Johann Wolfgang von Goethe

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)
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Begriffsklärung Dieser Artikel behandelt den Dichter Goethe. Für weitere Personen mit dem Namen Goethe siehe Goethe (Begriffsklärung).
Johann Wolfgang von Goethe, porträtiert von Joseph Karl Stieler, 1828

deutscher Dichter

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Gedichte

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Das Göttliche (1783)

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Quelle: zeno.org

  • "Der edle Mensch // Sei hülfreich und gut! // Unermüdet schaff er // Das Nützliche, Rechte, // Sei uns ein Vorbild // Jener geahneten Wesen!" – Vers 55–60
  • "Edel sei der Mensch, // Hülfreich und gut! // Denn das allein // Unterscheidet ihn // Von allen Wesen, // Die wir kennen." – Vers 1–6
  • "Nach ewigen, ehrnen, // Großen Gesetzen // Müssen wir alle // Unseres Daseins // Kreise vollenden." – Vers 32–36
  • "Nur allein der Mensch // Vermag das Unmögliche: // Er unterscheidet, // Wählet und richtet; // Er kann dem Augenblick // Dauer verleihen." – Vers 37–42

Prometheus (1789)

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Quelle: de.wikisource.org

  • "Hier sitz’ ich, forme Menschen // Nach meinem Bilde, // Ein Geschlecht, das mir gleich sey, // Zu leiden, zu weinen, // Zu genießen und zu freuen sich, // Und dein nicht zu achten, // Wie ich!" - Vers 51–57

West-östlicher Divan (1819/1827)

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  • "Denn das Leben ist die Liebe // Und des Lebens Leben Geist" – West-östlicher Divan, zitiert in Julius Stenzel: Zur Entwicklung des Geistbegriffs in der griechischen Philosophie (1956), abgedruckt in Um die Begriffswelt der Vorsokratiker / (von Kurt Rietzler u. a.) ; hg. von Hans-Georg Gadamer. – Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1968. (Wege der Forschung ; 9), S. 214
  • "Denn wie ein Märchenerzähler auch nicht an die Zaubereien glaubt, die er vorspiegelt, sondern sie nur aufs beste zu beleben und auszustatten gedenkt, damit seine Zuhörer sich daran ergötzen, ebensowenig braucht gerade der lyrische Dichter dasjenige alles selbst auszuüben, womit er hohe und geringe Leser und Sänger ergötzt und schmeichelt." – West-östlicher Divan, Noten und Abhandlungen / Hafis
  • "Dichten ist ein Übermut!" Buch des Sängers: Derb und Tüchtig
  • "Die Medicin sollte die Gebrechen des Mikrokosmus heilen, und die Sternkunde dasjenige dolmetschen, womit uns für die Zukunft der Himmel schmeicheln oder bedrohen möchte; jene mußte der Natur, diese der Mathematik huldigen, und so waren beide wohl empfohlen und versorgt." – Noten und Abhandlungen zu besserem Verständniß des West-östlichen Divans. In: Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand, Sechster Band, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, S. 45, Google Books
  • "Es gibt nur drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama. Diese drei Dichtweisen können zusammen oder abgesondert wirken." – West-östlicher Divan, Noten und Abhandlungen – Naturformen der Dichtung
  • "Ein großer Fehler: daß man sich mehr dünkt, als man ist, und sich weniger schätzt, als man wert ist." – West-östlicher Divan in: Goethe: West-östlicher Divan, Epen. Maximen und Reflexionen, Band 2 von Goethe, Liselotte Bäuerle Lohrer, Cotta, S. 728 Google Books
  • "Ein großer Teil des Alten Testaments ist mit erhöhter Gesinnung, ist enthusiastisch geschrieben und gehört dem Felde der Dichtkunst an." – West-östlicher Divan: Noten und Abhandlungen – Hebräer
  • "Für Sorgen sorgt das liebe Leben // Und Sorgenbrecher sind die Reben." – Westöstlicher Divan – Saki Nameh: Das Schenkenbuch – Trunken müssen wir alle sein
  • "Getretner Quark // Wird breit, nicht stark." – Buch der Sprüche. zeno.org
  • "Gottes ist der Orient! // Gottes ist der Occident! Nord- und südliches Gelände // Ruht im Frieden seiner Hände!" – West-östlicher Divan, Moganni Nameh: Buch des Sängers – Talismane
  • "Grenzenlose Tautologien und Wiederholungen bilden den Körper dieses heiligen Buches, das uns, so oft wir auch darangehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt […] Der Stil des Korans ist seinem Inhalt und Zweck gemäß streng, groß, furchtbar, stellenweise wahrhaft erhaben; so treibt ein Keil den anderen, und darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern." – West-östlicher Divan, Noten und Abhandlungen
  • "Jugend ist Trunkenheit ohne Wein." – West-östlicher Divan – Saki Nameh: Das Schenkenbuch – Trunken müssen wir alle sein
  • "Laß dich nur in keiner Zeit // Zum Widerspruch verleiten, // Weise fallen in Unwissenheit, // Wenn sie mit Unwissenden streiten." Buch der Sprüche.
  • "Mir willst du zum Gotte machen, // solch ein Jammerbild am Holze!" – „West-östlicher Diwan“, zitiert in: Abermals krähte der Hahn, 1996, S. 680
  • "Närrisch, dass jeder in seinem Falle // Seine besondere Meinung preist! // Wenn Islam »Gott ergeben« heißt, // In Islam leben und sterben wir alle." – West-östlicher Divan – Hikmet Nameh: Buch der Sprüche
  • "Ob der Koran von Ewigkeit sei? // Darnach frag ich nicht! // Ob der Koran geschaffen sei? // Das weiß ich nicht! // Daß er das Buch der Bücher sei // Glaub ich aus Mosleminen-Pflicht. // Daß aber der Wein von Ewigkeit sei // Daran zweifl ich nicht; // Oder daß er vor den Engeln geschaffen sei // Ist vielleicht auch kein Gedicht. // Der Trinkende, wie es auch immer sei // Blickt Gott frischer ins Angesicht." – West-östlicher Divan. Saki Nameh. Das Schenkenbuch. in: Goethe's sämmtliche Werke Band 4. F. W. Thomas, 1856. S. 314 Google Books
  • "Nur klugtätige Menschen, die ihre Kräfte kennen und sie mit Maß und Gescheitigkeit benutzen, werden es im Weltwesen weit bringen." – West-östlicher Divan in: Goethe: West-östlicher Divan, Epen. Maximen und Reflexionen, Band 2 von Goethe, Liselotte Bäuerle Lohrer, Cotta, S. 728 Google Books
  • "Sagt es niemand, nur den Weisen // Weil die Menge gleich verhöhnet." Buch des Sängers: Selige Sehnsucht.
  • "Sich im Respekt zu erhalten // Muss man recht borstig sein. // Alles jagt man mit Falken, // Nur nicht das wilde Schwein." – Buch der Sprüche
  • "Wer nicht von dreitausend Jahren // Sich weiß Rechenschaft zu geben, // Bleib im Dunkeln unerfahren, // Mag von Tag zu Tage leben." – West-östlicher Divan – Rendsch Nameh: Buch des Unmuts – Und wer franzet oder britet
  • "Wer schweigt, hat wenig zu sorgen; // Der Mensch bleibt unter der Zunge verborgen." Buch der Sprüche.
  • "Werdet ihr in jeder Lampe Brennen // Fromm den Abglanz höhern Lichts erkennen, // Soll euch nie ein Missgeschick verwehren, // Gottes Thron am Morgen zu verehren." – West-östlicher Divan – Parsi Nameh: Buch des Parsen – Vermächtnis altpersischen Glaubens
  • "Will der Neid sich doch zerreißen, // Lass ihn seinen Hunger speisen." – West-östlicher Divan – Buch der Sprüche
  • "Indessen bleiben wir allen aufgeregten Wall- und Kreuzfahrern zu Dank verpflichtet, da wir ihrem religiosem Enthusiasmus, ihrem kräftigen, unermüdlichen Widerstreit gegen östliches Zudringen doch eigentlich Beschützung und Erhaltung der gebildeten europäischen Zustände schuldig geworden." – West-östlicher Divan: Noten und Abhandlungen – Wallfahrten und Kreuzzüge

Zahme Xenien (1827)

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http://www.zeno.org/nid/20004843975

  • "Allerlieblichste Trochäen // Aus der Zeile zu vertreiben // Und schwerfälligste Spondeen // An die Stelle zu verleiben, // Bis zuletzt ein Vers entsteht, // Wird mich immerfort verdrießen. // Laß die Reime lieblich fließen, // Laß mich des Gesangs genießen // Und des Blicks, der mich versteht!" – Zahme Xenien V
  • "Amerika, du hast es besser // Als unser Continent, das alte, // Hast keine verfallene Schlösser // Und keine Basalte. Zahme Xenien: Den vereinigten Staaten. In: Nachgelassene Werke. 16. Band. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1842. S. 96. Google Books
  • "Das Leben wohnt in jedem Sterne: // Er wandelt mit den andern gerne // Die selbsterwählte, reine Bahn, // Im innern Erdenball pulsieren // Die Kräfte, die zur Nacht uns führen // Und wieder zu dem Tag heran." – Zahme Xenien VI
  • "Den deutschen Mannen gereicht´s zum Ruhm, // Dass sie gehasst das Christentum, // Bis Herrn Carolus' leidigem Degen // Die edlen Sachsen unterlegen." – „Zahme Xenien“, 9, Nachl., zitiert in: Abermals krähte der Hahn, 1996, S. 681
  • "Der Alte schlummert wie das Kind, // Und wie wir eben Menschen sind, // Wir schlafen sämtlich auf Vulkanen." – Zahme Xenien IV – Was hast du...
  • "Der Purist. // Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern, // nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht. " – Xenie 152
  • "Die Axt erklingt, da blinkt schon jedes Beil, // Die Eiche fällt, und jeder holzt sein Teil." – Zahme Xenien I, www.zeno.org
  • "Glaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte; // Seht hin und findet mir andre Gestalt! // Es ist die ganze Kirchengeschichte // Mischmasch von Irrtum und von Gewalt." – „Zahme Xenien“, 9, Nachl., zitiert in: „Abermals krähte der Hahn“, 1996, S. 681
  • "Ihr schmähet meine Dichtung, // Was habt ihr denn getan? // Wahrhaftig, die Vernichtung, // Verneinend fängt sie an, // Doch ihren scharfen Besen // Strengt sie vergebens an: // Ihr seid gar nicht gewesen! // Wo träfe sie euch an?" – Zahme Xenien V
  • "Im Auslegen seid frisch und munter! Legt ihr's nicht aus, so legt was unter." – Zahme Xenien II
  • "Lasst euch nur von Pfaffen sagen, // Was die Kreuzigung eingetragen! // Niemand kommt zum höchsten Flor // Von Kranz und Orden, // Wenn einer nicht zuvor // Derb gedroschen worden." – Zahme Xenien IX
  • "Seit sechzig Jahren seh ich gröblich irren // Und irre so derb mit drein, // Da Labyrinthe nun das Labyrinth verwirren, // Wo soll euch Ariadne sein?" – Zahme Xenien II
  • "Vom Vater hab ich die Statur, // Des Lebens ernstes Führen, // Von Mütterchen die Frohnatur // Und Lust zu fabulieren." - Zahme Xenien VI
  • "Wär nicht das Auge sonnenhaft, // die Sonne könnt es nie erblicken. // Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, // Wie könnt uns Göttliches entzücken?" – Zahme Xenien III
  • "Was auch als Wahrheit oder Fabel // In tausend Büchern dir erscheint, // Das alles ist ein Turm zu Babel, // Wenn es die Liebe nicht vereint." – Zahme Xenien III
  • "Was ich nicht loben kann, // Davon sprech ich nicht." – Zahme Xenien IV
  • "»Was lassen sie denn übrig zuletzt, // Jene unbescheidnen Besen?« // Behauptet doch Heute steif und fest, // Gestern sei nicht gewesen." – Zahme Xenien III
  • "Wer mit dem Leben spielt, kommt nie zurecht; // wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht." – Zahme Xenien / VIII
  • "Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion; wer jene beiden nicht besitzt, der habe Religion." – Zahme Xenien IX
  • "Wie einer ist, so ist sein Gott, // Darum ward Gott so oft zu Spott." - Zahme Xenien IV zeno.org

Götz von Berlichingen (1773)

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Iphigenie auf Tauris (1787)

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  • "Da fing mein Leben an, als ich dich liebte." – Iphigenie auf Tauris, 2. Aufzug, 1. Auftritt zeno.org / Pylades
  • "Der Zweifel ist's, der Gutes böse macht." – Iphigenie auf Tauris, 5. Aufzug, 3. Auftritt zeno.org / Iphigenie
  • "Die Vorsicht stellt der List sich klug entgegen." – Iphigenie auf Tauris, 5. Aufzug, 3. Auftritt / Thoas
  • "Du sprichst ein großes Wort gelassen aus." – Iphigenie auf Tauris, 1. Aufzug, 3. Auftritt / Thoas
  • "Man spricht vergebens viel, um zu versagen; Der andre hört von allem nur das Nein." – Iphigenie auf Tauris. 1. Aufzug, 3. Auftritt / Thoas
  • "Um Guts zu tun, braucht's keiner Überlegung." – Iphigenie auf Tauris, 5. Aufzug, 3. Auftritt zeno.org / Iphigenie
  • "Und am Ufer steh' ich lange Tage, das Land der Griechen mit der Seele suchend." – Iphigenie auf Tauris, 1. Aufzug, 1. Auftritt / Iphigenie
  • "Unendlich ist das Werk, das zu vollführen // Die Seele dringt." – Iphigenie auf Tauris, 2. Aufzug, 1. Auftritt / Pylades
  • "Zwischen uns sei Wahrheit." – Iphigenie auf Tauris, 3. Aufzug, 1. Auftritt / Orest

Faust. Eine Tragödie (1808)

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Wikipedia
Wikipedia führt einen Artikel über Faust I.
  • "Aber die Sonne duldet kein Weißes, // Überall regt sich Bildung und Streben, // Alles will sie mit Farben beleben; // Doch an Blumen fehlts im Revier, // Sie nimmt geputzte Menschen dafür." – Faust I, Vers 911 ff. / Faust – Osterspaziergang
  • "Ach neige, // Du Schmerzenreiche, // Dein Antlitz gnädig meiner Not!" – Faust I, Vers 3587 ff. / Gretchen (Margarete)
  • "Ach wenn in unsrer engen Zelle // Die Lampe freundlich wieder brennt, // Dann wird's in unserm Busen helle, // Im Herzen, das sich selber kennt. // Vernunft fängt wieder an zu sprechen // Und Hoffnung wieder an zu blühn; // Man sehnt sich nach des Lebens Bächen, // Ach! nach des Lebens Quelle hin." – Faust I, Vers 1194 ff. / Faust
  • "Allein der Vortrag macht des Redners Glück." – Faust I, Vers 546 / Wagner → Zitat im Textumfeld
  • "Allwissend bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst." – Faust I, Vers 1582 / Mephistopheles
  • "Bedenkt, Ihr habet weiches Holz zu spalten." – Faust I, Vers 111 / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Bescheidne Wahrheit sprech ich dir. // Wenn sich der Mensch, die kleine Narrenwelt, // Gewöhnlich für ein Ganzes hält." – Faust I, Vers 1346 ff. / Mephistopheles
  • "Besonders lernt die Weiber führen; // Es ist ihr ewig Weh und Ach // So tausendfach // Aus e i n e m Punkte zu kurieren." – Faust I, Vers 2024 ff. / Mephistopheles → Zitat im Textumfeld
  • "Blut ist ein ganz besondrer Saft." – Faust I, Vers 1740 / Mephistopheles
  • "Das also war des Pudels Kern!" – Faust I, Vers 1323 / Faust
  • "Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, // Es findet uns nur noch als wahre Kinder." – Faust I, Vers 212 f. / Lustige Person → Zitat im Textumfeld
  • "Dass ich erkenne, was die Welt // Im Innersten zusammenhält." – Faust I, Vers 382 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind" – Faust I, Vers 766 / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Dem Hunde, wenn er gut gezogen, // Wird selbst ein weiser Mann gewogen." – Faust I, Vers 1174 f. / Wagner
  • "Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest. // Mit wenig Witz und viel Behagen // dreht jeder sich im engen Zirkeltanz, // Wie junge Katzen mit dem Schwanz." – Faust I, Vers 2161 ff. / Mephistopheles
  • "Den Teufel spürt das Völkchen nie, // und wenn er sie beim Kragen hätte." – Faust I, Vers 2181 f. / Mephistopheles
  • "Denn eben wo Begriffe fehlen, // Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein." – Faust I, Vers 1995 f. / Mephistopheles
  • "Denn was man schwarz auf weiß besitzt, // Kann man getrost nach Hause tragen." – Faust I, Vers 1966 f. / Schüler
  • "Der Äpfelchen begehrt Ihr sehr, // Und schon vom Paradiese her. // Von Freuden fühl ich mich bewegt, // Dass auch mein Garten solche trägt." – Faust I, Vers 4132 ff. / Die Schöne
  • "Der ganze Strudel strebt nach oben; // Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben." – Faust I, Vers 4116 f. / Mephistopheles
  • "Der letzte Trunk sei nun, mit ganzer Seele, // Als festlich hoher Gruß, dem Morgen zugebracht!" – Faust I, Vers 735 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Der Menschheit ganzer Jammer faßt mich an." – Faust I, Vers 4406 / Faust
  • "Der saubern Herren Pfuscherei // Ist, merk ich, schon bei Euch Maxime." – Faust I, Vers 106 f. / Dichter → Zitat im Textumfeld

