Diskussion:Johann Wolfgang von Goethe/Zitate mit Quelle2

  • "Wer das hört [von den jungen Zaunkönigen, die vom Rotkehlchen gefüttert werden] und nicht an Gott glaubt, dem helfen nicht Moses und die Propheten. Das ist es nun, was ich die Allgegenwart Gottes nenne, der einen Teil seiner unendlichen Liebe überall verbreitet und eingepflanzt hat, und schon im Tiere dasjenige als Knospe andeutet, was im edlen Menschen zur schönsten Blüte kommt." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 8. Oktober 1827
  • "Aber bedenke dir dies: der Morgen wird künftig erscheinen, // Da der Meister sich regt mit allen seinen Gesellen, // Dir den Sarg zu bereiten und schnell und geschickt zu vollenden, // Und sie tragen das bretterne Haus geschäftig herüber, // Das den Geduldgen zuletzt und den Ungeduldigen aufnimmt, // Und gar bald ein drückendes Dach zu tragen bestimmt ist." - Johann Wolfgang von Goethe, Hermann und Dorothea 9. Gesang Vs 35f.
  • "Wenn, in Dunst und Wolken verhüllt, die Sonne nur trübe // Stunden sendet, wie still wandeln die Pfade wir fort! // Drängt der Regen den Wandrer, wie ist uns des ländlichen Daches // Schirm willkommen! Wie sanft ruht sichs in stürmischer Nacht! // Aber die Göttin kehret zurück! Schnell scheuche die Nebel // Von der Stirne hinweg! Gleiche der Mutter Natur!" - Johann Wolfgang von Goethe, Venezianische Epigramne 82
  • "Wo ist einer, der sich quälet - Mit der Last, die wir getragen? // Wenn es an Gestalten fehlet, // Ist ein Kreuz geschwind geschlagen. // Pfaffenhelden singen sie, // Frauen wohl empfohlen, // Oberleder bringen sie, // Aber keine Sohlen." - Johann Wolfgang von Goethe, Auf den Kauf
  • "Was der Feuerfunke auf ein geladnes Gewehr, das ist die Gelegenheit zur Neigung, und jede Neigung, die wir gegen unser Gewissen befriedigen, zwingt uns, ein Übermaß von physischer Stärke anzuwenden, wir handeln wieder als wilde Menschen, und es wird schwer, äußerlich diese Anstrengung zu verbergen." - Johann Wolfgang von Goethe, Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
  • "Der Charakter verhält sich zum Schönen wie das Skelett zum lebendigen Menschen." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst - Der Sammler und die Seinigen - 5. Brief
  • "Woran die Natur das Geschöpf eigentlich fesselt, ist sein Gebiss, was es ergreifen kann und muß, soll es zermalmen vor allen Dingen. Der unbeholfene Zustand der Wiederkäuer entspringt aus der Unvollkommenheit des Kauens, aus der Notwendigkeit wiederholten Zermalmens des schon halb Gekochten." - Johann Wolfgang von Goethe, Vergleichende Anatomie - Skelette der Nagetiere


Italiener

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  • "Den Pilgern wurden einige ärmliche Erquickungen gereicht, denn der Italiener liebt nicht zu geben." - Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise I, 28. September 1786
  • "Ohne Zank mag kein Italiener mit einer Geliebten leben." - Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise, Paralipomena
  • "Sie sind wie Hofleute, die sich fürs erste Volk in der Welt halten und bei gewissen Vorteilen, die man ihnen nicht leugnen kann, sichs ungestraft und bequem einbilden können. Mir erscheinen die Italiener als eine recht gute Nation: man muß nur die Kinder und die gemeinen Leute sehen, wie ich sie jetzt sehe und sehen kann, da ich ihnen immer ausgesetzt bin und mich ihnen immer aussetze. Und was das für Figuren und Gesichter sind!" - Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise I, 22. September 1786
  • "Und wer franzet oder britet, // Italienert oder teutschet, // Einer will nur wie der andre, // Was die Eigenliebe heischet." - Johann Wolfgang von Goethe, Divan - Bach des Unmuts
  • "Fehlt es dem protestantischen Kultus im ganzen an Fülle, so untersuche man das einzelne, und man wird finden, der Protestant hat zu wenig Sakramente, ja er hat nur eins, bei dem er sich tätig erweist, das Abendmahl: denn die Taufe sieht er nur an andern vollbringen, und es wird ihm nicht wohl dabei." Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit II,7
  • "Köln war der Ort, wo das Altertum eine solche unzuberechnende Wirkung auf mich ausüben konnte. Die Ruine des Doms (denn ein nichtfertiges Werk ist einem zerstörten gleich) erregte die von Straßburg her gewohnten Gefühle." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit III,14
  • "Solche Ungeheuer, wie der Dom zu Mailand, wo man einen ganzen Marmorberg mit ungeheuren Kosten versetzt und in die elendesten Formen gezwungen hat, ja noch täglich die armen Steine quält, um ein Werk fortzusetzen, das nie geendigt werden kann, indem der erfindungslose Unsinn, der es eingab, auch die Gewalt hatte, einen gleichsam unendlichen Plan zu bezeichnen." // Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst . Baukunst
  • "So wie uns der Taktschlag des Dreschers den Gedanken erweckt, dass in der abgesichelten Ähre so viel Nährendes und Lebendiges verborgen liegt." - Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften II, 3


  • "Die Katholiken vertragen sich unter sich nicht, aber sie halten immer zusammen, wenn es gegen einen Protestanten geht. Sie sind einer Meute Hunden gleich, die sich untereinander beißen, aber, sobald sich ein Hirsch zeigt, sogleich einig sind und in Masse auf ihn los gehen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 7. April 1829
  • "Das ist nun, was aus dem Menschen werden kann, eigentlich hängt so viel Unnützes um uns herum, aus Gewohnheit, Neigung, Zerstreuung und Willkür, ein Lumpenmantel zusammengespettelt." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre III,4
  • "Denn der Eigenname eines Menschen ist nicht etwa wie ein Mantel, der bloß um ihn her hängt und an dem man allenfalls noch zupfen und zerren kann, sondern ein vollkommen passendes Kleid, ja wie die Haut selbst ihm über und über angewachsen, an der man nicht schaben und schinden darf, ohne ihn selbst zu verletzen." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit II,10
  • "Der Mantel der Unwahrheit ist überall durchlöchert, je mehr man auf einer Seite ihn zur Bedeckung ausspannt, desto mehr läßt er auf der andern unverhofft alle Blöße sehen." - Johann Wolfgang von Goethe, Aus den Rechtsanwaltseingaben, 3. Februar 1772
  • "Ihr guten Kinder, // Ihr armen Sünder, // Zupft mir am Mantel - // Laßt nur den Handel! // Ich werde wallen // Und laß ihn fallen, // Wer ihn erwischet, // Der ist erfrischet." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V
  • "Dagegen hat aber auch Kant seinen philosophischen Mantel, nachdem er ein langes Menschenleben gebraucht hat, ihn von mancherlei sudelhaften Vorurteilen zu reinigen, freventlich mit dem Schandfleck des radikalen Bösen beschlabbert, damit doch auch Christen herbeigelockt werden, den Saum zu küssen." - Johann Wolfgang von Goethe, an das Ehepaar Johann Gottfried Herder, 7. Juni 1793
  • "Wie tröstlich ist es, einem Freunde, der auf eine kurze Zeit verreisen will, ein klein Geschenk zu geben, sei es nur ein neuer Mantel oder eine Waffe!" - Johann Wolfgang von Goethe, Torquato Tasso V, 4 / Prinzessin


