Irrtum
falsche Annahme oder Meinung
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Zitate
Bearbeiten- "Alle Entwicklung ist bis jetzt nichts weiter gewesen als ein Taumeln von einem Irrtum in den anderen." - Henrik Ibsen, Brief an Georg Brandes, 4. April 1872. Zitiert in: Josef Wiehr: Hebbel und Ibsen in ihren Anschauungen verglichen. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1908. S. 34. Google Books-USA*
- "Auch eine schädliche Wahrheit ist nützlich, weil sie nur Augenblicke schädlich sein kann und alsdann zu andern Wahrheiten führt, die immer nützlich und sehr nützlich werden müssen, und umgekehrt ist ein nützlicher Irrtum schädlich, weil er es nur augenblicklich sein kann und in andre Irrtümer verleitet, die immer schädlicher werden." - Johann Wolfgang von Goethe, An Charlotte von Stein, 8. Juni 1787
- "... , daß diese Furcht zu irren schon der Irrtum selbst ist." - Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Phänomenologie des Geistes
- "Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren." - Friedrich Rückert, Gesammelte Gedichte, Bd. II (Erlangen 1836), S. 408
- "Dem Irrthum, Freund, entgehst du nicht; // Doch läßt dich Irrthum Wahrheit ahnen." - Emanuel Geibel, Spruch 1. Aus: Neue Gedichte. 12. Auflage. Stuttgart: Cotta, 1872. S. 119. Google Books-USA*
- "Denn der eigentliche Gegenstand der Theologie ist der der Sünde schuldige Mensch und der rechtfertigende Gott und Heiland dieses Sünders. Was außer diesem Gegenstand in der Theologie gesucht und verhandelt wird, ist Irrtum und Gift." - aus Martin Luthers Vorlesung über Psalm 51 von 1532, in: Psalmenauslegung. Vandenhoek & Ruprecht 1963, S. 205 Google Books
- "Der größte Feind des Fortschritts ist nicht der Irrtum, sondern die Trägheit." - Henry Thomas Buckle, Geschichte der Zivilisation XX
- "Die kürzesten Irrtümer sind immer die besten." - Molière, Die Unbesonnenen oder Zur Unzeit
- "Die Regierungen irren immer und in allem unendlich mehr als der Mensch." - Johann Heinrich Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder lehrt
- "Die Ringenden sind die Lebendigen, und die in der Irre rastlos streben, sind auf gutem Weg." - Gerhart Hauptmann, Der arme Heinrich, 5. Akt. S. Fischer Berlin 1902, S.102 books.google; siehe auch gutenberg.spiegel.de; Gesammelte Werke, Band 3, Fischer, Berlin 1921, S. 368
- "Die Sprichwörter sind aber ein wesentlicher Teil des Sprachschatzes. In denselben sind die Anschauungen, Ansichten, Urteile, Irrtümer und Erfahrungen, Rechtsgrundsätze, Klugheits- und Weisheits- Glaubens- und Sittenlehren u.s.w. der frühern Geschlechter aller Bildungsschichten und Berufsklassen niedergelegt." - Karl Friedrich Wilhelm Wander, Deutsche Sprichwörter-Lexikon, Vorrede, XXX, Berichtigungen, Ergänzungen und Nachträge
- "Die These von der Gleichwertigkeit aller Lebensformen ist ein modischer Irrtum." - Joachim Kahl, Sexualität - Ehe - Familie, in: Aufklärung und Kritik 2/2001, Seite 100; gemeint ist die rechtlich der Ehe zwischen Mann und Frau gleichgestellte Verpartnerung Homosexueller
- "Die verhängnisvolle Neigung der Menschen, über etwas, was nicht mehr zweifelhaft ist, nicht länger nachzudenken, ist die Ursache der Hälfte aller Irrtümer." - John Stuart Mill, Über Freiheit
- "Ein kleiner Irrtum am Anfang wird am Ende ein großer." - Aristoteles, zitiert in: Thomas von Aquin, De Ente et Essentia. Über das Seiende und das Wesen. Lateinisch- Deutsch. Herder, 2007. ISBN 9783451286896. S. 42.
- "Es giebt keine reine Wahrheit, aber eben so wenig einen reinen Irrthum." - Friedrich Hebbel, Sämtliche Werke: Tagebücher, 1. Band. 852 (1839). Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Zweite Abteilung. Neue Subskriptions-Ausgabe, 3. unv. Auflage. Berlin: Behr, 1905. S. 373. Google Books-USA*
- "Es irrt der Mensch, solang er strebt." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 317 / Der Herr
- "Es ist ein Gesetz des menschlichen Geistes, dass man einen Irrtum nur dadurch überwinden kann, dass man ihn an sich selbst erfährt, erlebt und wenigstens als vorläufige Annahme sich zu eigen macht." - Ernest Dichter, Überzeugen, nicht verführen
- "Es steckt oft mehr Geist und Scharfsinn in einem Irrtum als in einer Entdeckung." - Joseph Joubert, Gedanken, Versuche und Maximen
- "Es war die Art zu allen Zeiten, // […] // Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 2560 ff. / Mephistopheles
- "Geirrt zu haben, ist menschlich, und einen Irrtum einzugestehen Kennzeichen eines Weisen." - Hieronymus, Briefe
- "Glaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte; // Seht hin und findet mir andre Gestalt! // Es ist die ganze Kirchengeschichte // Mischmasch von Irrtum und von Gewalt." - Johann Wolfgang von Goethe, „Zahme Xenien“, 9, Nachl., zitiert in: „Karlheinz Deschner, Abermals krähte der Hahn“, 1996, S. 681
- "Irren ist menschlich, Vergeben göttlich." - Alexander Pope, Versuch über die Kritik
- "Jemand sagte einmal, wenn ein Mann sich irre, behaupte er, zweimal zwei sei fünf – und der Fehler könne korrigiert werden; eine Frau aber behaupte, wenn sie sich irre, zweimal zwei sei eine Lampe – und dagegen sei kein Kraut gewachsen." - Henryk Sienkiewicz, Ohne Dogma
- "»[...] lieber zweimal fragen als einmal irregehen!«" - Scholem Alejchem, Tewje, der Milchmann, 1894, zitiert nach: Scholem Alejchem: "Anatewka, Die Geschichte von Tewje, dem Milchmann", Insel Verlag, Insel Taschenbuch 2392, 1. Aufl., Frankfurt am Main/Leipzig 1999, Übersetzung von Alexander Eliasberg und Max Reich, ISBN 978-3-458-34092-8, gutenberg.spiegel.de
- "Man irrt so hartnäckig, weil man selten gänzlich irrt." - Karl Heinrich Waggerl, Kleine Münze
- "Man kann sich wohl in einer Idee irren, man kann sich aber nicht mit dem Herzen irren." - Fjodor Dostojewski, Briefe
- "Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist." - Johann Wolfgang von Goethe zu Johann Peter Eckermann, 16. Dezember 1828.