  • "Der Worte sind genug gewechselt, // Laßt mich auch endlich Taten sehn; // Indes ihr Komplimente drechselt, // Kann etwas Nützliches geschehn." – Faust I, Vers 214 ff. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Des Menschen Tätigkeit kann allzuleicht erschlaffen, // Er liebt sich bald die unbedingte Ruh; // Drum geb ich gern ihm den Gesellen zu, // Der reizt und wirkt und muß als Teufel schaffen." – Faust I, Vers 340 ff. / Der Herr → Zitat im Textumfeld
  • "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." – Faust I , Vers 765 / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Die Hand, die samstags ihren Besen führt, // Wird sonntags dich am besten karessieren (liebkosen)." – Faust I, Vers 844 f. / Erster (Schüler)
  • "Die Kirche hat einen guten Magen, // Hat ganze Länder aufgefressen // Und doch noch nie sich übergessen." – Faust I, Vers 2836 ff. / Mephistopheles
  • "Die Kunst ist lang! // Und kurz ist unser Leben." – Faust I, Vers 558 f. / Wagner → Zitat im Textumfeld
  • "Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen, // Ein jeder sucht sich endlich selbst was aus." – Faust I, Vers 95 f. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Die Pfosten sind, die Bretter aufgeschlagen, // Und jedermann erwartet sich ein Fest." – Faust I, Vers 39 f. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Die schlechteste Gesellschaft läßt dich fühlen, // Dass du ein Mensch mit Menschen bist." – Faust I, Vers 1637 f./ Mephistopheles
  • "Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder." – Faust I, Vers 784 / Faust
  • "Die Zeiten der Vergangenheit // Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln." – Faust I, Vers 575 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen, // Wenn es Euch nicht von Herzen geht." – Faust I, Vers 544 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Du gleichst dem Geist, den Du begreifst." – Faust I, Vers 512 / Geist → Zitat im Textumfeld
  • "Du kannst! So wolle nur!" – Faust I, Vers 4544 / Faust
  • "Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen (Franzosen) leiden, // Doch ihre Weine trinkt er gern." – Faust I, Vers 2272 f. / Brander
  • "Ein garstig Lied! Pfui! ein politisch Lied!// Ein leidig Lied!" – Faust I, Auerbachs Keller in Leipzig zeno.org
  • "eine Ratt' im Kellernest,// [...] Die Köchin hatt' ihr Gift gestellt; Da ward's so eng ihr in der Welt,// Als hätte sie Lieb' im Leibe." – Faust I, Auerbachs Keller in Leipzig
  • "Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange // Ist sich des rechten Weges wohl bewusst." – Faust I, Vers 328 f. / Der Herr → Zitat im Textumfeld
  • "Ein jeder lernt nur, was er lernen kann; // Doch der den Augenblick ergreift, // Das ist der rechte Mann." – Faust I, Vers 2017 ff. / Mephistopheles
  • "Ein Kerl, der spekuliert (hier: grübelt, sich in Gedanken verspinnt), // Ist wie ein Tier, auf dürrer Heide // Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, // Und ringsumher liegt schöne grüne Weide." – Faust I, Vers 1830 ff. / Mephistopheles
  • "Ein Mann, der recht zu wirken denkt, // Muss auf das beste Werkzeug halten." – Faust I, Vers 109 f. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "(Ich bin) Ein Teil von jener Kraft, // Die stets das Böse will und stets das Gute schafft." – Faust I, Vers 1336 / Mephistopheles
  • "Einst hatt ich einen schönen Traum; // Da sah ich einen Apfelbaum, // Zwei schöne Äpfel glänzten dran, // Sie reizten mich, ich stieg hinan." – Faust I, Vers 4128 ff. / Faust
  • "Er nennt's Vernunft und braucht's allein, // nur tierischer als jedes Tier zu sein." – Faust I, Vers 285 f. / Mephistopheles → Zitat im Textumfeld
  • "Erquickung hast Du nicht gewonnen, // Wenn sie dir nicht aus eigner Seele quillt." – Faust I, Vers 568 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Es erben sich Gesetz und Rechte // Wie eine ew'ge Krankheit fort; // Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte // und rücken sacht von Ort zu Ort. // Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage; // Weh dir, dass du ein Enkel bist! // Vom Rechte, das mit uns geboren ist, // Von dem ist leider! nie die Frage." – Faust I, Vers 1972 ff. / Mephistopheles
  • "Es irrt der Mensch, solang er strebt." – Faust I, Vers 317 / Der Herr → Zitat im Textumfeld
  • "Es lebe, wer sich tapfer hält!" – Faust I, Vers 3370 / Mephistopheles
  • "Es war die Art zu allen Zeiten, // […] // Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten." – Faust I, Vers 2560 ff. / Mephistopheles
  • "Für einen Leichnam bin ich nicht zu Haus." – Faust I, Vers 321 / Mephistopheles
  • "Gatten, die sich vertragen wollen, // Lernen's von uns beiden! // Wenn sich zweie lieben sollen, // Braucht man sie nur zu scheiden." – Faust I, Vers 4243 ff. / Oberon
  • "Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen, // Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen." – Faust I, Vers 1908 f. / Mephistopheles
  • "Gefühl ist alles; // Name ist Schall und Rauch." – Faust I, Vers 3456 f. / Faust
  • "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, // Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen." – Faust I, Vers 2565 f. / Mephistopheles
  • "Grau, teurer Freund, ist alle Theorie // Und grün des Lebens goldner Baum." – Faust I, 2038 f. / Mephistopheles
  • "Greift nur hinein ins volle Menschenleben! // Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt, // Und wo Ihr's packt, da ist's interessant." – Faust I, Vers 167 ff. / Lustige Person → Zitat im Textumfeld
  • "Habe nun, ach! Philosophie, // Juristerei und Medizin, // Und leider auch Theologie! // Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. // Da steh ich nun, ich armer Tor! // Und bin so klug als wie zuvor." – Faust I, Vers 354 ff. / Faust – Anfangsverse Faust I-Tragödie → Zitat im Textumfeld
  • "Heinrich! Mir graut's vor dir." – Faust I, Vers 4610 / Margarete
  • "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!" – Faust I, Vers 940 / Faust
  • "Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht." – Faust I, Vers 732 / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Ich bin der Geist, der stets verneint! // Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, // Ist wert, daß es zugrunde geht; // Drum besser wär's, daß nichts entstünde. // So ist denn alles, was ihr Sünde, // Zerstörung, kurz das Böse nennt, // Mein eigentliches Element." – Faust I, Vers 1338 ff. / Mephistopheles
  • "Ich bin von je der Ordnung Freund gewesen." – Faust I, Vers 3011 / Marthe
  • "Ich hab es öfters rühmen hören, // Ein Komödiant könnt einen Pfarrer lehren." – Faust I, Vers 526 f. / Wagner → Zitat im Textumfeld
  • "Ihr habt das Recht, gesittet pfui zu sagen. // Man darf das nicht vor keuschen Ohren nennen, // Was keusche Herzen nicht entbehren können." – Faust I, Vers 3294 ff. / Mephistopheles
  • "Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen." – Faust I, Vers 2916 / Mephistopheles
  • "Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten." – Faust I, Vers 1 – Zueignung → Zitat im Textumfeld
  • "Ihr wisst, auf unsern deutschen Bühnen // Probiert ein jeder, was er mag." – Faust I, Vers 231 f. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Im Anfang war die Tat!" – Faust I, Vers 1237 / Faust
  • "In jedem Kleide werd ich wohl die Pein // Des engen Erdelebens fühlen. // Ich bin zu alt, um nur zu spielen, // Zu jung, um ohne Wunsch zu sein." – Faust I, Vers 1544 ff. / Faust
  • "Mein Leipzig lob ich mir! // Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute." – Faust I, Vers 2171 f. / Frosch
  • "Mein schönes Fräulein, darf ich wagen, // Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?" – Faust I, Vers 2605 f. / Faust
  • "Mir wird von alledem so dumm, // als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum." Faust I, Vers 1946 f. / Schüler
  • "Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren // Ist ehrenvoll und ist Gewinn." – Faust I, Vers 941 f. / Wagner
  • "Mit Frauen soll man sich nie unterstehn zu scherzen." – Faust I, Vers 3160 / Mephistopheles
  • "Mit Worten lässt sich trefflich streiten." – Faust I, Vers 1997 / Mephistopheles
  • "Nach einem selbstgesteckten Ziel // Mit holdem Irren hinzuschweifen, // Das, alte Herrn, ist eure Pflicht." – Faust I, Vers 208 ff. / Lustige Person → Zitat im Textumfeld
  • "Nach Golde drängt, // Am Golde hängt // Doch alles. Ach wir Armen!" – Faust I, Vers 2802 ff. / Margarete
  • "Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt, // Und selbst am Ende bravo sagt, // Da muss es was Gescheites werden." – Faust I, Vers 2441 ff. / Mephistopheles
  • "Nun sag, wie hast du's mit der Religion?" – Faust I, Vers 3415 / Margarete – Gretchenfrage
  • "Nur rastlos betätigt sich der Mann." – Faust I, Vers 1759 / Faust
  • "O glücklich, wer noch hoffen kann, // Aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! // Was man nicht weiß, das eben brauchte man, // Und was man weiß, kann man nicht brauchen." – Faust I, Vers 1064 ff. / Faust
  • "O sprich mir nicht von jener bunten Menge, // Bei deren Anblick uns der Geist entflieht." – Faust I, Vers 59 f. / Dichter → Zitat im Textumfeld

  • "O wär ich nie geboren!" – Faust I, Vers 4596 / Faust
  • "Sie ist die erste nicht !" – Faust I, Trüber Tag. Feld, / Mephistopheles
  • "Sie sitzen schon, mit hohen Augenbraunen // Gelassen da und möchten gern erstaunen." – Faust I, Vers 41 f. / Direktor
  • "So schreitet in dem engen Bretterhaus (Theater, Bühne) // Den ganzen Kreis der Schöpfung aus, // Und wandelt mit bedächt'ger Schnelle // Vom Himmel durch die Welt zur Hölle." – Faust I, Vers 239 ff. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben." – Faust I, Vers 2062 / Mephistopheles
  • "Sucht nur die Menschen zu verwirren, // Sie zu befriedigen ist schwer." – Faust I, Vers 131 f. / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Sünd und Schande // Bleibt nicht verborgen." – Faust I, Vers 3821 f. / Böser Geist
  • "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche // Durch des Frühlings holden belebenden Blick." – Faust I, Vers 903 f. / Faust – Osterspaziergang
  • "Von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern // Und hüte mich, mit ihm zu brechen. // Es ist gar hübsch von einem großen Herrn, // so menschlich mit dem Teufel selbst zu sprechen." – Faust I, Vers 350 ff. / Mephistopheles → Zitat im Textumfeld
  • "Was du ererbt von deinen Vätern hast, // erwirb es, um es zu besitzen. // Was man nicht nützt, ist eine schwere Last; // Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen." – Faust I, Vers 682 ff. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; // Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren." – Faust I, Vers 73 f. / Dichter → Zitat im Textumfeld
  • "Was ihr den Geist der Zeiten heißt, // Das ist im Grund der Herren eigner Geist, // In dem die Zeiten sich bespiegeln." – Faust I, Vers 577 ff. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Was willst du dich das Stroh zu dreschen plagen?" – Faust I, Vers 1839 / Mephistopheles
  • "Welch Schauspiel! aber ach! ein Schauspiel nur!" – Faust I, Vers 454 / Faust
  • "Wenn ich sechs Hengste zahlen kann, // Sind ihre Kräfte nicht die meine? // Ich renne zu und bin ein rechter Mann, // Als hätt ich vierundzwanzig Beine." – Faust I, Vers 1824 ff. / Mephistopheles
  • "Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? // Die wenigen, die was davon erkannt, // Die töricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten, // Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, // Hat man von je gekreuzigt und verbrannt." – Faust I, Vers 589 ff. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen, // Ein Werdender wird immer dankbar sein." – Faust I, Vers 182 f. / Lustige Person → Zitat im Textumfeld
  • "Werd ich zum Augenblicke sagen: // Verweile doch! Du bist so schön! // Dann magst du mich in Fesseln schlagen, // dann will ich gern zugrunde gehn!" – Faust I, Vers 1700 ff. / Faust
  • "Wer sich behaglich mitzuteilen weiß, // den wird des Volkes Laune nicht erbittern." – Faust I, Vers 81 f. / Lustige Person → Zitat im Textumfeld
  • "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen." – Faust I, Vers 97 / Direktor → Zitat im Textumfeld
  • "Wie alles sich zum Ganzen webt, // Eins in dem andern wirkt und lebt!" – Faust I, Vers 447 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Wie anders tragen uns die Geistesfreuden, // Von Buch zu Buch, von Blatt zu Blatt! // Da werden Winternächte hold und schön, // Ein selig Leben wärmet alle Glieder, // Und ach! entrollst du gar ein würdig Pergamen (Pergament), // So steigt der ganze Himmel zu dir nieder." – Faust I, Vers 1104 ff. / Wagner
  • "Wie glücklich würde sich der Affe schätzen, // Könnt er nur auch ins Lotto setzen!" – Faust I, Vers 2400 f. / Mephistopheles
  • "Wo fass ich dich, unendliche Natur? // Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens." – Faust I, Vers 455 f. / Faust → Zitat im Textumfeld
  • "Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen." – Faust I, Vers 601 / Wagner → Zitat im Textumfeld
  • "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, // Die eine will sich von der andern trennen." – Faust I, Vers 1112 f. / Faust

Faust. Der Tragödie zweyter Theil (1832)