  • "Dich betrügt der Staatsmann, der Pfaffe, der Lehrer der Sitten, // Und dies Kleeblatt, wie tief betest du Pöbel es an. // Leider läßt sich noch kaum was Rechtes denken und sagen // Das nicht grimmig den Staat, Götter und Sitten verletzt." - Johann Wolfgang von Goethe, Epigrammatisch
  • "Diese dumpfen Pfaffenchristen, // Lasst uns keck sie überlisten! // Mit dem Teufel, den sie fabeln, // Wollen wir sie selbst erschrecken." - Johann Wolfgang von Goethe, Die erste Walpurgisnacht (ein Wächter)
  • "Wie sie klingeln, die Pfaffen! Wie angelegen sie's machen, Dass man komme, nurja plappre, wie gestern so heut!" - Johann Wolfgang von Goethe, Venezianische Epigramme
  • "Das Recht dringt auf Schuldigkeit, die Polizei aufs Geziemende. Das Recht ist abwägend und entscheidend, die Polizei überschauend und gebietend. Das Recht bezieht sich auf den Einzelnen, die Polizei auf die Gesamtheit." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 544
  • "Eine täglich und stündlich durchgeführte Frömmigkeit wird zuletzt nur Zeitvertreib und wirkt wie eine Art von Polizei auf den äußern Anstand, aber nicht mehr auf den tiefen Sinn." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderahre III, 13
  • "Es darf kein Bube mit der Peitsche knallen oder singen oder rufen, sogleich ist die Polizei da, es ihm zu verbieten. Es geht bei uns alles dahin, die liebe Jugend frühzeitig zahm zu machen und alle Natur, alle Originalität und alle Wildheit auszutreiben, so daß am Ende nichts übrig bleibt als der Philister." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 12. März 1828
  • "Ihr [der Polizei] Grundsatz wird kräftig ausgesprochen: niemand soll dem andern unbequem sein, wer sich unbequem erweist, wird beseitigt, bis er begreift, wie man sich anstellt, uns geduldet zu werden." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre III,11
  • "Meine Hauptlehre aber ist vorläufig diese: Der Vater sorge für sein Haus, der Handwerker für seine Kunden, der Geistliche für gegenseitige Liebe, und die Polizei störe die Freude nicht." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 20. Oktober 1830
  • "Zu allen Zeiten hat sich das Theater emanzipiert, sobald es nur konnte, und niemals war seine Freiheit oder Frechheit von langer Dauer. Es hat drei Hauptgegner, die es immer einzuschränken suchen: die Polizei, die Religion und einen durch höhere sittliche Ansichten gereinigten Geschmack." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Deutsches Theater


  • "Mich bringt nichts von meinem alten erprobten Wege: die Probleme sachte, sachte wie Zwiebelhäute zu enthüllen und Respekt zu behalten für allen wahrhaft still-lebendigen Knospen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 8. November 1829


  • "Man kann gewiß sein, daß die erhabensten, innerlich stolzesten Menschen sich zu jenen Grundsätzen [der Weltverachtung des heiligen Bernhard] allein bequemen, indem sie das Widerwärtige einer dem Guten und Großen immer widerstrebenden Welt vorauszukosten und den bittern Kelch der Erfahrung, eh er ihnen noch angeboten ist, bis auf den Grund zu leeren sich entschließen." - Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise III - Philipp Neri
  • "Sobald ein frisches Kelchlein blüht, // Es fordert neue Lieder; // Und wenn die Zeit verrauschend flieht, // Jahrszeiten kommen wieder." - Johann Wolfgang von Goethe, Immer und überall
  • Schneller noch als Lethes Fluten // Um der Toten stilles Haus // Löscht der Liebe Kelch den Guten // Jedes Fehls Erinnrung aus. - Johann Wolfgang von Goethe, Deutscher Parnaß
  • "In der Schmiede erweicht man das Eisen, indem man das Feuer anbläst und dem Stabe seine überflüssige Nahrung nimmt, ist er aber rein geworden, dann schlägt man ihn und zwingt ihn, und durch die Nahrung eines fremden Wassers wird er wieder stark. Das widerfährt auch dem Menschen von seinem Lehrer." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 632
  • "Nichts ist zarter als die Vergangenheit, // Rühre sie an wie ein glühend Eisen, // Denn sie wird dir sogleich beweisen, // Du lebest auch in heißer Zeit." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien III
  • "Wenn du eine glühende Masse Eisen auf dem Herde siehst, so denkst du nicht, daß so viel Schlacken drin stecken, als sich erst offenbaren, wenn es unter den großen Hammer kommt. Dann scheidet sich der Unrat, den das Feuer selbst nicht absonderte, und fließt und stiebt in glühenden Tropfen und Funken davon, und das gediegne Erz bleibt dem Arbeiter in der Zange. Es scheint, als wenn es eines so gewaltigen Hammers bedurft habe, um meine Natur von den vielen Schlacken zu befreien und mein Herz gediegen zu machen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Heinrich Jacobi, 17. November 1782
  • "Rastlos streicht die Rache hin und wider, Sie zerstreuet ihr Gefolge An die Enden der bewohnten Erde Über der Verbrecher schweres Haupt." - Johann Wolfgang von Goethe, Elpenor (Antiope)
  • "Schwache passen an keinen Platz in der Welt, sie müssten denn Spitzbuben sein." - Johann Wolfgang von Goethe, Götz von Berlichingen (Jaxthausen)
  • "Die Priester vor so vielen Jahren // Waren, als wie sie immer waren, // Und wie ein jeder wird zuletzt, // Wenn man ihn hat in ein Amt gesetzt. // War er vorher wie ein Ameis krabblig // Und wie ein Schlänglein schnell und zabblig, // Wird er hernach in Mantel und Kragen // In seinem Sessel sich wohlbehagen. // Und ich schwöre bei meinem Leben. // Hätte man Sankt Paulen ein Bistum gegeben: // Pollrer wär worden ein fauler Bauch // Wie coeteri confratres auch." - Johann Wolfgang von Goethe, Des ewigen Juden erster Fetzen
  • "Die Priester vor so vielen Jahren // Waren, als wie sie immer waren, // Und wie ein jeder wird zuletzt, // Wenn man ihn hat in ein Amt gesetzt. // War er vorher wie ein Ameis krabblig // Und wie ein Schlänglein schnell und zabblig, // Wird er hernach in Mantel und Kragen // In seinem Sessel sich wohlbehagen. // Und ich schwöre bei meinem Leben. // Hätte man Sankt Paulen ein Bistum gegeben: // Pollrer wär worden ein fauler Bauch // Wie coeteri confratres auch." - Johann Wolfgang von Goethe, Des ewigen Juden erster Fetzen

Laubblatt

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  • "Einfach schlief in dem Samen die Kraft, ein beginnendes Vorbild // Lag, verschlossen in sich, unter die Hülle gebeugt, // Blatt und Wurzel und Keim, nur halb geformet und farblos, // Trocken erhält so der Kern ruhiges Leben bewahrt, // Quillet strebend empor, sich milder Feuchte vertrauend, // Und erhebt sich sogleich aus der umgebenden Nacht." - Johann Wolfgang von Goethe, Gott und Welt - Die Metamorphose der Pflanzen
  • "Es ist immer nur dieselbe Metamorphose oder Verwandlungsfähigkeit der Natur, die aus dem Blatte eine Blume, eine Rose, aus dem Ei eine Raupe und aus der Raupe einen Schmetterling heraufführt." - Johann Wolfgang von Goethe, J. D. Falk, 25. Januar 1813

Druckblatt

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  • "Liebchen, kommen diese Lieder // Jemals wieder dir zur Hand, // Sitze beim Klaviere nieder, // Wo der Freund sonst bei dir stand. // Laß die Saiten rasch erklingen // Und dann sieh ins Buch hinein, // Nur nicht lesen! immer singen! // Und ein jedes Blatt ist dein." - Johann Wolfgang von Goethe, An Lina
  • "Welche Schrift ich zwei-, ja dreimal hintereinander lese? // Das herzliche Blatt, das die Geliebte mir schreibt." - Johann Wolfgang von Goethe, Vierjahreszeiten - Sommer 26
  • "Wenn es bei einem mündlichen Vortrag möglich wird, die Phänomene sogleich vor Augen zu bringen, manches in verschiedenen Rücksichten wiederkehrend darzustellen, so ist dies freilich ein großer Vorteil, welchen das geschriebene, das gedruckte Blatt vermißt." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Farbenlehre - Widmung
  • "Wie man von jedem Musikus verlange, daß er, bis auf einen gewissen Grad, vom Blatte spielen könne, so solle auch jeder Schauspieler, ja jeder wohlerzogene Mensch, sich üben, vom Blatte zu lesen, einem Drama, einem Gedicht, einer Erzählung sogleich ihren Charakter abzugewinnen und sie mit Fertigkeit vorzutragen." - Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre V,7