- "Niemand irrt für sich allein. Er verbreitet seinen Unsinn auch in seiner Umgebung." - Seneca d.J., Vom glücklichen Leben (De Vita Beata), I, 4
- "O glücklich, wer noch hoffen kann, // Aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! // Was man nicht weiß, das eben brauchte man, // Und was man weiß, kann man nicht brauchen." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 1064 ff. / Faust
- "Religion ist kein populärer Irrtum; sie ist eine große Wahrheit des Instinktes, von Menschen geahnt, von Menschen zum Ausdruck gebracht." - Ernest Renan, Die Apostel
- "Schädliche Wahrheit, ich ziehe sie vor dem nützlichen Irrtum. // Wahrheit heilet den Schmerz, den sie vielleicht uns erregt." - Johann Wolfgang von Goethe, Vier Jahreszeiten - Herbst
- "So sind die guten Menschen die Lehrer der Nichtguten, und die nichtguten Menschen sind der Stoff für die Guten. Wer seine Lehrer nicht werthielte und seinen Stoff nicht liebte, der wäre bei allem Wissen in schwerem Irrtum. Das ist das große Geheimnis." - Laotse, Dao-de-dsching, Kapitel 27
- "Was einmal alle Welt tut, glaubt der einzelne ohne weiteres auch tun zu dürfen. Und da nun die Welt im ganzen in neuerer Zeit in ihrer Richtung auf Geld und Gut recht viele verkehrte Grundsätze und Gebräuche hervorgebracht hat, so verfallen sehr viele Christen, ohne besonderen bösen Willen, in sehr verkehrte Handlungsweisen. Das ist vielleicht mehr Irrtum als Unrecht." - Adolph Kolping, RhVB, S. 487
- "Wenn einer, der mit Mühe kaum // Gekrochen ist auf einen Baum, // Schon meint, daß er ein Vogel wär, // So irrt sich der." - Wilhelm Busch, Hernach: Der fliegende Frosch. Wiesbaden u. Berlin, [1960]. S. 386-388
- "Wer es einmal so weit gebracht hat, daß er nicht mehr irrt, der hat auch zu arbeiten aufgehört." - Max Planck, Neue Bahnen der physikalischen Erkenntnis, Antritt des Rektorats der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, 15. Oktober 1913. In: Physikalische Rundblicke, Verlag von S. Hirzel, Leipzig 1922, S. 80, Internet Archive
- "Wer tiefer irrt, der wird auch tiefer weise." - Gerhart Hauptmann, „Aufzeichnungen“, in: Gesammelte Werke. Band 12: Aufzeichnungen. Erzählendes. Gedichte. Dramatisches. S. Fischer, Berlin 1922, S. 44 books.google
- "Wer wenig denkt, der irrt viel." - Leonardo da Vinci, Manuskript H, Folio 119
- "Wir sind aber nicht eingeweiht in die Zwecke der ewigen Weisheit und kennen sie nicht. Dieses kecke Antizipieren eines Weltplanes führt zu Irrtümern, weil es von irrigen Prämissen ausgeht." - Jacob Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen
- "»Woran arbeiten Sie?« wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: »Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.«" - Bertolt Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner, Mühsal der Besten
- "Zu allen Zeiten haben sich die Menschen vorgestellt, daß Gott die Flüche der Sterbenden erhört, besonders der Priester. Ein nützlicher und achtbarer Irrtum, wenn er das Verbrechen eindämmt." - Voltaire, Über die Sitten und den Geist der Nationen
Sprichwörter und Volksmund
Bearbeiten- "Ein Irrtum bringt den andern." - Sprichwort
- "Irren ist menschlich."
- lat. "Errare humanum est." - aus Hieronymus; Seneca, Epistulae morales VI,57,12; Cicero, Orationes Philippicae 12,2; eigentlich "Errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum." (Irren ist menschlich, aber im Irrtum zu verharren ist teuflisch.)
- " Er irrt und dünkt sich als klug."
- lat. "Erat & sapiente sapientor" - aus Lustgarten, von auserlesenen Sprichwörtern ..." Johann Georg Seybold, 1677.
Bibel
BearbeitenWeblinks
BearbeitenSiehe auch: Holzweg |
Gegenbegriff: Wahrheit |
Wikipedia führt einen Artikel über Irrtum. |
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