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Wikipedia
Wikipedia führt einen Artikel über Faust II.
  • "Alles Vergängliche // Ist nur ein Gleichnis // Das Unzulängliche, // Hier wirds Ereignis; // Das Unbeschreibliche, // Hier ist es getan; // Das Ewig-Weibliche // Zieht uns hinan." – Faust II, Vers 12104 ff. / Chorus mysticus – Schlussverse Faust II → Zitat im Textumfeld
  • "Alt ist das Wort, doch bleibet hoch und wahr der Sinn, // Dass Scham und Schönheit nie zusammen, Hand in Hand, // Den Weg verfolgen über der Erde grünen Pfad." – Faust II, Vers 8754 ff. / Phorkyas
  • "Auch ein gelehrter Mann // Studiert so fort, weil er nicht anders kann. // So baut man sich ein mäßig Kartenhaus, // Der größte Geist baut's doch nicht völlig aus." – Faust II, Vers 6639 ff. / Mephistopheles
  • "Auf strenges Ordnen, raschen Fleiß // Erfolgt der allerschönste Preis; // Dass sich das Werk vollende, // Genügt ein Geist für tausend Hände." – Faust II, Vers 11507 ff. / Faust
  • "Aus dem Palast ins enge Haus (des Sarges), // So dumm läuft es am Ende doch hinaus." – Faust II, Vers 11529 f. / Mephistopheles
  • "Daran erkenn ich den gelehrten Herrn! // Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern, // Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar, // Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr, // Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht, // Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht." – Faust II, Vers 4917 ff. / Mephistopheles
  • "Das ist der Weisheit letzter Schluss: // Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, // Der täglich sie erobern muss." – Faust II, Vers 11574 ff. / Faust
  • "Das Schaudern ist der Menschheit bestes Teil." – Faust II, Vers 6272 / Faust
  • "Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm." – Faust II, Vers 11446 / Faust
  • "Den lieb ich, der Unmögliches begehrt." – Faust II, Vers 7488 / Manto
  • "Denn wer den Schatz, das Schöne, heben will, // Bedarf der höchsten Kunst: Magie der Weisen." – Faust II, Vers 6315 f. / Mephistopheles
  • "Denn wo Gespenster Platz genommen, // Ist auch der Philosoph willkommen. // Damit man seiner Kunst und Gunst sich freue, // Erschafft er gleich ein Dutzend neue. " – Faust II, Vers 7843 ff. / Mephistopheles
  • "Der Rost macht erst die Münze wert" – Faust II, Vers 8224 / Thales
  • "Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig, // Ätherische Dämmerung milde zu begrüßen; // Du, Erde, warst auch diese Nacht beständig // Und atmest neu erquickt zu meinen Füßen." – Faust II, Vers 4679 ff. / Faust
  • "Die Sorge, sie schleicht sich durchs Schlüsselloch ein." – Faust II, Vers 11391 / Sorge
  • "Die Tat ist alles, nichts der Ruhm." – Faust II, Vers 10188 / Faust
  • "Die Welle beugt sich jedem Winde gern." – Faust II, Vers 7853 / Thales
  • "Dieser Erdenkreis // gewährt noch Raum zu großen Taten." – Faust II, Vers 10181 f. / Faust
  • "Einbläsereien sind des Teufels Redekunst." – Faust II, Vers 6400 / Mephistopheles
  • "Ein großer Aufwand, schmählich! ist vertan." – Faust II, Vers 11837 / Mephistopheles
  • "Ein jeder ist an seinem Platz unsterblich." – Faust II, Vers 9552 (3. Akt/Innerer Burghof zeno.org) / Faust
  • "Es leuchtet! seht! – Nun lässt sich wirklich hoffen, // Dass, wenn wir aus viel hundert Stoffen // Durch Mischung – denn auf Mischung kommt es an – // Den Menschenstoff gemächlich komponieren, // In einen Kolben verlutieren (einschließen) // Und ihn gehörig kohobieren (durch stufenweise Destillation reinigen), // So ist das Werk im Stillen abgetan." – Faust II, Vers 6848 ff. / Wagner
  • "Gehorche willig der Gewalt ! // Und bist du kühn und hältst du Stich (stand), // So wage Haus und Hof und – dich." – Faust II, Vers 11375 ff. / Chorus
  • "Hoch ist der Doppelgewinn zu schätzen: // Barmherzig sein, und sich zugleich ergetzen." – Faust II, Vers 8402 f. / Nereus
  • "Ihr bleibt bei meinem Worte kalt, // Euch guten Kindern lass ich's gehen; // Bedenkt: der Teufel, der ist alt, // So werdet alt, ihn zu verstehen!" – Faust II, Vers 6815 ff. / Mephistopheles
  • "Ihr glücklichen Augen, // Was je ihr gesehn, // Es sei wie es wolle, // Es war doch so schön!" – Faust II, Vers 11300 ff. / Lynkeus der Türmer
  • "Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist." – Faust II, Vers 6771 / Baccalaureus
  • "Krieg, Handel und Piraterie, // Dreieinig sind sie, nicht zu trennen." – Faust II, Vers 11187 f. / Mephistopheles
  • "Man säe nur, man erntet mit der Zeit." – Faust II, Vers 6605 / Mephistopheles
  • "Mein Fußtritt, Kind! hat Größres zu bedeuten. // Zu Gleichem Gleiches, was auch einer litt; // Fuß heilet Fuß, so ist's mit allen Gliedern." – Faust II, Vers 6335 ff. / MephistophelesWikisource
  • "Rechnung für Rechnung ist berichtigt, // Die Wucherklauen sind beschwichtigt, // Los bin ich solcher Höllenpein; // Im Himmel kann's nicht heitrer sein." – Faust II, Vers 6041 ff. / Marschalk
  • "Rosen, ihr blendenden, // Balsam versendenden! // Flatternde, schwebende, // Heimlich belebende, // Zweiglein beflügelte, // Knospen entsiegelte, // Eilet zu blühn!" – Faust II, Vers 11699 ff. / Chor der Engel
  • "Sie streiten sich, [..] um Freiheitsrechte; // Genau besehn, sind's Knechte gegen Knechte." – Faust II, Vers 6962 f./ Mephistopheles
  • "Solch ein Gewimmel möcht ich sehn, // Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn." – Faust II, Vers 11579 f. / Faust
  • "Soll zwischen uns kein fernster Zwist sich regen, Ich liebe mir den Zaubrer zum Kollegen." – Faust II, Vers 6141 f./ Schatzmeister
  • "Stünd ich, Natur, vor dir ein Mann allein, // Da wär's der Mühe wert, ein Mensch zu sein." – Faust II, Vers 11406 f. / Faust
  • "Über Rosen lässt sich dichten, // In die Äpfel muss man beißen." – Faust II, Vers 5168 f. / Gärtner
  • "Uns bleibt ein Erdenrest // Zu tragen peinlich, // Und wär er von Asbest (unvergänglich), // Er ist nicht reinlich." – Faust II, Vers 11954 ff. / Die vollendeteren Engel
  • "Wenn man der Jugend reine Wahrheit sagt, // Die gelben Schnäbeln keineswegs behagt, // Sie aber hintendrein nach Jahren // Das alles derb an eigner Haut erfahren, // Dann dünkeln sie, es käm aus eignem Schopf." – Faust II, Vers 6744 ff. / Mephistopheles
  • "Wenn sich lau die Lüfte füllen // Um den grün umschränkten Plan, // Süße Düfte, Nebelhüllen // Senkt die Dämmerung heran. // Lispelt leise süßen Frieden, // Wiegt das Herz in Kindesruh; // Und den Augen dieses Müden // Schließt des Tages Pforte zu." – Faust II, Vers 4634 ff. / Chor
  • "Wer befehlen soll, // muss im Befehlen Seligkeit empfinden." – Faust II, Vers 10250 f. / Faust
  • "Wer immer strebend sich bemüht, // Den können wir erlösen." – Faust II, Vers 11936 f. / Engel
  • "Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken, // Das nicht die Vorwelt schon gedacht?" – Faust II, Vers 6809 f. / Mephistopheles
  • "Wer lange lebt, hat viel erfahren, // Nichts Neues kann für ihn auf dieser Welt geschehn." – Faust II, Vers 6861 f. / Mephistopheles
  • "Wie hässlich neben Schönheit zeigt sich Hässlichkeit." – Faust II, Vers 8810 / Chorführerin
  • "Wie sich Verdienst und Glück verketten, // Das fällt den Toren niemals ein; // Wenn sie den Stein der Weisen hätten, // Der Weise mangelte dem Stein." – Faust II, Vers 5061 ff. / Mephistopheles
  • "Wo fehlt's nicht irgendwo auf dieser Welt? // Dem dies, dem das, hier aber fehlt das Geld." – Faust II, Vers 4889 f. / Mephistopheles
  • "Zum Sehen geboren, // Zum Schauen bestellt." – Faust II, Vers 11288 f. / Lynkeus der Türmer

Faust – Paralipomena

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Wikipedia
Wikipedia führt einen Artikel über Paralipomena.
  • "Euch gibt es zwei Dinge // So herrlich und groß: // Das glänzende Gold // Und der weibliche Schoß. // Das eine verschaffet, // Das andre verschlingt; // Drum glücklich, wer beide // Zusammen erringt!" – Paralipomenon 52 (Walpurgisnacht) / Satan
  • "Für euch sind zwei Dinge // Von köstlichem Glanz: // Das leuchtende Gold // Und ein glänzender Schwanz. // Drum wißt euch, ihr Weiber, // Am Gold zu ergetzen // Um mehr als das Gold // Noch die Schwänze zu schätzen!" – Paralipomenon 52 (Walpurgisnacht) / Satan
Anmerkung

Die Zählung der Paralipomena folgt der von Max Hecker.

Erzählungen

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Die Leiden des jungen Werthers (1774)

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Erstdruck
  • "Dagegen wenn wir mit all unserer Schwachheit und Mühseligkeit nur gerade fortarbeiten, so finden wir gar oft, dass wir mit unserem Schlendern und Lavieren es weiter bringen, als andere mit ihrem Segeln und Rudern – und – das ist doch ein wahres Gefühl seiner selbst, wenn man anderen gleich oder gar vorläuft." – Die Leiden des jungen Werther – Am 20. Oktober 1771
  • "...denn darin sind die Weiber fein und haben recht; wenn sie zwei Verehrer in gutem Vernehmen mit einander erhalten koennen, ist der Vorteil immer ihr, ..." – Die Leiden des jungen Werther – Am 30. Julius 1771
  • "Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden." – Die Leiden des jungen Werther – Am 17. Mai 1771
  • "Die Natur […] allein ist unendlich reich und sie allein bildet den großen Künstler." – Die Leiden des jungen Werther – Am 26. Mai 1771
  • "Die Stadt selbst ist unangenehm, dagegen rings umher eine unaussprechliche Schönheit der Natur." – Die Leiden des jungen Werther – Am 4. Mai 1771 (über Wetzlar)
  • "Ein Mensch, der um anderer willen, ohne dass es seine eigene Leidenschaft, sein eigenes Bedürfnis ist, sich um Geld oder Ehre oder sonst etwas abarbeitet, ist immer ein Tor." – Die Leiden des jungen Werther – Den 20. Julius 1771
  • "Ein leichter Sinn trägt alles!" – Die Leiden des jungen Werther – Am 20. Oktober 1771
  • "Guter Gott von deinem Himmel, alte Kinder siehst du und junge Kinder, und nichts weiter; und an welchen du mehr Freude hast, das hat dein Sohn schon lange verkündet." – Die Leiden des jungen Werther – Am 29. Junius 1771
  • "Ich brauche Wiegengesang, und den habe ich in seiner Fülle gefunden in meinem Homer." – Die Leiden des jungen Werther – Am 13. Mai 1771
  • "Ich könnte jetzt nicht zeichnen und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken." – Die Leiden des jungen Werther – Am 10. Mai 1771
  • "O was ist der Mensch, dass er über sich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein." – Die Leiden des jungen Werther – Am 4. Mai 1771
  • "Und ich habe […] gefunden, dass Missverständnisse und Trägheit vielleicht mehr Irrungen in der Welt machen als List und Bosheit. Wenigstens sind die beiden letzteren gewiß seltener." – Die Leiden des jungen Werther – Am 4. Mai 1771
  • "Ach, was ich weiß, kann jeder wissen – mein Herz habe ich allein." – Die Leiden des jungen Werther – Am 9. Mai 1772

Wilhelm Meister (1795/1796: Wilhelm Meisters Lehrjahre; 1821/1829: Wilhelm Meisters Wanderjahre)

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  • "Alles Gescheite ist schon gedacht worden. Man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken." – Band II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer, Kunst, Ethisches, Natur
  • "An der Farbe lässt sich die Sinnesweise, an dem Schnitt die Lebensweise des Menschen erkennen." – Wilhelm Meisters Wanderjahre II
  • "Aufmerksamkeit ist das Leben!" – Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Bekanntschaften, wenn sie sich auch gleichgültig ankündigen, haben oft die wichtigsten Folgen." – Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Das Allgemeine und Besondere fallen zusammen; das Besondere ist das Allgemeine, unter verschiedenen Bedingungen erscheinend." – Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer. Kunst, Ethisches, Natur
  • "Das Gewebe dieser Welt ist aus Notwendigkeit und Zufall gebildet; die Vernunft des Menschen stellt sich zwischen beide und weiß sie zu beherrschen; sie behandelt das Notwendige als den Grund ihres Daseins; das Zufällige weiß sie zu lenken, zu leiten und zu nutzen, und nur, indem sie fest und unerschütterlich steht, verdient der Mensch, ein Gott der Erde genannt zu werden." – Wilhelm Meisters Lehrjahre I
  • "Das Instrument sollte nur die Stimme begleiten, denn Melodien, Gänge und Läufe ohne Worte und Sinn scheinen mir Schmetterlingen oder schönen bunten Vögeln ähnlich zu sein, die in der Luft vor unsern Augen herumschweben, die wir allenfalls haschen und uns zueignen möchten, da sich der Gesang dagegen wie ein Genius gen Himmel hebt und das bessere Ich in uns ihn zu begleiten anreizt." – Wilhelm Meisters Lehrjahre 2. Buch 11. Kapitel
  • "Das Menschenpack fürchtet sich vor nichts mehr als vor dem Verstande; vor der Dummheit sollten sie sich fürchten, wenn sie begriffen was fürchterlich ist; Aber jener ist unbequem und man muss ihn beiseite schaffen, diese ist nur verderblich, und das kann man abwarten." – Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Das Wahre ist gottähnlich; es erscheint nicht unmittelbar, wir müssen es in seinen Manifestationen erraten." – Wilhelm Meisters Wanderjahre, Aus Makariens Archiv
  • "Dass doch die Jugend immer zwischen den Extremen schwankt!" – Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Dem Reinen ist alles rein." – Wilhelm Meisters Wanderjahre III (Bibelzitat aus Titusbrief 1:15)
  • "Den besten Unterricht zieht man aus vollständiger Umgebung." – Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Der denkende Mensch hat die wunderliche Eigenschaft, dass er an die Stelle, wo das unaufgelöste Problem liegt, gern ein Phantasiebild hinfabelt, das er nicht loswerden kann." – Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer. Kunst, Ethisches, Natur
  • "Der edle Mensch kann sich in Momenten vernachlässigen, der vornehme nie." – Wilhelm Meisters Lehrjahre V
  • "Der Italiener hat überhaupt ein tieferes Gefühl für die hohe Würde der Kunst als andere Nationen, jeder, der nur irgend etwas treibt, will Künstler, Meister und Professor heißen." – Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 7
  • "Die Eigenliebe lässt uns sowohl unsre Tugenden als unsre Fehler viel bedeutender, als sie sind, erscheinen." – Wilhelm Meisters Lehrjahre IV
  • "Dulden wir keinen Juden unter uns; denn wie sollten wir ihm den Anteil an der höchsten Kultur vergönnen, deren Ursprung und Herkommen er verleugnet." – Wilhelm Meisters Lehrjahre III
  • "Ehe wir nun weiterschreiten// Halte still und sieh dich um:// Denn geschwätzig sind die Zeiten// Und sie sind auch wieder stumm." – books.google.com
  • "Ein einziges Glied, das in einer großen Kette bricht, vernichtet das Ganze." – Wilhelm Meisters Wanderjahre III, 12
  • "Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher als ein alter Irrtum." – Wilhelm Meisters Wanderjahre, Aus Makariens Archiv
  • "Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören, wie alles hohe Gute, der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden, in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden." – Wilhelm Meisters Wanderjahre, Aus Makariens Archiv
  • "Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun." – Wilhelm Meisters Wanderjahre, Aus Makariens Archiv. http://www.zeno.org/nid/20004855604
  • "Es kann doch kein Deutscher einen Schuh zuschnallen, der es nicht von einer fremden Nation gelernt hat." – Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Handeln ist leicht, denken schwer; nach dem Gedanken handeln unbequem." – Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Hypothesen sind Wiegenlieder, womit der Lehrer seine Schüler einlullt." – Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer. Kunst, Ethisches, Natur
  • " Man sieht die Blumen welken und die Blätter fallen, aber man sieht auch Früchte reifen und neue Knospen keimen." – Wilhelm Meisters Wanderjahre I, Zweites Kapitel, Der Lilienstengel
  • "Muss denn alles schädlich sein, was gefährlich aussieht?" – Wilhelm Meisters Lehrjahre
  • "Niemand weiß, was er tut, wenn er recht handelt; aber des Unrechten sind wir uns immer bewußt." – Wilhelm Meisters Lehrjahre VII, Neuntes Kapitel (Lehrbrief), gutenberg.spiegel.de
  • "Sie werden die einfache, treue Rechtlichkeit deutscher Zustände nicht verschmähen, und mir verzeihen, wenn ich nach meiner Art und Denkweise, nach Herankommen und Stellung, kein anmutigeres Bild finde, als wie sie uns der deutsche Mittelstand in seinen reinen Häuslichkeiten sehen lässt." – Wilhelm Meisters Wanderjahre I,7
  • "Sieht man ein Übel, so wirkt man unmittelbar darauf, d.h. man kuriert unmittelbar aufs Symptom los." – Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer. Kunst, Ethisches, Natur
  • "So bleibt die eigentliche Religion ein Inneres, ja Individuelles, denn sie hat ganz allein mit dem Gewissen zu tun, dieses soll erregt, soll beschwichtigt werden." – Wilhelm Meisters Wanderjahre I,7
  • "Spricht man ja mit sich selbst nicht immer, wie man denkt." – Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Und wenn ich dich lieb habe, was geht's dich an?" – Wilhelm Meisters Lehrjahre IV,9
  • "Uns rührt die Erzählung jeder guten Tat, uns rührt das Anschauen jedes harmonischen Gegenstandes, wir fühlen dabei, dass wir nicht ganz in der Fremde sind, wir wähnen einer Heimat näher zu sein, nach der unser Bestes, Innerstes ungeduldig hinstrebt." – Wilhelm Meisters Lehrjahre VII,1
  • "Was aber ist deine Pflicht? Die Forderung des Tages." – Wilhelm Meisters Wanderjahre II, Betrachtungen im Sinne der Wanderer. Kunst, Ethisches, Natur
  • "Was ist denn Glauben? Die Erzählung einer Begebenheit für wahr halten, was kann mir das helfen? Ich muß mir ihre Wirkungen, ihre Folgen zueignen können. Dieser zueignende Glaube muss ein eigener, dem natürlichen Menschen ungewöhnlicher Zustand des Gemüts sein. […] So nahte meine Seele dem Menschgewordenen und am Kreuz Gestorbenen, und in dem Augenblick wusste ich, was Glauben war." – Wilhelm Meisters Lehrjahre VI – Bekenntnisse einer schönen Seele
  • "Wenn man es genau betrachtet, so wird jede, auch nur die geringste Fähigkeit uns angeboren." – Wilhelm Meisters Lehrjahre VIII, 3
  • "Wer das Geld bringt, kann die Ware nach seinem Sinne verlangen." – Wilhelm Meisters Wanderjahre
  • "Wer nie sein Brod mit Thränen as, // Wer nie die kummervollen Nächte // Auf seinem Bette weinend sas, // Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." – Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Band 1. 2. Buch, Dreyzehntes Capitel. S. 346, Wer nie sein Brot mit Tränen aß
  • "Verschwiegenheit fordern, ist nicht das Mittel, sie zu erlangen." – Wilhelm Meisters Wanderjahre I
  • "Was bin ich denn gegen das All?" – Wilhelm Meisters Wanderjahre

Die Wahlverwandtschaften (1809)

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Die Wahlverwandschaften
  • "Das Betragen ist ein Spiegel, in welchem jeder sein Bild zeigt." – Die Wahlverwandtschaften II, 5. Aus Ottiliens Tagebuche
  • "Das weibliche Geschlecht hegt ein eignes, inneres, unwandelbares Interesse, von dem sie nichts in der Welt abtrünnig macht, im äußern geselligen Verhältnis hingegen lassen sie sich gern und leicht durch den Mann bestimmen, der sie eben beschäftigt, und so durch Abweisen wie durch Empfänglichkeit, durch Beharren und Nachgiebigkeit führen sie eigentlich das Regiment, dem sich in der gesitteten Welt kein Mann zu entziehen wagt." – Die Wahlverwandtschaften II, 7
  • "Denn so ist die Liebe beschaffen, daß sie allein recht zu haben glaubt und alle anderen Rechte vor ihr verschwinden." – Die Wahlverwandtschaften I, 12
  • "Der Haß ist parteiisch, aber die Liebe ist es noch mehr." – Die Wahlverwandtschaften I, 13
  • "Der sinnliche Mensch lacht oft, wo nichts zu lachen ist. Was ihn auch anregt, sein inneres Behagen kommt zum Vorschein." – Die Wahlverwandtschaften II, 4
  • "Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter als durch das, was sie lächerlich finden." – Die Wahlverwandtschaften II, 4. Aus Ottiliens Tagebuche
  • "Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen, und die Gesinnungen ändern sich gewiß in einem Lande, wo Elefanten und Tiger zu Hause sind." – Die Wahlverwandtschaften II, 7. (zeno.org), Aus Ottiliens Tagebuche
  • "Glücklicherweise kann der Mensch nur einen gewissen Grad des Unglücks fassen; was darüber hinausgeht, vernichtet ihn oder läßt ihn gleichgültig." – Die Wahlverwandtschaften II, 4
  • "Jedes Übel soll an der Stelle geheilt werden, wo es zum Vorschein kommt, und man bekümmert sich nicht um jenen Punkt, wo es eigentlich seinen Ursprung nimmt, woher es wirkt." – Die Wahlverwandtschaften I, 6
  • "Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen zu Müttern, so wird es überall wohl stehen." – Die Wahlverwandtschaften II, 7
  • "Man muß nur Ein Wesen recht von Grund aus lieben, da kommen einem die übrigen alle liebenswürdig vor!" – Die Wahlverwandtschaften I, 12
  • "Männer sollten von Jugend auf Uniform tragen, weil sie sich gewöhnen müssen, zusammen zu handeln, sich unter ihresgleichen zu verlieren, in Masse zu gehorchen und ins Ganze zu arbeiten." – Die Wahlverwandtschaften II,7
  • "Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein." – Die Wahlverwandtschaften, Hamburger Ausgabe, Bd. 6 (Romane und Novellen I), dtv Verlag, München, 1982, S. 397 (II,5), http://www.zeno.org/nid/20004855450
  • "Sie hatte geweint, und wenn weiche Personen dadurch meist an Anmut verlieren, so gewinnen diejenigen dadurch unendlich, die wir gewöhnlich als stark und gefaßt kennen." – Die Wahlverwandtschaften I, 11
  • "Sich mitzuteilen ist Natur; Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist Bildung." – Die Wahlverwandtschaften II, 4
  • "Und doch ist es in manchen Fällen [...] notwendig und freundlich, lieber nichts zu schreiben, als nicht zu schreiben." – Die Wahlverwandtschaften II, 1
  • "Völlig fremde und gegeneinander gleichgültige Menschen, wenn sie eine Zeitlang zusammenleben, kehren ihr Inneres wechselseitig heraus, und es muss eine gewisse Vertraulichkeit entstehen." – Die Wahlverwandtschaften II, 13
  • "Wie schwer ist es, daß der Mensch recht abwäge, was man aufopfern muß gegen das, was zu gewinnen ist, wie schwer, den Zweck zu wollen und die Mittel nicht zu verschmähen! Viele verwechseln gar die Mittel und den Zweck, erfreuen sich an jenen, ohne diesen im Auge zu behalten." – Die Wahlverwandtschaften I, 6
  • "Wir blicken so gern in die Zukunft, weil wir das Ungefähre, was sich in ihr hin und her bewegt, durch stille Wünsche so gern zu unsern Gunsten heranleiten möchten." – Die Wahlverwandtschaften II, 4
  • "Wir sind nie entfernter von unsern Wünschen, als wenn wir uns einbilden, das Gewünschte zu besitzen." – Die Wahlverwandtschaften II, 5. Aus Ottiliens Tagebuche

Theoretische Schriften

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Zur Farbenlehre (1810)

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  • "Da ein Lexikon sowie ein Kompendium einer Erfahrungswissenschaft eigentlich nur eine Sammlung des kursierenden Wahren und Falschen ist, so wird man auch von dieser Gesellschaft nichts weiter erwarten." – Zur Farbenlehre, 6. Abteilung. Achtzehntes Jahrhundert [I]: Nachlese. Aus: Naturwissenschaftliche Schriften. Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche. 28. August 1949. hg. von Ernst Beutler, Bd. 15, Zürich: Artemis, 1948 ff. S. 635
  • "Das Auge ist das letzte, höchste Resultat des Lichtes auf den organischen Körper. Das Auge als ein Geschöpf des Lichtes, leistet alles, was das Licht selbst leisten kann." – Vorstudien zur Farbenlehre, "Das Auge"
  • "Das Auge hat sein Dasein dem Licht zu danken. Aus gleichgültigen tierischen Hilfsorganen ruft sich das Licht ein Organ hervor, das seinesgleichen werde, und so bildet sich das Auge am Lichte fürs Licht, damit das innere Licht dem äusseren entgegentrete." – Goethes Naturwissenschaftliche Schriften (Kürschner) „Entwurf einer Farbenlehre“, Bd. 3, S. 88
  • "Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge; das Auge überliefert's dem ganzen Menschen. Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub; aber das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des Innern und Äußern wird durchs Auge vollendet." – Farbenlehre, Stuttgart (Kohlhammer) 1950-55, Erstausgabe 1810
  • "Der Wissenschaftler muss durch sein Handeln immer wieder kund tun, dass er zum humanen Teil der Menschheit gehört." – Zur Farbenlehre
  • "Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden." – Zur Farbenlehre
  • "Endlich ist noch bemerkenswert, dass wilde Nationen, ungebildete Menschen, Kinder eine große Vorliebe für lebhafte Farben empfinden, dass Tiere bei gewissen Farben in Zorn geraten, dass gebildete Menschen in Kleidung und sonstiger Umgebung die lebhaften Farben vermeiden und sie durchgängig von sich zu entfernen suchen." – Farbenlehre – 1. Abteilung, Anhang Pathologische Farben Satz 135
  • "Wird einer strebenden Jugend die Geschichte eher lästig als erfreulich, weil sie gern von sich selbst eine neue, ja wohl gar eine Urwelt-Epoche beginnen möchte; so haben die in Bildung und Alter Fortschreitenden gar oft mit lebhaftem Danke zu erkennen, wie mannigfaltiges Gute, Brauchbare und Hülfreiche ihnen von den Vorfahren hinterlassen worden." Beginn der Geschichte der Farbenlehre, Einleitung
  • "Es ist äußerst schwer, fremde Meinungen zu referieren, besonders wenn sie sich nachbarlich annähern, kreuzen und decken." – Geschichte der Farbenlehre, Einleitung
  • "Jene unmittelbare Verwandtschaft des Lichtes und des Auges wird niemand leugnen, aber sich beide zugleich als eins und dasselbe zu denken, hat mehr Schwierigkeit." – Goethes Naturwissenschaftliche Schriften (Kürschner), Farbenlehre
  • "Wenn Licht und Finsternis ihr im ganzen verschiedene Stimmungen geben, so werden schwarze und weiße Bilder, die zu gleicher Zeit ins Auge fallen, diejenigen Zustände nebeneinander bewirken, welche durch Licht und Finsternis in einer Folge hervorgebracht wurden." – II. Schwarze und weiße Bilder zum Auge, Johann Wolfgang Goethe. Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche. Band 1–24 und Erg.-Bände 1–3, Band 16, Zürich 1948 ff, S. 29-34., www.zeno.org

Maximen und Reflexionen (1833)

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Aus den »Wahlverwandtschaften« (1809). Aus Ottiliens Tagebuche
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http://www.zeno.org/nid/20004855450

Aus »Kunst und Alterthum«
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Ersten Bandes drittes Heft (1818). Naivität und Humor
http://www.zeno.org/nid/20004855485
Zweiten Bandes drittes Heft (1820). Bedenklichstes
http://www.zeno.org/nid/20004855493
Dritten Bandes erstes Heft (1821). Eigenes und Angeeignetes in Sprüchen
http://www.zeno.org/nid/20004855507
Vierten Bandes zweites Heft (1823). Eigenes und Angeeignetes
http://www.zeno.org/nid/20004855515

Sonstiges alphabetisch geordnet
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  • "Alle Empiriker streben nach der Idee und können sie in der Mannigfaltigkeit nicht entdecken; alle Theoretiker suchen sie im Mannigfaltigen und können sie darinne nicht auffinden." – Maximen und Reflexionen, Nr. 803 bei Hecker
  • "Alles ist einfacher, als man denken kann, zugleich verschränkter, als zu begreifen ist." – Maximen und Reflexionen, Nr. 1209 bei Hecker
  • "Alles Lebendige bildet eine Atmosphäre um sich her." – Maximen und Reflexionen, Nr. 435 bei Hecker
  • "Alles, was wir treiben und tun, ist ein Abmüden; wohl dem, der nicht müde wird!" – Maximen und Reflexionen, Nr. 303 bei Hecker
  • "Anstatt meinen Worten zu widersprechen, sollten sie nach meinem Sinne handeln." – Maximen und Reflexionen, Nr. 114 bei Hecker
  • "Auch jetzt im Augenblick sollte jeder Gebildete Sternes Werke wieder zur Hand nehmen, damit auch das 19. Jahrhundert erführe, was wir ihrem schuldig sind, und einsähe, was wir ihm schuldig werden können." – über Laurence Sterne, Maximen und Reflexionen, 760
  • "Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein, aber nicht." – Aus Kunst und Alterthum, 4. Band, 2. Heft 1823, Nr. 184. Aus: Maximen und Reflexionen. hg. von Max Hecker. Weimar: Goethe-Gesellschaft, 1907. S. 33 Google Books-USA*
  • "Aus aller Ordnung entsteht zuletzt Pedanterie; um diese los zu werden, zerstört man jene, und es geht eine Zeit hin, bis man gewahr wird, daß man wieder Ordnung machen müsse." Einzelnheiten, Maximen und Reflexionen, in Goethe’s Werke – Vollständige Ausgabe letzter Hand, 1833.
  • "Aus vielen Skizzen endlich ein Ganzes hervorzubringen, gelingt selbst den Besten nicht immer." – Maximen und Reflexionen
  • "Begegnet uns jemand, der uns Dank schuldig ist, gleich fällt es uns ein. Wie oft können wir jemandem begegnen, dem wir Dank schuldig sind, ohne daran zu denken!" – Maximen und Reflexionen, 5
  • "Daher denn auch der Mathematiker seine Formelsprache so hoch steigert, uns, insofern es möglich, in der meßbaren und zählbaren Welt die unmeßbare mitzubegreifen. Nun erscheint ihm alles greifbar, faßlich und mechanisch, und er kommt in den Verdacht eines heimlichen Atheismus, indem er ja das Unmeßbarste, welches wir Gott nennen, zugleich mitzuerfassen glaubt und daher dessen besonderes oder vorzügliches Dasein aufzugeben scheint." – Maximen und Reflexionen 1286
  • "Das Beste, was wir von der Geschichte haben, ist der Enthusiasmus, den sie erregt." – Maximen und Reflexionen, 495
  • "Das erste und letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe." – Maximen und Reflexionen, VII, Nr. 1
  • "Das ist der glücklichste Mensch, der das Ende seines Lebens mit dem Anfang in Verbindung setzen kann." – Maximen und Reflexionen, Aus Kunst und Altertum 1821
  • "Das Naive als natürlich ist mit dem Wirklichen verschwistert. Das Wirkliche ohne sittlichen Bezug nennen wir gemein." – Maximen und Reflexionen
  • "Das schädlichste Vorurteil ist, dass irgend eine Art Naturuntersuchung mit dem Bann belegt werden könne." – Maximen und Reflexionen
  • "Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren." – Maximen und Reflexionen, Nr. 1207 bei Hecker
  • "Den Stoff sieht jedermann vor sich, den Gehalt findet nur der, der etwas dazu zu tun hat, und die Form ist ein Geheimnis den Meisten." – Maximen und Reflexionen, Nr. 289 bei Hecker
  • "Der echte Schüler lernt aus dem Bekannten das Unbekannte entwickeln und nähert sich dem Meister." – Maximen und Reflexionen
  • "Der Hass ist ein aktives Missvergnügen, der Neid ein passives; deshalb darf man sich nicht wundern, wenn der Neid so schnell in Hass übergeht." – Maximen und Reflexionen
  • "Der mittelmäßigste Roman ist immer noch besser als die mittelmäßigen Leser, ja der schlechteste partizipiert etwas von der Vortrefflichkeit des ganzen Genres." – Maximen und Reflexionen 1406
  • "Der Mystizismus ist die Scholastik des Herzens, die Dialektik des Gefühls." – Maximen und Reflexionen
  • "Der Roman ist eine subjektive Epopee, in welcher der Verfasser sich die Erlaubnis ausbittet, die Welt nach seiner Weise zu behandeln. Es fragt sich also nur, ob er eine Weise habe, das andere wird sich schon finden." – Maximen und Reflexionen 133
  • "Derjenige, der sich mit Einsicht für beschränkt erklärt, ist der Vollkommenheit am nächsten." – Maximen und Reflexionen
  • "Die Dunkelheit gewisser Maximen ist nur relativ: nicht alles ist dem Hörenden deutlich zu machen, was dem Ausübenden einleuchtet." – Maximen und Reflexionen, Nr. 1068 bei Hecker
  • "Die Form will so gut verdaut sein als der Stoff; ja, sie verdaut sich viel schwerer." – Maximen und Reflexionen, Nr. 1083 bei Hecker
  • "Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren, es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muß. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin." – Maximen und Reflexionen 617
  • "Die Mathematiker sind eine Art Franzosen: Redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre Sprache, und dann ist es alsobald ganz etwas anderes." – Maximen und Reflexionen
  • "Die Menge kann tüchtige Menschen nicht entbehren, und die Tüchtigen sind ihnen jederzeit zur Last." – Maximen und Reflexionen, 3
  • "Die Menschen, da sie zum Notwendigen nicht hinreichen, bemühen sich ums Unnütze." – Maximen und Reflektionen
  • "Die Menschen werden an sich und andern irre, weil sie die Mittel als Zweck behandeln." – Maximen und Reflexionen, I, Nr. 11
  • "Die Weisheit ist nur in der Wahrheit." – Maximen und Reflexionen
  • "Die Wissenschaften so gut als die Künste bestehen in einem überlieferbaren (realen), erlernbaren Teil und in einem unüberlieferbaren (idealen), unlernbaren Teil." – Maximen und Reflexionen, Nr. 1155 bei Hecker
  • "Die Wissenschaften zerstören sich auf doppelte Weise selbst: Durch die Breite, in die sie gehen, und durch die Tiefe, in die sie sich versenken." – Maximen und Reflexionen, Nr. 1161 bei Hecker
  • "Die Freigebigkeit erwirbt einem jede Gunst, vorzüglich wenn sie von Demut begleitet wird." – Maximen und Reflexionen
  • "Drei Klassen von Narren: Die Männer aus Hochmut, die Mädchen aus Liebe, die Frauen aus Eifersucht." – Maximen und Reflexionen
  • "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß; mit dem Wissen wächst der Zweifel." – Maximen und Reflexionen. Aus »Kunst und Altertum«. Fünften Bandes drittes Heft. 1826. zeno.org
  • "Ein lustiger Gefährte ist ein Rollwagen auf der Wanderschaft." – Maximen und Reflexionen, 136
  • "Ein Unterschied, der dem Verstand nichts gibt, ist kein Unterschied." – Maximen und Reflexionen
  • "Eine solche Skizze braucht nicht im höchsten Grade ausgeführt und vollendet zu sein, wenn sie gut gesehen, gedacht und fertig ist, so ist sie für den Liebhaber oft reizender als ein größeres ausgeführtes Werk." – Maximen und Reflexionen, 455
  • "Es ist ganz einerlei, ob man das Wahre oder das Falsche sagt: Beidem wird widersprochen." – Maximen und Reflexionen, 677
  • "Es ist mir in den Wissenschaften gegangen wie einem, der früh aufsteht, in der Dämmerung die Morgenröte, sodann aber die Sonne ungeduldig erwartet und doch, wie sie hervortritt, geblendet wird." – Maximen und Reflexionen 372
  • "Es ist mit den Jahren wie mit den sibyllinischen Büchern: Je mehr man ihrer verbrennt, desto teurer werden sie." – Maximen und Reflexionen
  • "Hoffnung ist die zweite Seele der Unglücklichen." – "Maximen und Reflexionen"
  • "In jeder großen Trennung liegt ein Keim von Wahnsinn; man muss sich hüten, ihn nachdenklich auszubrüten und zu pflegen." – Maximen und Reflexionen
  • "Madame Roland, auf dem Blutgerüste, verlangte Schreibzeug, um die ganz besondern Gedanken aufzuschreiben, die ihr auf dem letzten Wege vorgeschwebt. Schade, dass man ihr's versagte; denn am Ende des Lebens gehen dem gefassten Geiste Gedanken auf, bisher undenkbare; sie sind wie selige Dämonen, die sich auf den Gipfeln der Vergangenheit glänzend niederlassen." – Maximen und Reflektionen; Allgemeines, Ethisches, Literarisches; VII.; Nr. 395
  • "Mit den Jahren steigern sich die Prüfungen." – Maximen und Reflexionen
  • "Mystik deutet auf die Geheimnisse der Natur und Vernunft und sucht sie durch Wort und Bild zu lösen." – Maximen und Reflexionen
  • "Nichts ist widerwärtiger als die Majorität: denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich accomodiren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen was sie will." – Maximen und Reflexionen
  • "Sei nicht ungeduldig, wenn man deine Argumente nicht gelten lässt." – Maximen und Reflexionen, 797
  • "Sobald die Tyrannei aufgehoben ist, geht der Konflikt zwischen Aristokratie und Demokratie unmittelbar an." – Maximen und Reflexionen
  • "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen." – Maximen und Reflexionen
  • "Vollkommenheit ist die Norm des Himmels, Vollkommenes wollen die Norm des Menschen." – Maximen und Reflexionen
  • "Wenn ein deutscher Literator seine Nation vormals beherrschen wollte, so musste er ihr nur glauben machen, es sei einer da, der sie beherrschen wolle. Da waren sie gleich so verschüchtert, dass sie sich, von wem es auch wäre, gern beherrschen ließen." – Maximen und Reflexionen, 324
  • "Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen." – Maximen und Reflexionen; II.; Nr. 23, 91
  • "Widerspruch und Schmeichelei machen beide ein schlechtes Gespräch." – Maximen und Reflexionen

Selbstzeugnisse

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Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1811–1833)

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  • "Aber er war aus der Stille, der Dämmerung, der Dunkelheit, welche ganz allein die reinen Produktionen begünstigen kann." – Dichtung und Wahrheit III, 13
  • "Aber wie das Erhabene von Dämmerung und Nacht, wo sich die Gestalten vereinigen, gar leicht erzeugt wird, so wird es dagegen vom Tage verscheucht, der alles sondert und trennt, und so muss es auch durch jede wachsende Bildung vernichtet werden, wenn es nicht glücklich genug ist, sich zu dem Schönen zu flüchten und sich innig mit ihm zu vereinigen, wodurch denn beide gleich unsterblich und unverwüstlich sind." – Dichtung und Wahrheit II, 6
  • "Diderot war nahe genug mit uns verwandt, wie er denn in alledem, weshalb ihn die Franzosen tadeln, ein wahrer Deutscher ist." – Dichtung und Wahrheit III, 11
  • "Die Jugend will lieber angeregt als unterrichtet sein." – Dichtung und Wahrheit II, 8
 
Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit
  • "Fehlt es dem protestantischen Kultus im ganzen an Fülle, so untersuche man das einzelne, und man wird finden, der Protestant hat zu wenig Sakramente, ja er hat nur eins, bei dem er sich tätig erweist, das Abendmahl: denn die Taufe sieht er nur an andern vollbringen, und es wird ihm nicht wohl dabei." – Dichtung und Wahrheit II, 7
  • "Ich, der ich immer gehört hatte, auf die Ohrfeige eines Mädchens gehöre ein derber Kuss." – Dichtung und Wahrheit I, 2
  • "In dem Abendmahle sollen die irdischen Lippen ein göttliches Wesen verkörpert empfangen und unter der Form irdischer Nahrung einer himmlischen teilhaftig werden." – Dichtung und Wahrheit II, 7
  • "In einem wohleingerichteten Staate soll das Recht selbst nicht auf unrechte Weise geschehn." Dichtung und Wahrheit, III, 14
  • "In einer Stadt wie Frankfurt befindet man sich in einer wunderlichen Lage, immer sich kreuzende Fremde deuten nach allen Weltgegenden hin und erwecken Reiselust." – Dichtung und Wahrheit IV, 18
  • "Knaben, denen ja doch alles zum Scherze dienen muß, sich am Schall der Worte, am Fall der Silben ergötzen, und durch eine Art von parodistischem Mutwillen den tiefen Gehalt des edelsten Werks zerstören." – Dichtung und Wahrheit III, 11
  • "Wollte man die Herrlichkeit des Frühlings und seiner Blüten nach dem wenigen Obst berechnen, das zuletzt noch von den Bäumen genommen wird, so würde man eine sehr unvollkommene Vorstellung jener lieblichen Jahreszeit haben." – Dichtung und Wahrheit, Früheres Vorwort
  • Meine übrigen angefangenen Naturstudien suchte ich fortzusetzen, und da man immer Zeit genug hat, wenn man sie gut anwenden will, so gelang mir mitunter das Doppelte und Dreifache. - Dichtung und Wahrheit. Erster und zweiter Teil, Zehntes Buch. Zitiert nach Projekt Gutenberg-DE. Archiviert vom Original am 28.10.2023.

Italienische Reise (1816–1829)

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Goethe in der römischen Campagna, Gemälde von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, 1787
  • "Denke ich an Neapel, ja gar nach Sizilien, so fällt es einem sowohl in der Erzählung als in Bildern auf, dass in diesen Paradiesen der Welt sich zugleich die vulkanische Hölle so gewaltsam auftut und seit Jahrtausenden die Wohnenden und Genießenden aufschreckt und irre macht." – Italienische Reise I, 16. Februar 1787
  • "Denn man verdient wenig Dank von den Menschen, wenn man ihr inneres Bedürfnis erhöhen, ihnen eine große Idee von ihnen selbst geben, ihnen das Herrliche eines wahren, edlen Daseins zum Gefühl bringen will." – Italienische Reise I, 19. September 1786
  • "Ich sitze jetzt im Rohre und kann vor Pfeifenschneiden nicht zum Pfeifen kommen." – Italienische Reise III, 12. Oktober 1787
  • "Meine Übung alle Dinge, wie sie sind, zu sehen und zu lesen, meine Treue das Auge licht sein zu lassen, meine völlige Entäußerung von aller Prätention, machen mich hier im stillen höchst glücklich." – Italienische Reise, Brief an Charlotte aus Rom, am 7. November 1786
  • "Nun ging mir eine neue Welt auf. Ich näherte mich den Gebirgen, die sich nach und nach entwickelten." – über die Alpen, Italienische Reise I, 7. September 1786
  • "Nur durch geregelte Übung könnte man vorwärts kommen." – Italienische Reise
  • „Sonntag waren wir in Pompeji. – Es ist viel Unheil in der Welt geschehen, aber wenig, das den Nachkommen so viel Freude gemacht hätte“ – Italienische Reise. Zweiter Teil. Neapel. 13. März 1787. zeno.org
  • "»Vedi Napoli e poi muori!« sagen sie hier. »Siehe Neapel und stirb!« Daß kein Neapolitaner von seiner Stadt weichen will, daß ihre Dichter von der Glückseligkeit der hiesigen Lage in gewaltigen Hyperbeln singen, ist ihnen nicht zu verdenken, und wenn auch noch ein paar Vesuve in der Nachbarschaft stünden." – Italienische Reise. Zweiter Teil. Neapel. 3. März 1787. zeno.org

Tagebuch

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  • "Aber auch kein stolzer Gebet als um Weisheit, denn diese haben die Götter ein für allemal den Menschen versagt. Klugheit teilen sie aus, dem Stier nach seinen Hörnern und der Katze nach ihren Klauen, sie haben alle Geschöpfe bewaffnet." – 13. Januar 1779
  • "Helmstedt selbst liegt ganz freundlich, der Sand ist dort, wo ein geringes Wasser fließt, durch Gärten und sonst anmutige Umgebung gebändigt. Wer nicht gerade den Begriff einer lebhaften deutschen Akademie mitbringt, der wird angenehm überrascht sein, in einer solchen Lage eine ältere, beschränkte Studienanstalt zu finden, wo auf dem Fundament eines frühern Klosterwesens Lehrstühle späterer Art gegründet worden, wo gute Pfründen einen behaglichen Sitz darbieten, wo alträumliche Gebäude einem anständigen Haushalt, bedeutenden Bibliotheken, ansehnlichen Kabinetten hinreichenden Platz gewähren und eine stille Tätigkeit desto emsiger schriftstellerisch wirken kann, als eine geringe Versammlung von Studierenden nicht jene Hast der Überlieferung fordert, die uns auf besuchten Akademien nur übertäubt." – Tag- und Jahreshefte 1805 http://www.zeno.org/nid/20004860012
  • "Das gefährlichste aller Bücher in weltgeschichtlicher Hinsicht, wenn durchaus einmal von Gefährlichkeit die Rede sein sollte, ist doch wohl unstreitig die Bibel, weil wohl kein anderes Buch so viel Gutes und Böses im Menschengeschlecht zur Entwicklung gebracht hat." – vom 10. November 1810

Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens (1836/1848)

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  • "Alle Seelen und Formen von dem, was einst war und künftig sein wird, schweift in dem endlosen Raum ihres Aufenthaltes wolkenartig hin und her, und umgeben die Mütter, und der Magier muss also in ihr Reich gehen, wenn er durch die Macht seiner Kunst über die Form eines Wesens Gewalt haben und ein früheres Geschöpf zu einem Scheinleben hervorrufen will." – über sein Werk Faust, zu Johann Peter Eckermann, 10. Januar 1830
  • "Das Classische nenne ich das Gesunde, und das Romantische das Kranke." – zu Eckermann, 2. April 1829, zeno.org
  • "Das Gleiche läßt uns in Ruhe; aber der Widerspruch ist es, der uns productiv macht." – Gespräch mit Johann Peter Eckermann, 28. März. 1827. Aus: Goethes Gespräche. hg. von Woldemar Freiherr von Biedermann, Band 1–10, Leipzig 1889–1896, Band 6, S. 67.
  • "Das musikalische Talent kann sich wohl am frühesten zeigen, indem die Musik ganz etwas Angeborenes, Inneres ist, das von Außen keiner großen Nahrung und keiner aus dem Leben gezogenen Erfahrung bedarf." – zu Johann Peter Eckermann, 14. Februar 1831
  • "Den anscheinenden Geringfügigkeiten des Wilhelm Meister liegt immer etwas Höheres zum Grunde, und es kommt bloß darauf an, dass man Augen, Weltkenntnis und Übersicht genug besitze, um im Kleinen das Größere wahrzunehmen. Andern mag das gezeichnete Leben als Leben genügen." – zu Johann Peter Eckermann, 25. Dezember 1825
  • "Denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit. Dies ist der eigentliche Begriff, und so vieles, was in Deutschland unter dem Titel Novelle geht, ist gar keine Novelle, sondern bloß Erzählung oder was Sie sonst wollen." – zu Johann Peter Eckermann, 29. Januar 1827
  • "die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer strenge; sie hat immer Recht, und die Fehler und Irrthümer sind immer des Menschen." – zu Johann Peter Eckermann, 13. Februar 1829 http://www.zeno.org/nid/20004867424, books.google
  • "Ein deutscher Schriftsteller, ein deutscher Märtyrer! – Ja, mein Guter! Sie werden es nicht anders finden! Und ich selbst kann mich kaum noch beklagen, es ist allen andern nicht besser gegangen, den meisten sogar schlechter, und in England und Frankreich ganz wie bei uns." – zu Johann Peter Eckermann, 14. März 1830
  • "Es wird aber in den Wissenschaften auch zugleich dasjenige als Eigentum angesehen, was man auf Akademien überliefert erhalten und gelernt hat. Kommt nun einer, der etwas Neues bringt, das mit unserm Credo, das wir seit Jahren nachbeten und wiederum anderen überliefern, in Widerspruch steht und es wohl gar zu stürzen droht, so regt man alle Leidenschaften gegen ihn auf und sucht ihn auf alle Weise zu unterdrücken. Man sträubt sich dagegen, wie man nur kann; man tut, als höre man nicht, als verstände man nicht; man spricht darüber mit Geringschätzung, als wäre es gar nicht der Mühe wert, es nur anzusehen und zu untersuchen; und so kann eine neue Wahrheit lange warten, bis sie sich Bahn macht." – zu Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. in: Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche, Band 36 "Zwischen Weimar und Jena: Einsam-tätiges Alter". Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main, 1999. ISBN 3-618-60560-9. Tagebucheintrag 30.12.1823 auf gutenberg.de
  • "Hegel hat in den Berliner Jahrbüchern eine Rezension über Hamann geschrieben, die ich in diesen Tagen lese und wieder lese und die ich sehr loben muss. Hegels Urteile als Kritiker sind immer gut gewesen." – zu Johann Peter Eckermann, 17. Februar 1829
  • "Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen. Denn wie weniges haben und sind wir, das wir im reinsten Sinne unser Eigentum nennen! Wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als von denen, die mit uns sind. Selbst das größte Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Innern verdanken wollte. " – zu Johann Peter Eckermann 17. Februar 1832
  • »In dem, was ich selber zu tun und zu treiben hatte«, fuhr Goethe fort, »habe ich mich immer als Royalist behauptet. Die anderen habe ich schwatzen lassen, und ich habe getan, was ich für gut fand. Ich übersah meine Sache und wußte, wohin ich wollte.«" – Goethe im Gespräch mit Johann Peter Eckermann, 25. Februar 1824. In: Goethes Gespräche mit J. P. Eckermann, Band 1. Hrsg. von Franz Deibel. Leipzig: Insel-Verlag, 1908. S. 118. Internet Archive
  • "Käme er, man würde ihn zum zweiten Mal kreuzigen." – über einen zweiten Erlöser zu Johann Peter Eckermann, 12. März 1828
  • "Man darf beide Dichter nicht miteinander vergleichen, ohne den einen durch den andern zu vernichten. Byron ist der brennende Dornbusch, der die heilige Zeder des Libanon in Asche legt. Das große Epos des Italieners hat seinen Ruhm durch Jahrhunderte behauptet, aber mit einer einzigen Zeile des Don Juan könnte man das ganze befreite Jerusalem vergiften." – über Torquato Tasso und Lord Byron, zu Johann Peter Eckermann, 18. Mai 1824
  • "Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Encyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist." – zu Johann Peter Eckermann, 16. Dezember 1828 Google Books
  • "Man sagt von den Blättern eines Baumes, daß deren kaum zwei vollkommen gleich befunden werden, und so möchten sich auch unter tausend Menschen kaum zwei finden, die in ihrer Gesinnungs- und Denkungsweise vollkommen harmoniren." – zu Eckermann, 14. April 1824, zeno.org
  • "Manche Geschöpfe sind ganz dämonischer Art, in manchen sind Teile von ihm wirksam. […] Unter den Künstlern findet es sich mehr bei Musikern, weniger bei Malern. Bei Paganini zeigt es sich im hohen Grade, wodurch er denn auch so große Wirkungen hervorbringt." – zu Johann Peter Eckermann, 2. März 1831
  • "So, in ewiger Dämmerung und Einsamkeit beharrend, sind die Mütter schaffende Wesen, sie sind das schaffende und erhaltende Prinzip, von dem alles ausgeht, was auf der Oberfläche der Erde Gestalt und Leben hat. Was zu atmen aufhört, geht als geistige Natur zu ihnen zurück, und sie bewahren es, bis es wieder Gelegenheit findet, in ein neues Dasein zu treten." – über sein Werk Faust, zu Johann Peter Eckermann, 10. Januar 1830
  • "Sobald man in der Wissenschaft einer bestimmten beschränkten Konfession angehört, ist sogleich jede unbefangene treue Auffassung dahin. Der entschiedene Vulkanist wird immer nur durch die Brille des Vulkanisten sehen, so wie der Neptunist und der Bekenner der neuesten Hebungstheorie durch die seinige." – zu Johann Peter Eckermann, 18. Mai 1824
  • "Versuche es aber doch nur einer und bringe mit menschlichem Wollen und menschlichen Kräften etwas hervor, das den Schöpfungen, die den Namen Mozart, Rafael oder Shakespeare tragen, sich an die Seite setzen lasse." - zu Eckermann, 11. März 1832, zeno.org
  • "Wir wollen indeß," fügte Goethe lächelnd hinzu, "hoffen und erwarten, wie es etwa in einem Jahrhundert mit uns Deutschen aussieht, und ob wir es sodann dahin werden gebracht haben, nicht mehr abstracte Gelehrte und Philosophen, sondern Menschen zu sein." – zu Eckermann, 12. März 1828, zeno.org

Briefe und Gespräche

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  • "Ältere Bekanntschaften und Freundschaften haben vor neuen hauptsächlich das voraus, daß man sich einander schon viel verziehen hat." - an Dorothea von Knabenau, 14.10.1808
  • "Alles Poetische sollte rhythmisch behandelt werden! Das ist meine Überzeugung, [...]" – an Friedrich Schiller, 25. November 1797
  • "[...] an den Novellen des Cervantes [habe ich] einen wahren Schatz gefunden, sowohl der Unterhaltung als der Belehrung." – an Friedrich Schiller, 17. Dezember 1795
  • "Auch eine schädliche Wahrheit ist nützlich, weil sie nur Augenblicke schädlich sein kann und alsdann zu andern Wahrheiten führt, die immer nützlich und sehr nützlich werden müssen, und umgekehrt ist ein nützlicher Irrtum schädlich, weil er es nur augenblicklich sein kann und in andre Irrtümer verleitet, die immer schädlicher werden." – an Charlotte von Stein, 8. Juni 1787
  • "Auf dem Glück der Fabel beruht freilich alles, man ist wegen des Hauptaufwandes sicher, die meisten Leser und Zuschauer nehmen denn doch nichts weiter mit davon, und dem Dichter bleibt doch das ganze Verdienst einer lebendigen Ausführung." – an Friedrich Schiller, 5. April 1797
  • "Auf diesem beweglichen Erdball ist doch nur in der wahren Liebe, der Wohltätigkeit und den Wissenschaften die einzige Freude und Ruhe." – an Charlotte von Stein, 6. Dezember 1781
  • "Bei den Anstalten zu einem Feste vergisst man oft den einzuladen, dem zu Ehren es angestellt wird." – mit Friedrich Wilhelm Riemer, 26. April 1810
  • "Da habe ich nun in meinem Leben viele Verse gemacht, darunter sind ein paar gute und viele mittelmäßige, da macht der Eyck ein solches Bild, das mehr wert ist als alles, was ich gemacht habe." – mit W. Grimm, 20.9./6. Oktober 1815
  • "Da ich ganz ohne Stolz bin, kann ich meiner innerlichen Überzeugung glauben, die mir sagt, daß ich einige Eigenschaften besitze, die zu einem Poeten erfordert werden und daß ich durch Fleiß einmal einer werden könnte. Ich habe von meinem zehnten Jahre angefangen, Verse zu schreiben, und habe geglaubt, sie seien gut. Jetzo in meinem siebzehnten sehe ich, dass sie schlecht sind, aber ich bin doch sieben Jahre älter und mache sie um sieben Jahre besser." – an Cornelia Goethe, 11. Mai 1767
  • "Das Epitomisieren eines poetischen Werks, das zuerst in eine große Weite und Breite angelegt war, bringt ein Schwanken zwischen Skizze und Ausführung hervor, das dem ganz befriedigenden Effekt durchaus schädlich ist." – an Friedrich Schiller, 5. Juli 1802
  • "Das Rauchen, sagt [Goethe], macht dumm; es macht unfähig zum Denken und Dichten. Es ist auch nur für Müßiggänger, für Menschen die Langeweile haben [..] Zum Rauchen gehört auch das Biertrinken, damit der erhitzte Gaumen wieder abgekühlt werde. [..] Wenn es so fortgehen sollte, wie es den Anschein hat, so wird man nach zwei oder drei Menschen-Alter schon sehen, was diese Bierbäuche und Schmauchlümmel aus Teutschland gemacht haben. [..] Aber es liegt auch im Rauchen eine arge Unhöflichkeit, eine impertinente Ungeselligkeit. Die Raucher verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honneten Menschen, der nicht zu seiner Vertheidigung zu rauchen vermag." – mündliche Äußerungen Goethes, die Karl Ludwig von Knebel etwa 1806 im Gespräch Heinrich Luden mitteilte. Ludens Aufzeichnung davon wurde nach seinem Tod veröffentlicht in: Rückblicke in mein Leben. Aus dem Nachlasse von Heinrich Luden. Friedrich Luden, Jena 1847. S. 90 f. Google Books. Siehe auch w:Schmauchlümmel.
  • "Daß die Verse den poetischen Sinn steigerten oder wohl gar hervorlockten." – an Johann Peter Eckermann, 25. Oktober 1823
  • "Denn der Fall kommt öfter vor, als man denkt, dass eine Nation Saft und Kraft aus einem Werke aussaugt und in ihr eigenes inneres Leben dergestalt aufnimmt, dass sie daran keine weitere Freude haben, sich daraus keine Nahrung weiter zueignen kann." – an Thomas Carlyle, 15. Juni 1828
  • "Denn ich halte davor, der Dichter soll seine Umrisse auf ein weitläufig gewobenes Zeug aufreißen, damit der Musikus vollkommenen Raum habe, seine Stickerei mit großer Freiheit und mit starken oder feinen Fäden, wie es ihm gutdünkt, auszuführen. Der Operntext soll ein Karton sein, kein fertiges Bild." – an Carl Friedrich Zelter, 19. Mai 1812
  • "Denn was nicht gesellig gesungen werden kann, ist wirklich kein Gesang, wie ein Monolog kein Drama." – an Carl Friedrich Zelter, 17. Mai 1815
  • "Der rezitierende Schauspieler dagegen muss durch Übung nach und nach zu einer gewissen Einheit seiner selbst gelangen und sich ohne Wissen und eigentliches Wollen, soweit seine Natur verstattet, hervorbilden." – an Carl Friedrich Zelter, 6. September 1827
  • "Der Schauspieler, Musikus, Maler, Dichter, ja der Gelehrte selbst erscheinen mit ihren wunderlichen, halbideellen halbsinnlichen Wesen jener ganzen Masse der aus dem Reellen entsprungenen und an das Reelle gebundenen Weltmenschen wie eine Art von Narren, wo nicht gar wie Halbverbrecher, wie Menschen, die an einer levis notae macula laborieren." – an Friedrich Heinrich Jacobi, 7. März 1808
  • "... die Abwesenden sind wie die Toten fern und ohne Gewalt, deswegen man auch Gutes von ihnen reden soll." – an Charlotte von Stein, 9. November 1778
  • "Die Buchhändler sind alle des Teufels, für sie muß es eine eigene Hölle geben" – Gespräche mit Friedrich von Müller und Clemens Wenzeslaus Coudray, 17. Mai 1829
  • "Die Erinnerung an Abwesende wird durch die Zeit nicht ausgelöscht, aber doch verdeckt." – an Käthchen Schönkopf, 12.12.1769
  • "Die Fratze des Parteigeists ist mir mehr zuwider als irgendeine andere Karikatur." – an Friedrich Schiller, 17. Mai 1797
  • "Die Hoffnung hilft uns leben." – an Charlotte von Stein, 9. April 1782
  • "Die Irrthümer meiner Gegner sind seit einem Jahrhundert zu allgemein verbreitet, als dass ich auf meinem einsamen Wege hoffen könnte noch diesen oder jenen Gefährten zu finden. Ich werde allein bleiben! Ich komme mir oft vor wie ein Mann in einem Schiffbruch, der ein Brett ergreift, das nur einen einzigen zu tragen im Stande ist. Dieser eine rettet sich, während alle übrigen jämmerlich ersaufen." – im Gespräch über seine Farbenlehre am 10. Februar 1830 mit w:Friedrich Soret, http://www.zeno.org/nid/20004867432
  • "Die wahre Geschichte der ersten zehn Jahre meines weimarischen Lebens könnte ich nur im Gewande der Fabel oder eines Märchens darstellen, als wirkliche Tatsache würde die Welt es nimmermehr glauben." – an F. v. Müller, August 1830
  • "Dieses alles, was dem Erzählenden und der Erzählung angehört, habe ich hier unter dem Worte: Dichtung begriffen, um mich des Wahren, dessen ich mir bewusst war, zu meinem Zweck bedienen zu können." – an Carl Friedrich Zelter, 15. Februar 1830; über Goethes Werke, Dichtung und Wahrheit
  • "Ein Weib soll ihre Weiblichkeit nicht ausziehen wollen." – an Charlotte von Stein, 21. September 1785
  • "Ein weiser Mann sollte das Wort Narr nicht so oft gebrauchen, besonders da ihm selbst der Hochmut so lästig ist." – an Christian Gottlob Voigt, 19 Dezember 1798
  • "Es bleibt wahr: das Märchen von Christus ist Ursache, daß die Welt noch 10000 Jahre stehen kann und niemand recht zu Verstand kommt, weil es ebenso viel Kraft des Wissens, des Verstandes, des Begriffs braucht, um es zu verteidigen als es zu bestreiten." – an Johann Gottfried Herder, 4. September 1788
  • "Es ist immer erbaulich, sich zu überzeugen: dass im hohen Alter die verständige Vernunft, oder, wenn man will, der vernünftige Verstand sich als Stellvertreter der Sinne legitimieren darf." – an Carl Friedrich Zelter, 16. Dezember 1829
  • "Es ist keine Kleinigkeit, das, was man im zwanzigsten Jahre konzipiert hat, im 82. außer sich darzustellen und ein solches inneres lebendiges Knochengeripp mit Sehnen, Fleisch und Oberhaupt zu bekleiden, auch wohl dem fertig Hingestellten noch einige Mantelfalten umzuschlagen, damit alles zusammen ein offenbares Rätsel bleibe, die Menschen fort und fort ergötze und ihnen zu schaffen mache." – an Carl Friedrich Zelter, 1. Juni 1831
  • "Gar hübsch ists, auf seinem Pferde mit dem Mantelsäckchen wie auf einem Schiffe herumzukreuzen." – an Charlotte von Stein, 2. Dezember 1777
  • "Ich dachte mich selbst zu verlieren, und verliere nun einen Freund und in demselben die Hälfte meines Daseyns." - an Carl Friedrich Zelter, 1. Juni 1805, über seine Erkrankung und über Schillers Tod am 9. Mai 1805. In: Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, Erster Theil, die Jahre 1796 bis 1811, Hrsg. Friedrich Wilhelm Riemer, Verlag von Duncker und Humblot, Berlin 1833, S. 164, Google Books
  • "Ihr macht schöne Verse ohne die Verskunst, ihr haltet passende Reden, ohne die Rhetorik studiert zu haben. Das geht wohl recht gut eine Zeitlang, aber zuletzt reicht es doch nicht aus." – F. v. Müller, 9. September 1827
  • "In diesem Sinne mach ich aufmerksam auf einen Mann, der die große Epoche reinerer Menschenkenntnis, edler Duldung, zarter Liebe in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zuerst angeregt und verbreitet hat. An diesen Mann, dem ich so viel verdanke, werd ich oft erinnert, auch fällt er mir ein, wenn von Irrtümern und Wahrheiten die Rede ist, die unter den Menschen hin- und widerschwanken." – Schriften zur Literatur, „Lorenz Sterne“ zeno.org/
  • "Jede Hoffnung ist eigentlich eine gute Tat." – an Friedrich von Müller
  • "Man muss nur immer sorgen, erregt zu werden, um gegen die Depression anzukämpfen. Das ist auch bei jetziger deprimierender Witterung der beste medizinische Rat." – an Friedrich von Müller, 6. März 1828
  • "Man sieht nur, was man weiß." Eigentlich: "Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht" – an Friedrich von Müller, 24. April 1819 (Vergl. auch "Was man weiß, sieht man erst!" – aus: Schriften zur Kunst, Propyläen, Einleitung, zitiert nach: Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche, Zürich und Stuttgart 1948 ff, Bd. 13, S. 142)
  • "Man soll tun, was man kann, einzelne Menschen vom Untergang zu retten." – an Charlotte von Stein, 12. September 1780
  • "Mir, der ich selten selbst geschrieben was ich zum Druck beförderte, und, weil ich diktirte, mich dazu verschiedener Hände bedienen mußte, war die konsequente Rechtschreibung immer ziemlich gleichgültig." – im Gespräch mit Karl von Holtei u.a. frühestens 1827. Karl von Holtei, Vierzig Jahre, Band 5, Breslau 1845/46. Seite 61 Google Books
  • "Nun gedenke ich eine kleine Reise mit Geheimerath Wolf und August nach Helmstädt zu machen, um da selbst den wunderlichen Doctor Beyreis zu besuchen. Er ist schon so alt, daß man sich eilen muß, um ihn und seine Besitzung noch zusammenzufinden. – an Charlotte von Stein, Lauchstädt den 12. August 1805 http://www.zeno.org/nid/20004860659 19/5125.
  • "Reichtum und Schnelligkeit ist, was die Welt bewundert und wonach jeder strebt, Eisenbahnen, Schnellposten, Dampfschiffe und alle mögliche Fazilitäten der Kommunikation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten, zu überbilden und dadurch in der Mittelmäßigkeit zu verharren." – an Carl Friedrich Zelter, 6. Juni 1825
  • "Schreibe nur, wie du reden würdest, und so wirst du einen guten Brief schreiben." – an Cornelia Goethe, 7. Dezember 1765
  • "Sein Jahrhundert kann man nicht verändern, aber man kann sich dagegenstellen und glückliche Wirkungen vorbereiten." – an Friedrich Schiller, 21. Juli 1798
  • "Sie haben mich die Vielseitigkeit des innern Menschen mit mehr Billigkeit anzuschauen gelehrt, Sie haben mir eine zweyte Jugend verschafft und mich wieder zum Dichter gemacht, welches zu seyn ich so gut als aufgehört hatte." - an Friedrich Schiller, 6. Januar 1798. In: Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805, Vierter Theil vom Jahre 1798, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1829, S. 11, Google Books
  • "Sonst, der Mensch auf sich allein gestellt, suchte er Hilfe bei anderen: in Burgen, Schlössern, bei Freunden. Jetzt, in der öffentlichsten Kommunikation hilflos, und nur durch sein Inneres zu trösten und zu helfen." – an Friedrich Wilhelm Riemer, 14. Mai 1808
  • "Und der Parteigeist, der meistens Kollegen trennt, macht dem Friedfertigsten das Leben am sauersten und füllt die Lustörter der Wissenschaften mit Hader und Zank." – An G. A. Bürger, 20. Februar 1782
  • "Was hilft all das Kreuzigen und Segnen der Liebe, wenn sie nicht tätig wird." – an Charlotte von Stein, 9.-11. Dezember 1781
  • "Wenn der Ritter seine Schöne nicht für die schönste und einzige hielte, würde er Drachen und Ungeheuer um ihretwillen bekämpfen?" – An K. F. v. Reinhard, 22. Juli 1810
  • "Wir müssen einsehen lernen, daß wir dasjenige, was wir im Einfachsten geschaut und erkannt, im Zusammengesetzten supponiren und glauben müssen: denn das Einfache verbirgt sich im Mannigfaltigen, und da ists, wo bei mir der Glaube eintritt, der nicht der Anfang, sondern das Ende alles Wissens ist." – an Sulpiz Boisserée, 25. Februar 1832. Goethes Werke: Vollstandige Ausgabe letzter Hand, Band 55, Seite 89. (Das Zitat findet sich oft umformuliert: "Der Glaube ist nicht der Anfang, sondern das Ende alles Wissens". Es steht im Zusammenhang einer Diskussion der Farbenlehre.)
  • "Wohl erinnerte ich mich bey dieser Gelegenheit an den guten Organisten von Berka; denn dort war mir zuerst, bey vollkommener Gemüthsruhe und ohne äußere Zerstreuung, ein Begriff von Eurem Großmeister [ Johann Sebastian Bach ] geworden. Ich sprach mir's aus: als wenn die ewige Harmonie sich mit sich selbst unterhielte, wie sich's etwa in Gottes Busen, kurz vor der Weltschöpfung, möchte zugetragen haben, so bewegte sich's auch in meinem Innern, und es war mir, als wenn ich weder Ohren, am wenigsten Augen und weiter keine übrigen Sinne besäße noch brauchte." – Brief an Carl Friedrich Zelter vom 18. Juli 1827 books.google

Letzte Worte

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  • "Macht doch den zweiten Fensterladen auf, damit mehr Licht hereinkomme." – Letzte Worte, 22. März 1832
  • "Mehr Licht!" – Letzte Worte, 22. März 1832, In seiner Heimatstadt Frankfurt erzählt man sich, dass Goethe aber eigentlich sagen wollte: "Mer lischt [hier so schlescht] ( Man liegt [hier so schlecht])." Was von einem Hochdeutschen als "Mehr Licht. [Mir so schlecht]." gedeutet werden könnte.

Andere Werke

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  • "Aber ich werde der Letzte nicht sein, den es bitter gereute, // Frauenrat befolget zu haben." – Reineke Fuchs 7. Gesang Vs 101
  • "Aber vermag der Maler wohl auszudrücken: Ich liebe?" – Johann Wolfgang von Goethe, Der neue Pausias und sein Blumenmädchen
  • "Ach, und in demselben Flusse schwimmst du nicht ein zweites Mal." – Dauer im Wechsel, nach Heraklit
  • "Als wenn ich auf den Maskenball käme // Und gleich die Larve vom Angesicht nähme." – Sprichwörtlich. Aus: Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Band 2, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1827. S. 250
  • "Armut ist die größte Plage, Reichtum ist das höchste Gut." – Der Schatzgräber
  • "Alle Schöpfung ist Werk der Natur. Von Jupiters Throne // Zuckt der allmächtige Strahl, nährt und erschüttert die Welt." – Vier Jahreszeiten – Herbst
  • "»Alles erkläret sich wohl,« so sagt mir ein Schüler, »aus jenen // Theorien, die uns weislich der Meister gelehrt.« // Habt ihr einmal das Kreuz von Holze tüchtig gezimmert, // Passt ein lebendiger Leib freilich zur Strafe daran." – Venezianische Epigramme, 79
  • "Alles Schöne der Alten ist bloß charakteristisch, und bloß aus dieser Eigentümlichkeit entsteht die Schönheit." – Schriften zur Kunst
  • "Am jüngsten Tag, wenn die Posaunen schallen // Und alles aus ist mit dem Erdeleben, // Sind wir verpflichtet, Rechenschaft zu geben // Von jedem Wort, das unnütz uns entfallen." – Sonette XIII – Warnung
  • "Anstatt verständig zu belehren und ruhig einzuwirken, streut man willkürlich Samen und Unkraut zugleich nach allen Seiten, kein Mittelpunkt, auf den hingeschaut werde, ist mehr gegeben, jeder Einzelne tritt als Lehrer und Führer hervor und gibt seine vollkommene Torheit für ein vollendetes Ganze[!]." – Schriften zur Literatur – Geistes-Epochen nach Hermanns neusten Mitteilungen
  • "Aristokratisch gesinnt ist mancher Gelehrte, denn gleich ist's, // Ob man auf Helm und Schild oder auf Meinungen ruht." – Xenien 174 – Der Widerstand
  • "Das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist." – Hermann und Dorothea
  • "Das ist Italien das ich verließ. [...] Deutsche Redlichkeit suchst du in allen Winkeln vergebens;//Leben und Weben ist hier, aber nicht Ordnung und Zucht; // Jeder sorgt nur fuer sich, misstraut dem Andern, ist eitel, // Und die Meister des Staats sorgen nur wieder fuer sich. " – Venezianische Epigramme, 4.
  • "Das reizt nicht mehr, und was nicht reizt, ist tot." – Torquato Tasso, Aufzug II, Szene 1 / Prinzessin
  • "Das Studium der Rechtswissenschaft ist das herrlichste." – These 41 von Goethes Disputation, im lateinischen Original „Studium juris longe praestantissimum est“, 1771, zitiert nach Bodo Pieroth: Literarische Streifzüge durch die Geschichte der Juristenausbildung in Deutschland, in: Gilbert H. Gornig/Urs Kramer/Uwe Volkmann (Hrsg.): Staat – Wirtschaft – Gemeinde. Festschrift für Werner Frotscher zum 70. Geburtstag, Duncker & Humblot, Berlin 2007, Seite 795
  • "Das wahre Glück ist die Genügsamkeit." – Stammt aus dem Gedicht "Adler und Taube", 3, 9-10
  • "Das Wort verwundet leichter, als es heilt." – Die natürliche Tochter / Herzog
  • "Das Ziel meiner innigsten Sehnsucht, deren Qual mein ganzes Inneres erfüllte, war Italien, dessen Bild und Gleichnis mir viele Jahre vergebens vorschwebte, bis ich endlich durch kühnen Entschluß die wirkliche Gegenwart zu fassen mich erdreistete." – Kampagne in Frankreich 1792 – Zwischenrede
  • "Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; führt der Weg ihn zu uns, stutzt er, so klein uns zu sehn." – Über Weimar
  • "Denn ein äußerlich Zerstreuen, // Das sich in sich selbst zerschellt, // Fordert inneres Erneuen, // Das den Sinn zusammenhält." – Inschriften, Denk- und Sendeblätter 5, Der Prinzessin Maria von Sachsen-Weimar und Eisenach
  • "Denn hat, wie in der Liebe geschieht, ein Mann sein Inneres aufgeschlossen und sich hingegeben, so ist das ein Geschenk, das er nicht zurücknehmen kann, und es würde unmöglich sein, ein ehemals geliebtes Wesen zu beschädigen oder ungeschützt zu lassen." – Biographische Einzelnheiten – Zum Jahre 1804
  • "Denn höher vermag sich // niemand zu heben, als wenn er vergibt." – Reineke Fuchs 12, 148f
  • "Denn welcher Kluge fänd im Vatikan // Nicht seinen Meister?" – Torquato Tasso / Antonio
  • "Denn wer lange bedenkt, der wählt nicht immer das Beste." – Hermann und Dorothea, 4. Gesang, Euterpe. Mutter und Sohn
  • "Der Dichter soll uns seine Personen in ihren Handlungen darstellen, der Gesprächschreiber darf sich ja wohl kürzer fassen und sich und seinen Lesern durch eine allgemeine Schilderung geschwind über die Exposition weghelfen." – Die guten Weiber / Sinklair
  • "Der Mensch erfährt, er sei auch, wer er mag, // ein letztes Glück und einen letzten Tag." – Sprüche in Reimen/ Epilog zum Trauerspiele Essex (18.10.1913) in: Nachgelassene Werke Bd. V, 1833, Seite 286
  • "Der musikalische Komponist wird bei dem Enthusiasmus seiner melodischen Arbeiten den Generalbaß, der Dichter das Silbenmaß nicht vergessen." – Schriften zur Kunst – Diderots Versuch über die Malerei
  • "Der Skizzist spricht aber unmittelbar zum Geiste, besticht und entzückt dadurch jeden Unerfahrnen." – Der Sammler und die Seinigen
  • "Der Stier zieht seinen Pflug ohne Widerstand; aber dem edeln Pferde, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du mußt nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." – Egmont, IV. Aufzug – Der Culenburgische Palast / Egmont
  • "Der Tüchtige hilft sich, wie er helfen kann, // Und wenn zuletzt ihm Fehl zu Fehle schlägt, // Ergibt er sich dem Kreuze, das er trägt." – Prolog zur Eröffnung des Berliner Theaters am 26. Mai 1821 / Muse des Dramas
  • "Der Zeitungsschreiber selbst ist wirklich zu beklagen, // Gar öfters weiß er nichts, und oft darf er nichts sagen." – Mitschuldigen A II Sz 2 / Der Wirt
  • "Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat." – Pandora / Prometheus
  • "Die Heil'gen Drei König' mit ihrem Stern, sie essen, sie trinken, und bezahlen nicht gern." – Epiphaniasfest
  • "Die ich rief, die Geister, / Werd' ich nun nicht los." – Der Zauberlehrling
  • "Die jetzige Generation entdeckt immer, was die alte schon vergessen hat." – Überliefert von Friedrich Wilhelm Riemer (Mitteilungen über Goethe)
  • "Die Geistesaugen haben mit den Augen des Leibes in stetem lebendigem Bunde zu wirken." – Schriften zur Botanik und Wissenschaftslehre, dtv-Gesamtausgabe Bd. 39, S. 80
  • "Die Menschen lieben die Dämmerung mehr als den hellen Tag, und eben in der Dämmerung erscheinen die Gespenster." – Groß-Cophta A II Sz 4 / Marquise
  • "Die menschliche Gestalt kann nicht bloß durch das Beschauen ihrer Oberfläche begriffen werden, man muss ihr Inneres entblößen, ihre Teile sondern, die Verbindungen derselben bemerken, die Verschiedenheiten kennen, sich von Wirkung und Gegenwirkung unterrichten, das Verborgene, Ruhende, das Fundament der Erscheinung sich einprägen, wenn man dasjenige wirklich schauen und nachahmen will, was sich als ein schönes, ungetrenntes Ganze[!] in lebendigen Wellen vor unserm Auge bewegt." – Schriften zur Kunst. Einleitung in die Zeitschrift "Propyläen"
  • "Die Pflicht sei tätig, wo die Liebe verstummt." – Stella, 5. Akt, Zweite Fassung / Stella
  • "Die Tierfabel gehört eigentlich dem Geiste, dem Gemüt, den sittlichen Kräften, indessen sie uns eine gewisse derbe Sinnlichkeit vorspiegelt. Den verschiedenen Charakteren, die sich im Tierreich aussprechen, borgt sie Intelligenz, die den Menschen auszeichnet, mit allen ihren Vorteilen: dem Bewußtsein, dem Entschluß, der Folge, und wir finden es wahrscheinlich, weil kein Tier aus seiner beschränkten, bestimmten Art herausgeht und deshalb immer zweckmäßig zu handeln scheint." – Schriften zur Kunst – Skizzen zu Castis Fabelgedicht: Die redenden Tiere
  • "Diesem Amboss vergleich' ich das Land, den Hammer dem Herrscher, // Und dem Volke das Blech, das in der Mitte sich krümmt." – Venezianische Epigramme, 14
  • "Dummes Zeug kann man viel reden, // Kann es auch schreiben, // Wird weder Leib noch Seele töten, // Es wird alles beim alten bleiben. // Dummes aber, vors Auge gestellt, // Hat ein magisches Recht; // Weil es die Sinne gefesselt hält, // Bleibt der Geist ein Knecht." – Zahme Xenien
  • "Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt." – Torquato Tasso IV, 4
  • "Ehre, Deutscher, treu und innig // Des Erinnerns werten Schatz, // Denn der Knabe spielte sinnig, // Klopstock, einst auf diesem Platz." – Parabolisch – Schulpforta
  • "Ein Franzose ist von Kopf bis auf die Füße eben ein Mensch wie ein Deutscher, das andere sind politische Konsiderationen, die vortrefflich sind und die niemand ungestraft einreißen soll." – Brief des Pastors
  • "Ein merkwürdiges Beispiel, wie die Nachwelt irgendeinem Vorfahren die Ehre zu rauben geneigt ist, sehen wir an den Bemühungen, die man sich gab, Christoph Colomb die Ehre der Entdeckung der neuen Welt zu entreißen. […] aber es gehörte dem doch zuletzt ein Mann dazu, der das alles zusammenfaßte, um Fabel und Nachricht, Wahn und Überlieferung in Wirklichkeit zu verwandeln." – Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre – Erfinden und Entdecken
  • "Eine Anwandlung, landschaftliche Skizzen zu zeichnen, wies ich nicht ab; bei Spaziergängen im Frühling, besonders nahe bei Jena, faßt ich irgend einen Gegenstand auf, der sich zum Bild qualifizieren wollte, und suchte ihn zu Hause alsdann zu Papier zu bringen. Gleichermaßen ward meine Einbildungskraft durch Erzählungen leicht erregt, so daß ich Gegenden, von denen im Gespräch die Rede war, alsobald zu entwerfen trachtete." – Tag und Jahreshefte 1810
  • "Eine schlechte Wohnung macht brave Leute verächtlich." – Was wir bringen / Vater
  • "Eine Welt zwar bist du, o Rom, doch ohne die Liebe wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom." – Römische Elegien
  • "Einem Roman, der eigentlich romantisch geschrieben und auf Überraschung berechnet wäre, würde man einen schlechten Dienst erzeigen, wenn man seine Fabel auszöge." – Schriften zur Literatur – Rezension von [Friedrich Bucholz]: Bekenntnisse einer schönen Seele, von ihr selbst geschrieben, Berlin 1806, in: Jenaische Allgemeine Literaturzeitung 16. Juli 1806.
  • "Er war nunmehr der Länder satt // Wo man so viele Kreuze hat // Und man für lauter Creuz und Krist // Ihn eben und sein Kreuz vergisst." – Der ewige Jude
  • "Ernstlich beschaue man den Misanthrop und frage sich, ob jemals ein Dichter sein Inneres vollkommener und liebenswürdiger dargestellt habe? Wir möchten gern Inhalt und Behandlung dieses Stückes tragisch nennen, einen solchen Eindruck hat es wenigstens jederzeit bei uns zurückgelassen, weil dasjenige vor Blick und Geist gebracht wird, was uns oft selbst zur Verzweiflung bringt und wie ihn aus der Welt jagen möchte." – über Molière, Schriften zur Literatur. Histoire de la Vie et les Ouvrages de Molière (Der Misanthrop])
  • "Es bildet ein Talent sich in der Stille, ein Charakter in dem Strom der Welt." – "Torquato Tasso"
  • "Es ist ein Glück für die Welt, dass die wenigen Menschen zu Beobachtern geboren sind." – Beiträge zu Lavaters Physiognomischen Fragmenten
  • "Felsen sollten nicht Felsen und Wüsten nicht Wüsten bleiben, // Drum stieg Amor herab, sieh, und es lebte die Welt." – Antiker Form sich nähernd
  • "Freiheit! Ein schönes Wort wer’s recht verstände." – Egmont, IV. Aufzug – Der Culenburgische Palast
  • "Freilich ist's auch kein Vorteil für die Herde, wenn der Schäfer ein Schaf ist." – Brief des Pastors
  • "Gar geneigt wären wir daher, das Erdbeben als entbundene tellurische Elektrizität, die Vulkane als erregtes Elementarfeuer anzusehen und solche mit den barometrischen Erscheinungen in Verhältnis zu denken. Hiemit aber trifft die Erfahrung nicht überein." – Versuch einer Witterungslehre
  • "Halb zog sie ihn, halb sank er hin." – Der Fischer
  • "Halte das Bild der Würdigen fest! Wie leuchtende Sterne // Teilte sie aus die Natur durch den unendlichen Raum." – Antiker Form sich nähernd
(alternativ: "Fest bewahre der Würdigen Bild! …")
  • "Handelt einer mit Honig, er leckt zuweilen die Finger." – Reineke Fuchs 8, 94
  • "Hat eine bedeutende Ruine etwas Ehrwürdiges, ahnen, sehen wir in ihr den Konflikt eines würdigen Menschenwerks mit der stillmächtigen, aber auch alles nicht achtenden Zeit." – Schriften zur Kunst – Von deutscher Baukunst 1823
  • " Ich sagte dir's, du solltest diese Straße meiden." – Clavigo, Beginn des 5. Akts
  • "Ich singe wie der Vogel singt, der in der Zweigen wohnet." – Der Sänger Vers 29 f.
  • "Ich habe daher in reiferen Jahren große Aufmerksamkeit gehegt, inwiefern andere mich wohl erkennen möchten, damit ich in und an ihnen, wie an so viel Spiegeln, über mich selbst und über mein Inneres deutlicher werden könnte." – Schriften zur Natur- und Wissenschaftslehre – Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort
  • "Im eignen Auge schaue mit Lust, // Was Plato von Anbeginn gewusst; // Denn das ist der Natur Gehalt, // Dass außen gilt, was innen galt." – Zahme Xenien
  • "In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, // Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben." – Natur und Kunst (Sonett) zeno.org
  • "In der Jugend ist ihm ein froher Gefährte der Leichtsinn, // Der die Gefahr ihm verbirgt und heilsam geschwinde die Spuren // Tilget des schmerzlichen Übels, sobald es nur irgend vorbeizog." – Hermann und Dorothea, 1. Gesang Vers 93f.
  • "In diesem Sinne kann man solche Bücher wahrhaft erbaulich nennen, wie es der Roman, moralische Erzählung, Novelle und dergleichen nicht sein sollen: denn von ihnen als sittlichen Kunsterscheinungen verlangt man mit Recht eine innere Konsequenz, die, wir mögen durch noch so viel Labyrinthe durchgeführt werden, doch wieder hervortreten und das Ganze in sich selbst abschließen soll." – Schriften zur Literatur – Der deutsche Gil Blas
  • "Indessen nehme ich für bekannt, dass eine Frau herrscht und herrschen muss; daher, wenn ich ein Frauenzimmer kennen lerne, gebe ich nur darauf acht, wo sie herrscht; denn dass sie irgendwo herrsche, setze ich voraus." – Die guten Weiber / Seyton
  • "Ist das Geschäft vollbracht, kommt Zeit zum Schmuck." – Elpenor / Evadne
  • "Ist denn die Wahrheit ein Zwiebel, von dem man die Häute nur abschält? // Was ihr hinein nicht gelegt, ziehet ihr nimmer heraus." – Xenien 56 – Analytiker
  • "Ja, mit dem besten Willen leisten wir // So wenig, weil uns tausend Willen kreuzen." – Natürliche Tochter, 1. Akt, 5. Szene / König, Vers 415
  • "Jede Gattung Menschen, die Uniform trägt, imponiert dem großen Haufen und weiß sich ihres Vorzugs meistens sehr gut zu bedienen." – Theatralische Sendung III,1
  • "Jedem redlichen Bemühn // Sei Beharrlichkeit verliehn!" – Sprüche
  • "Jedem Tier und jedem Narren haben die Götter seine Verteidigungswaffen gegeben." – Die Vögel / Treufreund
  • "Jeglichen Schwärmer schlagt mir ans Kreuz im dreißigsten Jahre, // Kennt er nur einmal die Welt, wird der Betrogne der Schelm." – Venezianische Epigramme, 52
  • "Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?" – Mignon
  • "Kind, ich bedaure dich, du bist nicht mehr zu retten, // Da du dein Elend liebst; du klirrst mit deinen Ketten // Und überredest dich, es sei Musik." – Die Laune des Verliebten, 1. Auftritt / Egle
  • "Knaben liebt ich wohl auch, doch lieber sind mir die Mädchen, // Hab ich als Mädchen sie satt, dient sie als Knabe mir noch." – Venezianische Epigramme – CXLIII.
  • "Lachen, Weinen, Lust und Schmerz sind Geschwisterkinder." – Neugriechische Liebe-Skolien, 2
  • "Leidend lernt ich viel." – Stella, 4. Akt / Cäcilie
  • "Macht's einander nur nicht sauer, // Hier sind wir gleich, Baron und Bauer." – Gedichte 1827 – Sprichwörtlich
  • "Man lebt nur Einmal in der Welt, hat nur Einmal diese Kräfte, diese Aussichten, und wer sie nicht zum besten braucht, wer sich nicht so weit treibt als möglich, ist ein Tor." – Clavigo / Carlos, 1. Akt
  • "Nach unserer Überzeugung gibt es kein größeres und wirksameres Mittel zu wechselseitiger Bildung als das Zusammenarbeiten überhaupt." – Über die Entstehung des Festspiels zu Ifflands Andenken, – Schriften zur Literatur – Weimar im Mai 1815, Morgenblatt für gebildete Stände, 18. März 1816
  • "Nennen wir nun Shakespeare einen der größten Dichter, so gestehen wir zugleich, dass nicht leicht jemand die Welt so gewahrte wie er, daß nicht leicht jemand, der sein inneres Anschauen aussprach, den Leser in höherm Grade mit in das Bewußtsein der Welt versetzt. Sie wird für uns völlig durchsichtig, wir finden uns auf einmal als Vertraute der Tugend und des Lasters, der Größe, der Kleinheit, des Adels, der Verworfenheit, und dieses alles, ja noch mehr, durch die einfachsten Mittel. Fragen wir aber nach diesen Mitteln, so scheint es, als arbeite er für unsre Augen, aber wir sind getäuscht: Shakespeares Werke sind nicht für die Augen des Leibes." – Schriften zur Literatur – Shakespeare und kein Ende I
  • "Nun so wäre denn endlich die Untersuchung in die Geheimnisse der Mathematik gehüllt, damit doch ja niemand so leicht wage, sich diesem Heiligtum zu nähern." – über Isaac Newtons "Optik"
  • "Nur diejenige Erzählung verdient moralisch genannt zu werden, die uns zeigt, dass der Mensch in sich eine Kraft habe, aus Überzeugung eines Bessern, selbst gegen seine Neigung zu handeln." – Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
  • "Paulus hat Dinge geschrieben, die die ganze christliche Kirche in corpore bis auf den heutigen Tag nicht versteht." – Brief des Pastors
  • "Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen..." – Reineke Fuchs 1.1.
  • "Rasch schlägt der Puls des jugendlichen Lebens, // Rasch schießt der Pflanze Trieb zum schlanken Kiel, // Die Jugend freut sich nur des Vorwärtsstrebens, // Versucht sich weit umher, versucht sich viel. // Der Kräfte Spielen ist drum nicht vergebens, // So kennt sie bald sich Umfang, Maß und Ziel: // Der Most, der gärend sich vom Schaum geläutert, // Er wird zum Trank, der Geist und Sinn erheitert." – Was wir bringen – Halle Sz. 3 / Lachesis
  • "Reden mag man noch so Griechisch, // Hörts ein Deutscher, der verstehts." – Paralipomena – Bruchstücke 154
  • "Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft, nach griechischer Schönheit, // Beides gelang dir, doch nie glückte der gallische Sprung." – Tabulae Votivae 63 – Deutscher Genius
  • "Schädliche Wahrheit, ich ziehe sie vor dem nützlichen Irrtum. // Wahrheit heilet den Schmerz, den sie vielleicht uns erregt." – Vier Jahreszeiten – Herbst
  • "Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!" – Gesang der Geister
  • "Shakespeare reicht uns im Gegenteil die volle reife Traube vom Stock, wir mögen sie nun beliebig Beere für Beere genießen, sie auspressen, keltern, als Most, als gegornen Wein kosten oder schlürfen, auf jede Weise sind wir erquickt." – Schriften zur Literatur – Calderons Tochter der Luft
  • "So lern auch diese Zweige [Lorbeer] tragen, die // Das Schönste sind, was wir dir geben können. // Wem einmal würdig sie das Haupt berührt, // Dem schweben sie auf ewig um die Stirne." – Tasso A I Sz 3 / Prinzessin Vs 523f.
  • "So wie in der Musik das richtige, genaue und reine Treffen jedes einzelnen Tones der Grund alles weiteren künstlerischen Vortrages ist, so ist auch in der Schauspielkunst der Grund aller höheren Rezitation und Deklamation die reine und vollständige Aussprache jedes einzelnen Worts." – Schriften zur Literatur, Regeln für Schauspieler, §3 14,72f.
  • "Sobald man spricht, beginnt man schon zu irren." – Spruch, Widerspruch
  • "Leider suchten alle nordischen Kirchenverzierer ihre Größe nur in der multiplizierten Kleinheit. Wenige verstanden diesen kleinlichen Formen unter sich ein Verhältnis zu geben; und dadurch wurden solche Ungeheuer wie der Dom zu Mailand, wo man einen ganzen Marmorberg mit ungeheuren Kosten versetzt und in die elendesten Formen gezwungen hat, ja noch täglich die armen Steine quält, um ein Werk fortzusetzen, das nie geendigt werden kann, indem der erfindungslose Unsinn, der es eingab, auch die Gewalt hatte, einen gleichsam unendlichen Plan zu bezeichnen." – Aus Goethes Brieftasche. 2. Dritte Wallfahrt nach Erwins Grabe im Juli 1775. zeno.org
  • "Tod ist Trennung, Dreifacher Tod Trennung ohne Hoffnung wiederzusehen." – "Drei Oden"
  • "Übers Niederträchtige niemand sich beklage; denn es ist das Mächtige, was man dir auch sage." – Wanderers Gemütsruhe 1814-1815
  • "Um es in der Aussprache zur Vollkommenheit zu bringen, soll der Anfänger alles sehr langsam, die Silben, und besonders die Endsilben, stark und deutlich aussprechen, damit die Silben, welche geschwind gesprochen werden müssen, nicht unverständlich werden." – Schriften zur Literatur, Regeln für Schauspieler, § 14
  • "Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." – Der Erlkönig
  • "Und bring', da hast du meinen Dank // Mich vor die Weiblein ohn' Gestank. // Mußt alle garst'gen Worte lindern, // Aus Scheißkerl Schurken, aus Arsch mach Hintern, // Und gleich' das Alles so fortan, // Wie du's wohl ehmals schon getan." – 1773 an w:Friedrich Wilhelm Gotter bei Übersendung der zweiten, im Selbstverlag publizierten Fassung des „Götz von Berlichingen“. „Berliner Ausgabe“ 1960 ff. bei zeno.org; Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Band 56, Cotta 1842, S. 66 books.google mit der Antwort Gotters
  • "Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, // Gab mir ein Gott, zu sagen wie ich leide." - Torquato Tasso, V, 5 / Tasso. In: Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand, Neunter Band, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1828, S. 244, Google Books
  • "Und wer des Knäuels zartes Ende hält, // Der schlingt sich wohl durchs Labyrinth der Welt." – Die ersten Erzeugnisse der Stotternheimer Saline / Geognosie
  • "Und wie der Dichter eher ist als der Kritiker, so müssen wir auch vieles sehen, lesen und hören, ehe wir uns einfallen lassen wollen zu urteilen." – Theatralische Sendung II,2
  • "Von Verdiensten, die wir zu schätzen wissen, haben wir den Keim in uns." – Zum Shakespeares Tag, 14. Oktober 1771
  • "Wäre die Schweiz flach wie ein Pfannkuchen, wäre sie größer als Preußen." – Tag- und Jahreshefte, 1803
  • "Wär nicht das Auge sonnenhaft, // die Sonne könnt es nie erblicken. // Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, // Wie könnt uns Göttliches entzücken?" – Zahme Xenien
  • "Was dem Auge dar sich stellet, // Sicher glauben wir's zu schaun; // Was dem Ohr sich zugesellet, // Gibt uns nicht ein gleich Vertraun; // Darum deine lieben Worte // Haben oft mir wohlgetan; // Doch ein Blick am rechten Orte, // Übrig lässt er keinen Wahn." – Gedicht Aug' um Ohr
  • "Was ist unser höchstes Gesetz? Unser eigener Vorteil." – Der Groß-Cophta / Graf Domherr
  • "Wen ergötzt nicht die Ansicht großer theatralischer Ballette?" – Zahn's Ornamente und Gemälde aus Pompeji, Herculanum und Stabiä. Goethe's Sämmtliche Werke, Band 4. Paris 1836. S. 618, 620 Google Books
  • "Wenn ich bedenke, wie man wenig ist, // Und was man ist, das blieb man andern schuldig." – Torquato Tasso
  • "Wer Waffen schmiedet, bereitet Krieg und muss davon der Zither Klang nicht erwarten." – Achilleis / 1. Gesang
  • "Wie im Auge mit fliegenden Mücken, // So ists mit Sorgen ganz genau, // Wenn wir in die schöne Welt hinein blicken, // Da schwebt ein Spinnweben-Grau." – Zahme Xenien VI
  • "Wie über die Menschen, so auch über die Denkmäler lässt sich die Zeit ihr Recht nicht nehmen." – Die Wahlverwandschaften II, 2
  • "Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!" – Erinnerung
  • meist zitiert als: Warum in die Ferne schweifen? […]
  • "Wir heißen euch hoffen." – Symbolum
  • "Wo ist einer, der sich quälet // Mit der Last, die wir getragen? // Wenn es an Gestalten fehlet, // Ist ein Kreuz geschwind geschlagen. // Pfaffenhelden singen sie, // Frauen wohl empfohlen, // Oberleder bringen sie, // Aber keine Sohlen." – Auf den Kauf
  • "Wo die Geselligkeit Unterhaltung findet, ist sie zu Hause." – Tag- und Jahreshefte, 1802
  • "Worte sind des Dichters Waffen." – Deutscher Parnass
  • "Zerronnen // Wie gewonnen." – Reineke Fuchs 1, 160f
  • "Zwischen der Wieg und dem Sarg wir schwanken und schweben // Auf dem großen Kanal sorglos durchs Leben dahin." – Venezianische Epigramme 8

Fälschlich zugeschrieben

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  • "An unmöglichen Dingen soll man selten verzweiflen, an schweren nie. Card. Buon." - vermutlich Kardinalstaatssekretär Ignazio Gaetano Boncompagni-Ludovisi, zitiert in Goethe: Notizen aus Italien. In: Italienische Reise. Teil 1, Hrsg. Christoph Michel, Hans-Georg Dewitz, Deutscher Klassiker Verlag, Frankfurt am Main 1993, S. 796 books.google
  • "Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren." - Seit 2004 vor allem in Traueranzeigen vielfach ohne nähere Quellenangabe Goethe zugeschrieben. Die Sentenz geht aber offensichtlich auf Ludwig Ganghofers Roman Das Schweigen im Walde zurück. Dort findet sich folgender Dialog: „ … als Mensch ist er ein fester und ganzer Mann gewesen! Das hat er bewiesen, als er starb!“ // „Sie haben Ihren Vater verloren?“ // „Verloren?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein! Was man zu tiefst in seinem Herzen besitzt, was mit uns verbunden ist in jedem Gedanken und Gefühl … das kann man nicht verlieren. Er starb … und das ist doch nur ein Wort, das den Überlebenden wehthut … mehr ist es nicht!“ (Die Gartenlaube, 1899 Heft 3, S. 79 de.wikisource. In späteren Ausgaben „tief“ statt „zu tiefst“: Sechstes Kapitel projekt-gutenberg. Vgl. falschzitate.blogspot.com

Zitate mit Bezug auf Johann Wolfgang von Goethe

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  • "Der Kaiser winkt mir heranzukommen. Ich bleibe in schicklicher Entfernung vor ihm stehen. Nachdem er mich aufmerksam angeblickt, sagte er: vous êtes un homme." – Johann Wolfgang von Goethe: Unterredung mit Napoleon. 1808. Skizze. In: Goethe's nachgelassene Werke, Zwanzigster Band, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1842, S. 277, Google Books. Das Gespräch mit Kaiser Napoléon Bonaparte fand am 2. Oktober 1808 im Rahmen des Erfurter Fürstenkongresses statt. Napoléons französischer Ausruf kann übersetzt werden als: "Ihr seid ein Kerl."
  • "Die Deutschen haben die Manie, sämtliche Völker erlösen zu wollen. Parzival mit dem Maschinengewehr. Man fragt sich nur, wieso Goethe in diesem Lande existieren konnte." – Walter Hasenclever. Die Rechtlosen. Roman. in: Gedichte, Dramen, Prosa. Hrsg. Kurt Pinthus. Rowohlt Reinbek 1963. Seite 405
  • "Es hat mich ergriffen, daß es für diesen Großen unter den geistig Schaffenden keine Arbeit gab, die er unter seiner Würde hielt, keine praktische Beschäftigung, von der er sagte, daß andere nach ihrer Gabe und Bestimmung sie besser tun könnten als er, sondern daß er darauf aus war, die Einheit seiner Persönlichkeit in dem Nebeneinander von praktischem Tun und geistigem Gestalten zu verwirklichen." - Albert Schweitzer, Ansprache bei der Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt am 28. August 1928. In: Ders.: Goethe. Vier Reden, C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1950, S. 12 books.google
  • "Französische Revolution, Fichtes Wissenschaftslehre und Goethes Wilhelm Meister sind die größten Tendenzen der Zeit." – Friedrich Schlegel
  • "Goethe verwirft Rauchen und Schnupfen. Wegen des Rauchens hat er Recht; ich rauche auch täglich nur ein Paar Pfeifen. Das Rauchen, sagt er, macht dumm; es macht unfähig zum Denken und Dichten. Es ist auch nur für Müßiggänger, für Menschen, die Langeweile haben, die ein Drittteil des Lebens verschlafen, ein Drittteil mit Essen, Trinken und anderen notwendigen oder überflüssigen Dingen hindudeln, und alsdann nicht wissen, obgleich sie immer vita brevis sagen, was sie mit dem letzten Drittteil anfangen sollen. Für solche faulen Türken ist der liebevolle Verkehr mit den Pfeifen und der behagliche Anblick der Dampfwolke, die sie in die Luft blasen, eine geistvolle Unterhaltung, weil sie ihnen über die Stunden hinweghilft. Zum Rauchen gehört auch das Biertrinken, damit der erhitzte Gaumen wieder abgekühlt werden. Das Bier macht das Blut dick und verstärkt zugleich die Berauschung durch den narkotischen Tabaksdampf. So werden die Nerven abgestumpft und das Blut bis zur Stockung verdickt. Wenn es so fortgehen sollte, wie es den Anschein hat, so wird man nach zwei oder drei Menschenaltern schon sehen, was diese Bierbäuche und Schmauchlümmel aus Deutschland gemacht haben. An der Geistlosigkeit, Verkrüppelung und Armseligkeit unserer Literatur wird man es zuerst bemerken, und jene Gesellen werden dennoch diese Misere höchlich bewundern. Und was kostet der Greuel. Schon jetzt gehen 25 Millionen Taler in Deutschland in Tabaksrauch auf. Die Summe kann auf 40, 50, 60 Millionen steigen. Und kein Hungriger wird gesättigt und kein Nackter gekleidet. Was könnte mit dem Gelde geschehen! Aber es liegt auch in dem Rauchen eine arge Unhöflichkeit, eine impertinente Ungeselligkeit. Die Raucher verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honneten Menschen, der nicht zu seiner Verteidigung zu rauchen vermag. Wer ist denn im Stande, in das Zimmer eines Rauchers zu treten, ohne Übelkeit zu empfinden? Wer kann darin verweilen, ohne umzukommen?" – Heinrich Luden, Rückblicke in mein Leben
  • "Ich hörte ihn oft behaupten: ein Kunstwerk, besonders ein Gedicht, das nichts zu erraten übrig ließe, sei kein wahres, vollwürdiges, seine höchste Bestimmung bleibe immer: zum Nachdenken aufzuregen, und nur dadurch könne es dem Beschauer oder Leser recht lieb werden, wenn es ihn zwänge, nach eigener Sinnesweise es sich auszulegen und gleichsam ergänzend nachzuschaffen." – Friedrich von Müller
  • "Johann Wolfgang von Goethe ist wirklich ein Mann, dessen Liebe kein edles Herz zu erwerben sich schämen darf. Je näher ich ihn kennenlerne, je mehr innere Güte entdecke ich an ihm." – Christian Gottlob Voigt, Brief an Gottlieb Hufeland, 1784
  • "Goethe hält durch die Macht seiner Werke die Entwicklung der deutschen Sprache wahrscheinlich zurück." – Franz Kafka, Tagebücher, 25. Dezember 1911. In: Tagebücher 1910-1923, Hrsg. Max Brod, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3436023515, gutenberg.spiegel.de
  • "Licht war seine letzte Forderung, eine halbe Stunde vor dem Ende befahl er: Die Fensterladen auf, damit mehr Licht eindringe." – Friedrich von Müller, 22. März 1832
  • "Nach meiner innigsten Ueberzeugung kommt kein anderer Dichter ihm an Tiefe der Empfindung und an Zartheit derselben, an Natur und Wahrheit und zugleich an hohem Kunstverdienste auch nur von weitem bei. Die Natur hat ihn reicher ausgestattet als irgendeinen, der nach Shakspeare aufgestanden ist. