 1. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Dritte Abteilung. Berlin: Behr, 1904.
- Internet Archive Sämtliche Werke: Demetrius, Gedichte I (Gesamtausgabe von 1857), Gedichte II (Aus dem Nachlass), 6. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Erste Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 2. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1904.
Weblinks
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