  • "Der protestantische Gottesdienst hat zu wenig Fälle und Konsequenz, als daß er die Gemeine zusammenhalten könnte, daher geschieht es leicht, daß Glieder sich von ihr absondern." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit II,7
  • "Der Protestantismus hält sich an die moralische Ausbildung des Individuums, also ist Tugend sein erstes und letztes, das auch in das irdische, bürgerliche Leben eingreift. Gott tritt in den Hintergrund zurück, der Himmel ist leer, und von Unsterblichkeit ist bloß problematisch die Rede." - Johann Wolfgang von Goethe, Tagebuch, 7. September 1807
  • "Doch war der kirchliche Protestantismus, den man uns überlieferte, eigentlich nur eine Art von trockner Moral: an einen geistreichen Vortrag ward nicht gedacht, und die Lehre konnte weder der Seele noch dem Herzen zusagen." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit I,1
  • "Fehlt es dem protestantischen Kultus im ganzen an Fülle, so untersuche man das einzelne, und man wird finden, der Protestant hat zu wenig Sakramente, ja er hat nur eins, bei dem er sich tätig erweist, das Abendmahl: denn die Taufe sieht er nur an andern vollbringen, und es wird ihm nicht wohl dabei." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit II,7
  • "Katholische Schulanstalten ruhten zu ältester Zeit auf mönchisch-klösterlichem Zusammensein, auf einer Form, wie sie jetzt noch in Rom, ja im protestantischen England besteht." - Johann Wolfgang von Goethe, An C. L. v. Welden, Juli 1819 (nicht abgesandt)
  • "Skeptizism, Kantischer oder Kritizism, konnte nur aus den Religionssekten entstehen, aus dem Protestantism, wo jeder sich recht gab und dem andern nicht, ohne zu wissen, daß sie alle bloß subjektiv urteilten." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Wilhelm Riemer, 5. März 1809
  • "War es bis jetzt ein Unglück, daß Irland seine Übel allein trug, so ist es jetzt ein Unglück, daß England mit hineingezogen wird. Das ist die Sache. Und den Katholiken ist gar nicht zu trauen. Man sieht, welchen schlimmen Stand die zwei Millionen Protestanten gegen die Übermacht der fünf Millionen Katholiken bisher in Irland gehabt haben und wie zum Beispiel arme protestantische Pächter gedrückt, schikaniert und gequält worden, die von katholischen Nachbarn umgeben waren." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 7. April 1829


  • "Die Fremde hat ein fremdes Leben, und wir können es uns nicht zu eigen machen, wenn es uns gleich als Gästen gefällt." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Gottfried Herder, 14. Oktober 1786
  • "Die Wolken, eine dem Menschen von Jugend auf so merkwürdige Lufterscheinung, ist man in dem platten Lande doch nur als etwas Fremdes, Überirdisches anzusehen gewohnt. Man betrachtet sie nur als Gäste, als Streichvögel, die, unter einem andern Himmel geboren, von dieser oder jener Gegend bei uns augenblicklich vorbeigezogen kommen; als prächtige Teppiche, womit die Götter ihre Herrlichkeit vor unsern Augen verschließen." - Johann Wolfgang von Goethe, Briefe aus der Schweiz 1779 - Leukerbad, 9.11.
  • "Diese Wohnung ist das Herrlichste, was ich erlebt habe, so hoch und froh, daß man hier nur Gast sein muß, man würde sonst für Höhe und Fröhlichkeit zu nicht werden. […] So seltsam mir s vor vier Wochen geklungen hatte, auf der Wartburg zu wohnen, so natürlich ist mirs jetzt, und ich bin schon wieder so zu Hause wie im Nest." - Johann Wolfgang von Goethe, an Charlotte von Stein, 14. September 1777
  • "Eine jede Idee tritt als ein fremder Gast in die Erscheinung, und wie sie sich zu realisieren beginnt, ist sie kaum von Phantasie und Phantasterei zu unterscheiden. Dies ist es, was man Ideologie in gutem und bösem Sinne genannt hat, und warum der Ideolog den lebhaft wirkenden praktischen Tagesmenschen so sehr zuwider war." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 800f, 801
  • "Ich liebe mir den heitern Mann // Am meisten unter meinen Gästen: // Wer sich nicht selbst zum besten haben kann, // Der ist gewiß nicht von den Besten." - Johann Wolfgang von Goethe, Meine Wahl
  • "Und so lang du das nicht hast, // Dieses: Stirb und werde! // Bist du nur ein trüber Gast // Auf der dunklen Erde." - Johann Wolfgang von Goethe, Divan - Buch des Sängers - Selige Sehnsucht
  • "Wir haben lauter Köche, keine Gäste." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Entwurf zu einem Volksbuch historischen Inhalts
  • "Deutschland? aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden, // Wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf." - Johann Wolfgang von Goethe, Xenien 95 - Das deutsche Reich
  • "Die Gelehrten sind meist gehässig, wenn sie widerlegen, einen Irrenden sehen sie gleich als ihren Todfeind an." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 255
  • Ein großer Gelehrter ist selten ein großer Philosoph." - Johann Wolfgang von Goethe, An Friederike Oeser, 13. Februar 1769
  • "Einem Gelehrten von Profession traue ich zu, daß er seine fünf Sinne ableugnet. Es ist ihnen selten um den lebendigen Begriff der Sache zu tun, sondern um das, was man davon gesagt hat." - Johann Wolfgang von Goethe, An Merck, 8. April 1785
  • "Gelehrte Prediger seien just nicht die besten, weil sie niemals fragen: was brauchen meine Zuhörer?" - Johann Wolfgang von Goethe, Zwo biblische Fragen
  • "In meinem Revier // Sind Gelehrte gewesen, // Außer ihrem eignen Brevier // Konnten sie keines lesen." - Johann Wolfgang von Goethe, Sprichwörtlich
  • "So sind alle Gelehrten, sobald man ihr Gebiet berührt, sind sie unhöflich und streng." - Johann Wolfgang von Goethe, Soret, 29. Januar 1830
  • "Im Ästhetischen ist es leichter, sich Beifall und Namen zu erwerben: denn man braucht nur zu gefallen, und was gefällt nicht eine Weile? Johann Wolfgang von Goethe, Meteore des literarischen Himmels
  • Die Geschichte denkt uns vor, der Roman fühlt uns vor, und so genießen wir an beiden völlig zubereitete Speisen. Die Schrift aber, die uns nur Stoff überliefert, fordert von uns, ihn zu verarbeiten, eigene Tätigkeit, zu der wir nicht immer aufgelegt sind." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Der deutsche Gil Blas
  • Die Künste sind das Salz der Erde, wie dieses zu den Speisen, so verhalten sich jene zu der Technik. - Goethe, Wanderjahre II,7
  • Du mußt dich niemals mit Schwur vermessen: // Von dieser Speise will ich nicht essen." - Johann Wolfgang von Goethe, Sprichwörtlich
  • Eine der Ideen in der neuen Naturlehre ist, daß der Mund nur ein verlängerter Darm ist. […] Bei einer wohlbesetzten Tafel würde der Philosoph sagen: Gebt euch nicht die Mühe, zu essen, sondern tragt gleich die Speisen dahin, wo sie durch euch hingelangen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Charlotte von Stein, 14. Juli 1811
  • Es ist nichts gemeiner und gewöhnlicher als Essen und Trinken, außerordentlich dagegen, einen Trank zu veredeln, eine Speise zu vervielfältigen, dass sie für eine Unzahl hinreiche." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre II,2
  • Es war immer so und natürlich, daß der nach Ewigkeit Hungernde und Dürstende solche Speisen sich droben in Phantasie bereitete, die seinem Gaumen hier angenehm waren, sein Magen hier vertragen konnte." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Aussichten in die Ewigkeit
  • Für alle Vögel gibt es Lockspeisen, und jeder Mensch wird auf seine eigene Art geleitet und verleitet." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit I,5
  • Warum magst du gewisse Schriften nicht lesen? // Das ist auch sonst meine Speise gewesen, // Eilt aber die Raupe sich einzuspinnen, // Nicht kann sie mehr Blättern Geschmack abgewinnen." - Johann Wolfgang von Goethe, Sprichwörtlich
  • "Wie manchmal hast du nur Geschichten // In Winterabenden erzählt, // Wie Leute, die der Hochmut quält, // Nach fernen Inseln die Anker lichten, // Um nicht zu Hause den Acker zu baun, // Wie sie all ihre Hoffnung und sich dazu // Den wilden Meeren anvertraun, // Statt daheim zu bleiben in sichrer Ruh, - // Sie sind reich geworden, und sind - verdorben, // Und sind zuletzt noch in Armut gestorben." - Johann Wolfgang von Goethe, Nachspiel zu Ifflands Hagestolzen 2. Gruppe / Therese
  • "Mendelssohn und andre […] haben versucht, die Schönheit wie einen Schmetterling zu fangen, und mit Stecknadeln, für den neugierigen Betrachter festzustecken, es ist ihnen gelungen, doch es ist nicht anders damit, als mit dem Schmetterlingsfang, das arme Tier zittert im Netze, streift sich die schönsten Farben ab, und wenn man es ja unversehrt erwischt, so stickt es doch endlich steif und leblos da." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Ludwig Hetzler d.J. (Konzept), 14. Juli 1770
  • "Was will die Nadel nach Norden gekehrt? - Sich selbst zu finden, es ist ihr verwehrt." - Johann Wolfgang von Goethe, Gott, Gemüt und Welt
  • "So sehnt sich der unruhigste Vagabund zuletzt wieder nach seinem Vaterlande und findet in seiner Hütte, an der Brust seiner Gattin, in dem Kreise seiner Kinder, in den Geschäften zu ihrer Erhaltung die Wonne, die er in der weiten Welt vergebens suchte." - Johann Wolfgang von Goethe, Werther 1. Buch, 21. Juni
  • "Denn da Sprichworte und Denkreime vom Volke ausgehn, welches, weil es gehorchen muß, doch wenigstens gern reden mag, die Oberen dagegen durch die Tat sich zu entschädigen wissen." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit III,15
  • Man hält einen Aal am Schwanze fester als einen Lacher mit Gründen." - Johann Wolfgang von Goethe, Brief des Pastors
  • Physiologische Bemerkung. Gewisse Konfigurationen im menschlichen Körperbau tragen noch die letzte Spur der veredelten Tierheit zum Prototypon der organischen Schöpfung, zum Menschen, sehr deutlich an sich, zum Beispiel das os coccygis den Rest des tierischen Schwanzes, die Milz und das Überzwerchschleudern der Hände, wenn man geht. (Nachahmung des vierfüßigen übereckschreitenden Tieres.) - Johann Wolfgang von Goethe, K. A. Böttiger, 1794
  • Schilt nicht den Schelmen, der eifrig bemüht, // Bald so, bald so sich zu wenden: // Wenn der den Teufel am Schwanze zieht, // Ihm bleibt ein Haar in den Händen. // So sehr es auch widert, so sehr es auch stinkt - // Man kann es immer nicht wissen - // Es wird vielleicht, wenn es glückt und gelingt, // Für Moschus gelten müssen." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien
  • "Gute Gemüter sehen so gerne den Finger Gottes in der Natur, warum sollte man nicht auch der Hand seines Nachahmers [des Malers] einige Betrachtung schenken" - Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre VI - Bekenntnisse einer schönen Seele
  • "Hab ich einem Gegenstande nur die Spitze des Fingers abgewonnen, so kann ich mir die ganze Hand durch Hören und Denken wohl zueignen." - Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise II, 22. März 1787
  • "Mein Kind, sie wissen's nicht zu machen; // Doch Artischocken sind von allen Sachen // Die schlimmsten nicht, die unter zarten Fingern // Ihr widerspenstig Naturell verringern. - // Nimm nur den Stachel mit geschickter Kraft, // Das ist der Sinn von aller Wissenschaft." - Johann Wolfgang von Goethe, An Personen
  • "Was nutzt die glühende Natur // Vor deinen Augen dir, // Was nutzt dir das Gebildete // Der Kunst rings um dich her, // Wenn liebevolle Schöpfungskraft // Nicht deine Seele füllt // Und in den Fingerspitzen dir // Nicht wieder bildend wird?" - Johann Wolfgang von Goethe, Monolog des Liebhabers
  • "Das überhandnehmende Maschinenwesen quält und ängstigt mich, es wälzt sich heran wie ein Gewitter, langsam, langsam, aber es hat seine Richtung genommen, es wird kommen und treffen." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre III,13
  • "Vor dem Gewitter erhebt sich zum letzten Male der Staub gewaltsam, der nun bald für lange getilgt sein soll." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen
  • "Wie eine Familienspazierfahrt im Sommer durch ein plötzliches Gewitter auf eine höchst verdrießliche Weise gestört und ein froher Zustand in den widerwärtigsten verwandelt wird, so fallen auch die Kinderkrankheiten unerwartet in die schönste Jahreszeit des Frühlebens." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit I,1
  • Allein der Mensch besitzt noch manches, womit er seinen Freunden beistehen kann, das eben nicht klingende Münze zu sein braucht." - Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre IV, 8
  • Charakter polierter Nationen! werft die Münze in den Tiegel, wenn ihr ihren Gehalt wissen wollt, unter dem Gepräge fndet ihr ihn in Ewigkeit nicht. So bald eine Nation poliert ist, so bald hat sie konventionelle Wege, zu denken, zu handeln, zu empfinden, so bald hört sie auf, Charakter zu haben." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Charakteristik der vornehmsten europäischen Nationen
  • Denn die Eigenheiten einer Nation sind wie ihre Sprache und ihre Münzsorten, sie erleichtern den Verkehr, ja sie machen ihn erst vollkommen möglich." - Johann Wolfgang von Goethe, An Th. Carlyle, 20. Juli 1827


  • Mit den Wissenschaften ist es eine ganz eigene Sache. Diese ruhen auf ungeheuren Grundpfeilern und behaupten ihre Wohnung in einem Palaste, welchen Baco selbst nicht prächtig genug beschrieben hat." - Johann Wolfgang von Goethe, An K. L. v. Woltmann, März 1815
  • "So sehnt sich der unruhigste Vagabund zuletzt wieder nach seinem Vaterlande und findet in seiner Hütte, an der Brust seiner Gattin, in dem Kreise seiner Kinder, in den Geschäften zu ihrer Erhaltung die Wonne, die er in der weiten Welt vergebens suchte." - Johann Wolfgang von Goethe, Werther 1. Buch, 21. Juni

Braun (wird Aufteilungsseite)

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  • "Der Mantel der Unwahrheit ist überall durchlöchert, je mehr man auf einer Seite ihn zur Bedeckung ausspannt, desto mehr läßt er auf der andern unverhofft alle Blöße sehen." - Johann Wolfgang von Goethe, Aus den Rechtsanwaltseingaben, 3. Februar 1772


  • "Allerlieblichste Trochäen // Aus der Zeile zu vertreiben // Und schwerfälligste Spondeen // An die Stelle zu verleiben, // Bis zuletzt ein Vers entsteht, // Wird mich immerfort verdrießen. // Laß die Reime lieblich fließen, // Laß mich des Gesangs genießen // Und des Blicks, der mich versteht!" - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V
  • "Blick und Händedruck, und Küsse, gemütliche Worte, // Silben köstlichen Sinns wechselt ein liebendes Paar. // Da wird Lispeln Geschwätz, wird Stottern liebliche Rede: // Solch ein Hymnus verhallt ohne prosodisches Maß." - Johann Wolfgang von Goethe, Römische Elegien XIII
  • "Die Betrachtung, die sich uns nur zu sehr aufdrängt: daß der Tod alles gleich mache, ist ernst, aber traurig und ohne Seufzer kaum auszusprechen, herzerhebend, erfreulich aber ist es, an einen Bund zu denken, der die Lebenden gleich macht, und zwar in dem Sinne, daß er sie zu vereintem Wirken aufruft, deshalb jeden zuerst auf sich selbst zurückweist und sodann auf das Ganze hinleitet. - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit Anhang II - Biographische Einzelnheiten
  • "Die deutsche Poesie bringt, man darf nur die tagtäglichen Produktionen und die beiden neuesten Musenalmanache ansehen, eigentlich nur Ausdrücke, Seufzer und Interjektionen wohldenkender Individuen. Jeder Einzelne tritt auf nach seinem Naturell und seiner Bildung, kaum irgend etwas geht ins Allgemeine, Höhere, ans wenigsten merkt man einen häuslichen, städtischen, kaum einen ländlichen Zustand, von dem, was Staat und Kirche betrifft, ist gar nichts zu merken." - Johann Wolfgang von Goethe, an Julius Eduard Hitzig, 11. November 1829
  • "Die Einsamkeit, nach der ich so oft sehnsuchtsvoll geseufzt habe, kann ich recht genießen, wenn ein Genuss darin ist, denn nirgend kann man sich einsamer fühlen als in so einem Gewimmel, wo man ganz unbekannt ist." - Johann Wolfgang von Goethe, Tagebuch der italienischen Reise, 28. September 1786
  • "Ein Volk, das unter dem unerträglichen Joch eines Tyrannen seufzt, darfst du das schwach heißen, wenn es endlich aufgärt und seine Ketten zerreißt?" - Johann Wolfgang von Goethe, Werther 1. Buch, 12. August
  • "Sie klagen über Einsamkeit! Ach dass das Schicksal der edelsten Seelen ist, nach einem Spiegel ihres Selbst vergebens zu seufzen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Sophie von La Roche, etwa 20. November 1772
  • "Sleidans Geschichte der Reformation, auf die ich zufällig aufmerksam geworden. Trauriger Anblick einer grenzenlosen Verwirrung, Irrtum kämpfend mit Irrtum, Eigennutz mit Eigennutz, das Wahre hie und da nur aufseufzend." - Johann Wolfgang von Goethe, Tagebuch, 26. November 1826
  • "Und wie oft hatte ich nicht schmerzlich ausseufzen müssen: Ich trete die Kelter allein. Indem ich mich also nach Bestätigung der Selbständigkeit umsah, fand ich als die sicherste Base derselben mein produktives Talent." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit III, 15
  • "Die Tierfabel gehört eigentlich dem Geiste, dem Gemüt, den sittlichen Kräften, indessen sie uns eine gewisse derbe Sinnlichkeit vorspiegelt. Den verschiedenen Charakteren, die sich im Tierreich aussprechen, borgt sie Intelligenz, die den Menschen auszeichnet, mit allen ihren Vorteilen: dem Bewußtsein, dem Entschluß, der Folge, und wir finden es wahrscheinlich, weil kein Tier aus seiner beschränkten, bestimmten Art herausgeht und deshalb immer zweckmäßig zu handeln scheint." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst - Skizzen zu Castis Fabelgedicht: Die redenden Tiere
  • "Die wahre Geschichte der ersten zehn Jahre meines weimarischen Lebens könnte ich nur im Gewande der Fabel oder eines Märchens darstellen, als wirkliche Tatsache würde die Welt es nimmermehr glauben." - Johann Wolfgang von Goethe, F. v. Müller, August 1830
  • "Diese dumpfen Pfaffenchristen, // Laßt uns keck sie überlisten! // Mit dem Teufel, den sie fabeln, // Wollen wir sie selbst erschrecken." - Johann Wolfgang von Goethe, Die erste Walpurgisnacht / Ein Wächter
  • "Ein merkwürdiges Beispiel, wie die Nachwelt irgendeinem Vorfahren die Ehre zu rauben geneigt ist, sehen wir an den Bemühungen, die man sich gab, Christoph Colomb die Ehre der Entdeckung der neuen Welt zu entreißen. […] aber es gehörte dem doch zuletzt ein Mann dazu, der das alles zusammenfaßte, um Fabel und Nachricht, Wahn und Überlieferung in Wirklichkeit zu verwandeln." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre - Erfinden und Entdecken
  • "Einem Roman, der eigentlich romantisch geschrieben und auf Überraschung berechnet wäre, würde man einen schlechten Dienst erzeigen, wenn man seine Fabel auszöge." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Bekenntnisse einer schönen Seele
  • "Predigt der Dichter die Moral, so ist er noch schlimmer dran als der Prediger, weil er bloß zu einem didaktischen Behuf eine Fabel erfinden müßte oder einkleiden." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Wilhelm Riemer, Juli 1810
  • "Unter den Geschichtsforschern gibt es welche, und es sind Männer, denen man seine Achtung nicht versagen kann, die zu jeder Fabel, jeder Tradition, sie sei so phantastisch, so absurd als sie wolle, einen realen Grund suchen, und unter der Märchenhülle jederzeit einen faktischen Kern zu finden glauben." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 3. Dezember 1812
  • "Was auch als Wahrheit oder Fabel // In tausend Büchern dir erscheint, // Das alles ist ein Turm zu Babel, // Wenn es die Liebe nicht vereint." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien III
  • "Allerlieblichste Trochäen // Aus der Zeile zu vertreiben // Und schwerfälligste Spondeen // An die Stelle zu verleiben, // Bis zuletzt ein Vers entsteht, // Wird mich immerfort verdrießen. // Laß die Reime lieblich fließen, // Laß mich des Gesangs genießen // Und des Blicks, der mich versteht!" - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V
  • "Da habe ich nun in meinem Leben viele Verse gemacht, darunter sind ein paar gute und viele mittelmäßige, da macht der Eyck ein solches Bild, das mehr wert ist als alles, was ich gemacht habe." - Johann Wolfgang von Goethe, W. Grimm, 20.9./6. Oktober 1815
  • "Da ich ganz ohne Stolz bin, kann ich meiner innerlichen Überzeugung glauben, die mir sagt, daß ich einige Eigenschaften besitze, die zu einem Poeten erfordert werden und daß ich durch Fleiß einmal einer werden könnte. Ich habe von meinem zehnten Jahre angefangen, Verse zu schreiben, und habe geglaubt, sie seien gut. Jetzo in meinem siebzehnten sehe ich, dass sie schlecht sind, aber ich bin doch sieben Jahre älter und mache sie um sieben Jahre besser." - Johann Wolfgang von Goethe, an Cornelia Goethe, 11. Mai 1767
  • "Daß die Verse den poetischen Sinn steigerten oder wohl gar hervorlockten." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 25. Oktober 1823
  • "Die jungen Herren lernen Verse machen, so wie man Tüten macht, wenn sie uns nur aber auch darin einiges Gewürz überreichten!" - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Schiller, 14. Juli 1798
  • "Die Kinder machen schon Verse und gehen so fort und meinen als Jünglinge, sie könnten was, bis sie zuletzt als Männer zur Einsicht des Vortrefflichen gelangen, was da ist, und über die Jahre erschrecken, die sie in einer falschen, höchst unzulänglichen Bestrebung verloren haben." - Johann Wolfgang von Goethe, Eckerrnann, 20. April 1825
  • "Ein ewiges Kochen statt fröhlichem Schmaus! // Was soll denn das Zählen, das Wägen, das Grollen? // Bei allem dem kommt nichts heraus, // Als daß wir keine Hexameter machen sollen, // Und sollen uns patriotisch fügen, // An Knittelversen uns begnügen. // Goethe, Zahme Xenien IX
  • "Ich möchte keinen Vers geschrieben haben, wenn nicht tausend und aber tausend Menschen die Produktionen läsen und sich etwas dabei, dazu, heraus oder hinein dächten." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 14. April 1816
  • "Ihr macht schöne Verse ohne die Verskunst, ihr haltet passende Reden, ohne die Rhetorik studiert zu haben. Das geht wohl recht gut eine Zeitlang, aber zuletzt reicht es doch nicht aus." - Johann Wolfgang von Goethe, F. v. Müller, 9. September 1827
  • "Um Prosa zu schreiben, muss man etwas zu sagen haben, wer aber nichts zu sagen hat, der kann doch Verse und Reime machen, wo denn ein Wort das andere gibt und zuletzt etwas herauskommt, das zwar nichts ist, aber doch aussieht, als wäre es was." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 29. Januar 1827
  • "Warum sagst du uns das in Versen? // Die Verse sind wirksam, // Spricht man in Prosa zu euch, // stopft ihr die Ohren euch zu. - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien
  • "Wir sprachen darauf von Übersetzungen, wobei er mir sagte, daß es ihm sehr schwer werde, englische Gedichte in deutschen Versen wiederzugeben. Wenn man die schlagenden einsilbigen Worte der Engländer mit vielsilbigen oder zusammengesetzten deutschen ausdrücken will, so ist gleich alle Kraft und Wirkung verloren." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 30. Dezember 1823
  • "Auf der Rezitation ruht alle Deklamation und Mimik. Da nun beim Vorlesen jene ganz allein zu beachten und zu üben ist, so bleibt offenbar, daß Vorlesungen die Schule des Wahren und Natürlichen bleiben müssen, wenn Männer, die ein solches Geschäft übernehmen, von dem Wert, von der Würde ihres Berufs durchdrungen sind." - Goethe, Maximen und Reflexionen 737
  • "Es gibt keinen höhere Genuß und keinen reinere, als sich mit geschlossenen Augen durch eine natürlich richtige Stimme ein William Shakespearesches Stück nicht deklamieren, sondern rezitieren zu lassen." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Shakespeare und kein Ende I
  • "Ganz anders aber ist es bei der Deklamation oder gesteigerten Rezitation. Hier muß ich meinen angeborenen Charakter verlassen, mein Naturell verleugnen und mich ganz in die Lage und Stimmung desjenigen versetzen, dessen Rolle ich deklamiere. Die Worte, welche ich ausspreche, müssen mit Energie und dem lebendigsten Ausdruck hervorgebracht werden, so daß ich jede leidenschaftliche Regung als wirklich gegenwärtig mitzuempfinden scheine." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Regeln für Schauspieler § 20
  • "In Lessings Nathan der Weise, wo der Verstand fast allein spricht, war eine klare, auseinandersetzende Rezitation die vorzüglichste Obliegenheit der Schauspieler." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Weimarisches Hoftheater
  • "Unter Rezitation wird ein solcher Vortrag verstanden, wie er ohne leidenschaftliche Tonerhebung, doch auch nicht ganz ohne Tonveränderung zwischen der kalten ruhigen und der höchst aufgeregten Sprache in der Mitte liegt. Der Zuhörer fühle immer, daß hier von einem dritten Objekte die Rede sei. Es wird daher gefordert, daß man auf die zu rezitierenden Stellen, zwar den angemessenen Ausdruck lege und sie mit der Empfindung und dem Gefühl vortrage, welche das Gedicht durch seinen Inhalt dem Leser einflößt, jedoch soll dieses mit Mäßigung und ohne jene leidenschaftliche Selbstentäußerung geschehen, die bei der Deklamation erfordert wird." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Regeln für Schauspieler § 18f.
  • "Als ethisch-ästhetischer Mathematiker muß ich in meinen hohen Jahren immer auf die letzten Formeln hindringen, durch welche ganz allein mir die Welt noch faßlich und erträglich wird." - Johann Wolfgang von Goethe, an Sulpiz Boisserée, 3. November 1826
  • "Auch hat schon Franklin eine besondere Aversion gegen die Mathematiker, in Absicht auf geselligen Umgang, klar und deutlich ausgedrückt, wo er ihren Kleinigkeits- und Widerspruchsgeist unerträglich findet." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 28. Februar 1811
  • "Daher denn auch der Mathematiker seine Formelsprache so hoch steigert, uns, insofern es möglich, in der meßbaren und zählbaren Welt die unmeßbare mitzubegreifen. Nun erscheint ihm alles greifbar, faßlich und mechanisch, und er kommt in den Verdacht eines heimlichen Atheismus, indem er ja das Unmeßbarste, welches wir Gott nennen, zugleich mitzuerfassen glaubt und daher dessen besonderes oder vorzügliches Dasein aufzugeben scheint." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen1286
  • "Daß aber ein Mathematiker, aus dem Hexengewirre seiner Formeln heraus, zur Anschauung der Natur käme und Sinn und Verstand, unabhängig wie ein gesunder Mensch, brauchte, werd ich wohl nicht erleben." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 17. Mai 1829
  • "Daß der Mensch aller geistigen Organe bedürfe, wenn er sich an das Ungeheuere wagt, gestehen wir gern. Der Philosoph, der Mathematiker, der Chemiker, der Physiker, dürfen da wohl gemeinschaftlich handeln." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Salomo Schweigger, 25. April 1814
  • "Den Mathematikern sind von jeher die Kriegshelden auf der Spur gewesen, weil man seine Macht gern mechanisch vermehren und jeder Übermacht große Wirkungen mit geringen Kräften entgegensetzen möchte." - Johann Wolfgang von Goethe, Geschichte der Farbenlehre 3. Abt. - Bacon
  • "Der Mathematiker schätzt den Wert und Gebrauch des Triangels, der Triangel steht bei dem Mystiker in großer Verehrung, gar manches läßt sich im Triangel schematisieren und die Farbenerscheinung gleichfalls, und zwar dergestalt, daß man durch Verdopplung und Verschränkung zu dem alten geheimnisvollen Sechseck gelangt." - Johann Wolfgang von Goethe, Entwurf einer Farbenlehre 6. Abt. - 918
  • "Die Liebe zum Wunderbaren gehört eigentlich dem Poeten und die Lust, Schwierigkeiten zu überwinden, dem Mathematiker." - Johann Wolfgang von Goethe, an Herzogin Louise, 9. Juni 1814
  • "Die Mathematiker sind eine Art Franzosen: redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre Sprache, und dann ist es alsobald ganz etwas anders." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 1279
  • "Die Mathematiker sind närrische Kerls und sind so weit entfernt, auch nur zu ahnden, worauf es [bei der Farbenlehre] ankommt, daß man ihnen ihren Dünkel nachsehen muß." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 28. Februar 1811
  • "Diese Bedächtlichkeit, nur das Nächste ans Nächste zu reihen oder vielmehr das Nächste aus dem Nächsten zu folgern, haben wir von den Mathematikern zu lernen, und selbst da, wo wir uns keiner Rechnung bedienen, müssen wir immer so zu Werke gehen, als wenn wir dem strengsten Geometer Rechenschaft zu geben schuldig wären." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre - Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt
  • "Ein durchgreifender Advokat in einer gerechten Sache, ein durchdringender Mathematiker vor dem Sternenhimmel erscheinen beide gleich gottähnlich." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 606
  • "Es folgt eben gar nicht, daß der Jäger, der das Wild erlegt, auch zugleich der Koch sein müsse, der es zubereitet. Zufälligerweise kann ein Koch mit auf die Jagd gehen und gut schießen, er würde aber einen bösen Fehlschuß tun, wenn er behauptete, um gut zu schießen, müsse man Koch sein. So kommen mir die Mathematiker vor, die behaupten, daß man in physischen Dingen nichts sehen, nichts finden könne, ohne Mathematiker zu sein, da sie doch immer zufrieden sein könnten, wenn man ihnen in die Küche bringt, das sie mit Formeln spicken und nach Belieben zurichten können." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 1280
  • "Man kann von dem Physiker, welcher die Naturlehre in ihrem ganzen Umfange behandeln will, verlangen, daß er Mathematiker sei. In den mittleren Zeiten war die Mathematik das vorzüglichste unter den Organen, durch welche man sich der Geheimnisse der Natur zu bemächtigen hoffte, und noch ist in gewissen Teilen der Naturlehre die Meßkunst, wie billig, herrschend." - Johann Wolfgang von Goethe, Entwurfeiner Farbenlehre 5.Abt. - 722
  • "Mit Philologen und Mathematikern ist kein heiteres Verhältnis zu gewinnen, das Handwerk der ersten ist zu emendieren, der andern zu bestimmen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Carl Friedrich Zelter, 18. Januar 1823
  • "So wird es niemand einfallen, das Verdienst der Mathematiker gering zu schätzen, welches sie, in ihrer Sprache die wichtigsten Angelegenheiten verbandlend, sich um die Welt erwerben, indem sie alles, was der Zahl und dem Maß im höchsten Sinne unterworfen ist, zu regeln, zu bestimmen und zu entscheiden wissen." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 710


  • "Alles, was auf den Augenblick anspielt und so die Gemüter stoffartig erregt, habe ich immer vermieden, nicht, weil ich es im Ganzen für unzulässig halte, sondern weil ich gefunden habe, daß der Enthusiasmus eigentlich nur die große Masse wohl kleidet." - Johann Wolfgang von Goethe, an Achim von Arnim, 23. Februar 1814
  • "Dagegen finden wir, daß neue Gegenstände in auffallender Mannigfaltigkeit, indem sie den Geist erregen, uns erfahren lassen, daß wir eines reinen Enthusiasmus fähig sind, sie deuten auf ein Höheres, welches zu erlangen uns wohl gegönnt sein dürfte. Dies ist der eigentlichste Gewinn der Reisen, und jeder hat nach seiner Art und Weise genugsamen Vorteil davon. Das Bekannte wird neu durch unerwartete Bezüge und erregt, mit neuen Gegenständen verknüpft, Aufmerksamkeit, Nachdenken und Urteil." - Johann Wolfgang von Goethe, Geschichte meines botanischen Studiums
  • "Darum schätze ich sogar den Widerspruch derer höher, welche die rein menschliche Bedeutung der Kunst erfassen, als den kränklichen Enthusiasmus der überschwenglichen Dichter unseres Volkes, welche mich mit Phrasen ersticken." - Johann Wolfgang von Goethe, A. G. v. Stroganoff, letzte Lebensjahre
  • "Den Enthusiasmus für irgend eine Frau muß man einer andern niemals anvertrauen, sie kennen sich unter einander zu gut, um sich einer solchen ausschließlichen Verehrung würdig zu halten." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre II,4
  • "Der musikalische Komponist wird bei dem Enthusiasmus seiner melodischen Arbeiten den Generalbaß, der Dichter das Silbenmaß nicht vergessen." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst - Diderots Versuch über die Malerei
  • "Ein politisches Gedicht ist überhaupt im glücklichsten Falle immer nur als Organ einer einzelnen Nation, und in den meisten Fällen nur als Organ einer gewissen Partei zu betrachten, aber von dieser Nation und dieser Partei wird es auch wenn es gut ist, mit Enthusiasmus ergriffen werden. Auch ist ein politisches Gedicht immer nur als Produkt eines gewissen Zeitzustandes anzusehen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 14. März 1830
  • "Enthusiasmus suchst du bei deutschen Lesern? Du Armer, // Glücklich, könntest du auch rechnen auf Höflichkeit nur." - Johann Wolfgang von Goethe, Xenien aus dem Nachlaß 142
  • "Enthusiasmus vergleich ich gern // Der Auster, meine lieben Herrn, // Die, wem ihr sie nicht frisch genoßt, // Wahrhaftig ist eine schlechte Kost." - Johann Wolfgang von Goethe, Frisches Ei, gutes Ei
  • "Es gibt eine enthusiastische Reflexion, die von denn größten Wert ist, wenn man sich von ihr nur nicht hinreißen läßt." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 329
  • "Wer wie ich ein ganzes Leben lang kostbare Zeit und Geld mit der Protektion junger Talente verloren hat, und zwar Talente, die anfänglich die höchsten Hoffnungen erweckten, aus denen aber am Ende gar nichts geworden ist, dem muß wohl der Enthusiasmus und die Lust, in solcher Richtung zu wirken, nach und nach vergehen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 21. August 1830
  • "Das Ideale im Menschen, wenn diesem die Objekte genommen oder verkümmert werden, zieht sich in sich, feinert und steigert sich, daß es sich gleichsam übertrumpft. Die meisten Menschen im Norden haben viel mehr Ideales in sich, als sie brauchen können, als sie verarbeiten können, daher die sonderbaren Erscheinungen von Sentimentalität, Religiosität, Mystizismus und so weiter." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Wilhelm Riemer, August 1808
  • "Blick und Händedruck, und Küsse, gemütliche Worte, // Silben köstlichen Sinns wechselt ein liebendes Paar. // Da wird Lispeln Geschwätz, wird Stottern liebliche Rede: // Solch ein Hymnus verhallt ohne prosodisches Maß." - Johann Wolfgang von Goethe, Römische Elegien XIII
  • "Dem allgemeinen deutschen Wesen war Gleim durch seine Gedichte am meisten verwandt, worin er als ein vorzüglich liebender und liebenswürdiger Mann erscheint. Seine Poesie, von der technischen Seite besehen, ist rhythmisch, nicht melodisch, weshalb er sich denn auch meistens freier Silbenmaße bedient, und so gewähren Vers und Reim, Brief und Abhandlung, durcheinander verschlungen, den Ausdruck eines gemütlichen Menschenverstandes innerhalb einer wohlgesinnten Beschränkung." - Johann Wolfgang von Goethe, Tag- und Jahreshefte 1805
  • "Dem Poeten, welchem Takt, Parallelstellung, Silbenfall, Reim die größten Hindernisse in den Weg zu legen scheinen, gereicht alles zum entschiedensten Vorteil, wenn er die Rätselknoten glücklich löst, die ihm aufgegeben sind oder die er sich selbst aufgibt, die kühnste Metapher verzeihen wir wegen eines unerwarteten Reims und freuen uns der Besonnenheit des Dichters, die er in einer so notgedrungenen Stellung behauptet." - Johann Wolfgang von Goethe, Divan, Noten und Abhandlungen - Vergleichung
  • "Der Deutsche sieht nur Stoff und glaubt, wenn er gegen ein Gedicht Stoff zurückgäbe, so hätte er sich gleichgestellt, über das Silbenmaß hinaus erstreckt sich ihr Begriff von Form nicht." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Schiller, 7. Dezember 1796
  • "Die Deutschen waren von den älteren Zeiten her an den Reim gewöhnt, er brachte den Vorteil, daß man auf eine sehr naive Weise verfahren und fast nur die Silben zählen durfte. Achtete man bei fortschreitender Bildung mehr oder weniger instinktmäßig auch auf Sinn und Bedeutung der Silben, so verdiente man Lob, welches sich manche Dichter anzueignen wußten. Der Reim zeigte den Abschluß des poetischen Satzes, bei kürzeren Zeilen waren sogar die kleineren Einschnitte merklich, und ein natürlich wohlgebildetes Ohr sorgte für Abwechslung und Anmut." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit IV, 18
  • "Doch so kann man überhaupt jeden Menschen als eine vielsilbige Scharade ansehen, wovon er selbst nur wenige Silben zusammenbuchstabiert, indessen andere leicht das ganze Wort entziffern." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst. Winkelmann und sein Jahrhundert . Charakter
  • "Glückliche Zeiten des ersten Liebesbedürfnisses! Der Mensch ist dann wie ein Kind, das sich am Echo stundenlang ergötzt, die Unkosten des Gespräches allein trägt, und mit der Unterhaltung wohl zufrieden ist, wenn der unsichtbare Gegenpart auch nur die letzten Silben der ausgerufenen Worte wiederholt." - Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre I,15
  • "Knaben, denen ja doch alles zum Scherze dienen muß, sich am Schall der Worte, am Fall der Silben ergötzen, und durch eine Art von parodistischem Mutwillen den tiefen Gehalt des edelsten Werks zerstören." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit III,11
  • "Noch bin ich gleich von euch entfernt, // Haß euch Zyklopen und Silbenfresser! // Ich habe nichts von euch gelernt, // Ihr wußtets immer besser." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V
  • "Das Wort, es solle kein mit der Geometrie Unbekannter, der Geometrie Fremder, in die Schule des Philosophen treten, heißt nicht etwa, man solle ein Mathematiker sein, um ein Weltweiser zu werden." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 654
  • "Denn da in der Poesie ein gewisser Glaube an das Unmögliche, in der Religion ein ebensolcher Glaube an das Unergründliche stattfinden muß, so schienen mir die Philosophen in einer sehr üblen Lage zu sein, die auf ihrem Felde beides beweisen und erklären wollten." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit II,6
  • "Der Dichter ist der einzige wahre Mensch, und der beste Philosoph ist nur eine Karikatur gegen ihn." - Friedrich Schiller, an Johann Wolfgang von Goethe, 17. Januar 1795
  • "Der Mensch soll an Unsterblichkeit glauben, er hat dazu ein Recht, es ist seiner Natur gemäß, und er darf auf religiöse Zusagen bauen, wenn aber der Philosoph den Beweis für die Unsterblichkeit unserer Seele aus einer Legende hernehmen will, so ist das sehr schwach und will nicht viel heißen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 4. Februar 1829
  • "Die Philosophen können uns ihrerseits nichts als Lebensformen darbieten. Wie diese nun für uns passen, ob wir, unserer Natur oder unseren Anlagen nach, ihnen den erforderlichen Gehalt zu geben imstande sind, das ist unsere Sache." - Johann Wolfgang von Goethe, J. D. Falk, letzte Lebensjahre
  • "Die Resultate der Philosophie, der Politik und der Religion sollen billig dem Volke zugute kommen, das Volk selbst aber soll man weder zu Philosophen noch zu Priestern, noch zu Politikern erheben wollen. Es taugt nichts!" - Johann Wolfgang von Goethe, J. D. Falk, letzte Lebensjahre
  • "Doch haben freilich von jeher die Philosophen besonders den Haß, nicht allein ihrer Wissenschaftsverwandten, sondern auch der Welt- und Lebensmenschen auf sich gezogen, und vielleicht mehr durch ihre Lage als durch eigene Schuld." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst - Winkelmann und sein Jahrhundert - Philosophie
  • "Findet doch der Astronom überall Störungen eines Gestirns durchs andre. Ist doch der Philosoph geneigt, ja genötigt, eine Wirkung auf das Entfernteste anzunehmen. So darf der Mensch, im Vorgefühl seiner selbst, nur immer etwas weiter schreiten und diese Einrichtung aufs Sittliche, auf Glück und Unglück ausdehnen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Schiller, 8. Dezember 1798
  • "Man kann von dem Physiker nicht fordern, daß er Philosoph sei, aber man kann von ihm erwarten, daß er so viel philosophische Bildung habe, um sich gründlich von der Welt zu unterscheiden und mit ihr wieder ins höhern Sinne zusammenzutreten. Er soll sich eine Methode bilden, die dem Anschauen gemäß ist, er soll sich hüten, das Anschauen in Begriffe, den Begriff in Worte zu verwandeln und mit diesen Worten, als wärens Gegenstände, umzugehen und zu verfahren, er soll von den Bemühungen des Philosophen Kenntnis haben, um die Phänomene bis an die philosophische Region hinanzuführen." - Johann Wolfgang von Goethe, Entwurf einer Farbenlehre 5. Abt. - 716
  • "Wären die Menschen en masse nicht so erbärmlich, so hätten die Philosophen nicht nötig, im Gegensatz so absurd zu sein!" - Johann Wolfgang von Goethe, F. v. Müller, 20. Februar 1821
  • "Was sollen erst die Engländer und Franzosen von der Sprache unserer Philosophen denken, wenn wir Deutschen sie selber nicht verstehen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 28. März 1827
  • "Zudem sind die Natur Gottes, die Unsterblichkeit, das Wesen unserer Seele und ihr Zusammenhang mit dem Körper ewige Probleme, worin uns die Philosophen nicht weiterbringen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 1. September 1829
  • "Diese Bedächtlichkeit, nur das Nächste ans Nächste zu reihen oder vielmehr das Nächste aus dem Nächsten zu folgern, haben wir von den Mathematikern zu lernen, und selbst da, wo wir uns keiner Rechnung bedienen, müssen wir immer so zu Werke gehen, als wenn wir dem strengsten Geometer Rechenschaft zu geben schuldig wären." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre - Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt
  • "Sind die neu entdeckten Planeten nicht der ganzen Welt unsichtbar, außer den wenigen Astronomen, denen wir auf Wort und Rechnung glauben müssen?" - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 714
  • Alle Menschen guter Art empfinden bei zunehmender Bildung, daß sie auf der Welt eine doppelte Rolle zu spielen haben, eine wirkliche und eine ideelle, und in diesem Gefühl ist der Grund alles Edlen aufzusuchen." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit III,11
  • Der Schauspieler schickt sich in die Rolle, wie er kann, und die Rolle richtet sich nach ihm, wie sie muß." - Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre V,6
  • Ein Frauenzimmer, das eine andere leidenschaftlich geliebt sieht, bequemt sich gern zu der Rolle einer Vertrauten, sie hegt ein heimlich, kaum bewußtes Gefühl, daß es nicht unangenehm sein müßte, sich an die Stelle der Angebeteten leise, leise gehoben zu sehen." - Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre II,5
  • Ganz anders aber ist es bei der Deklamation oder gesteigerten Rezitation. Hier muß ich meinen angebotenen Charakter verlassen, mein Naturell verleugnen und mich ganz in die Lage und Stimmung desjenigen versetzen, dessen Rolle ich deklamiere. Die Worte, welche ich ausspreche, müssen mit Energie und dem lebendigsten Ausdruck hervorgebracht werden, so daß ich jede leidenschaftliche Regung als wirklich gegenwärtig mitzuempfinden scheine." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Regeln für Schauspieler § 20
  • Ich bin überzeugt, daß eine Weltliteratur sich bilde, daß alle Nationen dazu geneigt sind und deshalb freundliche Schritte tun. Der Deutsche kann und soll hier am meisten wirken, er wird eine schöne Rolle bei diesem großen Zusammentreten zu spielen haben." - Johann Wolfgang von Goethe, an Karl Friedrich Streckfuß, 27. Januar 1827
  • "Allerlieblichste Trochäen // Aus der Zeile zu vertreiben // Und schwerfälligste Spondeen // An die Stelle zu verleiben, // Bis zuletzt ein Vers entsteht, // Wird mich immerfort verdrießen. // Laß die Reime lieblich fließen, // Laß mich des Gesangs genießen // Und des Blicks, der mich versteht!" - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V
  • "Alles verdienet Reim und Fleiß, // wenn man es recht zu sondern weiß." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V - Kein Stündchen…
  • "Als Poet denk ich immer, daß aufs stranden sich landen reime - und somit Gott befohlen." - Johann Wolfgang von Goethe, An K. F. v. Reinhard, 7. September 1831
  • "Denn da Sprichworte und Denkreime vom Volke ausgehn, welches, weil es gehorchen muß, doch wenigstens gern reden mag, die Oberen dagegen durch die Tat sich zu entschädigen wissen." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit III,15
  • "Die deutsche Sprache ist auf einen so hohen Grad der Ausbildung gelangt, daß einem jeden in die Hand gegeben ist, sowohl in Prosa als in Rhythmen und Reimen sich dem Gegenstande wie der Empfindung gemäß nach seinem Vermögen glücklich auszudrücken." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Wohlgemeinte Erwiderung
  • "Die Deutschen waren von den älteren Zeiten her an den Reim gewöhnt, er brachte den Vorteil, daß man auf eine sehr naive Weise verfahren und fast nur die Silben zählen durfte. Achtete man bei fortschreitender Bildung mehr oder weniger instinktmäßig auch auf Sinn und Bedeutung der Silben, so verdiente man Lob, welches sich manche Dichter anzueignen wußten. Der Reim zeigte den Abschluß des poetischen Satzes, bei kürzeren Zeilen waren sogar die kleineren Einschnitte merklich, und ein natürlich wohlgebildetes Ohr sorgte für Abwechslung und Anmut." - Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit IV, 18
  • "Ein reiner Reim wird wohl begehrt, // Doch den Gedanken rein zu haben, // Die edelste von allen Gaben, // Das ist mir alle Reime wert." - Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien, V
  • "Es ist bei den Ghaselen das Eigentümliche, daß sie eine große Fülle von Gehalt verlangen, der stets wiederkehrende gleiche Reim will immer einen Vorrat ähnlicher Gedanken bereit finden." - Johann Wolfgang von Goethe, an Johann Peter Eckermann, 21. November 1823
  • "Einige tragische Szenen waren in Prosa geschrieben, sie sind durch ihre Natürlichkeit und Stärke im Verhältnis gegen das andere ganz unerträglich. Ich suche sie deswegen gegenwärtig in Reime zu bringen." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Schiller, 5. Mai 1798
  • "Keinen Reimer wird man finden, // Der sich nicht den besten hielte, // Keinen Fiedler, der nicht lieber // Eigne Melodien spielte." - Johann Wolfgang von Goethe, Divan - Buch des Unmuts
  • "Nachdem uns Klopstock vom Reim erlöste, und Voß uns prosodische Muster gab, so sollen wir wohl wieder Knittelverse machen wie Hans Sachs?" - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 1093
  • "Der Deutsche sieht nur Stoff und glaubt, wenn er gegen ein Gedicht Stoff zurückgäbe, so hätte er sich gleichgestellt, über das Silbenmaß hinaus erstreckt sich ihr Begriff von Form nicht." - Johann Wolfgang von Goethe, an Friedrich Schiller, 7. Dezember 1796
  • "Die Form will so gut verdauet sein als der Stoff, ja sie verdaut sich viel schwerer." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 1083
  • "Die Geschichte denkt uns vor, der Roman fühlt uns vor, und so genießen wir an beiden völlig zubereitete Speisen. Die Schrift aber, die uns nur Stoff überliefert, fordert von uns, ihn zu verarbeiten, eigene Tätigkeit, zu der wir nicht immer aufgelegt sind." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Literatur - Der deutsche Gil Blas


  • "Mein Kind, sie wissen's nicht zu machen; // Doch Artischocken sind von allen Sachen // Die schlimmsten nicht, die unter zarten Fingern // Ihr widerspenstig Naturell verringern. - // Nimm nur den Stachel mit geschickter Kraft, // Das ist der Sinn von aller Wissenschaft." - Johann Wolfgang von Goethe, An Personen
  • "Der beste Diener ist der größte Schelm." - Johann Wolfgang von Goethe, Gedichte, Paralipomena
  • "Durch fortdauernde Anhänglichkeit und Liebe wird der Diener seinem Herrn gleich, der ihn sonst nur als einen bezahlten Sklaven anzusehen berechtigt ist." - Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre IV,2
  • "Es gibt, sagt man, für den Kammerdiener keinen Helden. Das kommt aber bloß daher, weil der Held nur vom Helden anerkannt werden kann. Der Kammerdiener wird aber wahrscheinlich seinesgleichen zu schätzen wissen." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 47
  • "Ich habe geliebet, nun lieb ich erst recht! // Erst war ich der Diener, nun bin ich der Knecht. // Erst war ich der Diener von allen, // Nun fesselt mich diese scharmante Person, // Sie tut mir auch alles zur Liebe, zum Lohn, // Sie kann nur allein mir gefallen." - Johann Wolfgang von Goethe, Gewohnt, getan
  • "Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen zu Müttern, so wird es überall wohl stehen." - Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften II,7
  • "Viele Köche versalzen den Brei, // Bewahr uns Gott vor vielen Dienern! // Wir aber sind, gesteht es frei, // Ein Lazarett von Medizinern." - Johann Wolfgang von Goethe, Sprichwörtlich
  • "Wer befehlen kann, wird loben, // Und er wird auch wieder schelten, // Und das muß dir, treuer Diener, // Eines wie das andre gelten." - Johann Wolfgang von Goethe, Divan - Buch der Betrachtungen


  • Rasch schlägt der Puls des jugendlichen Lebens, // Rasch schießt der Pflanze Trieb zum schlanken Kiel, // Die Jugend freut sich nur des Vorwärtsstrebens, // Versucht sich weit umher, versucht sich viel. // Der Kräfte Spielen ist drum nicht vergebens, // So kennt sie bald sich Umfang, Maß und Ziel: // Der Most, der gärend sich vom Schaum geläutert, // Er wird zum Trank, der Geist und Sinn erheitert. - Johann Wolfgang von Goethe, Was wir bringen - Halle Sz 3 / Lachesis
  • "Angermayer seufzte tief, und der lästerliche Gedanke stieg in ihm auf, wie gerne er sich aus Elysium weg nach der bayerischen Hauptstadt versetzen ließe, und wie er bereit wäre, mit einem Kollegen zu tauschen." Ludwig Thoma, Ein Münchner im Himmel
  • "Uns gaben die Götter // Auf Erden Elysium." - Johann Wolfgang von Goethe, An Personen - Elysium
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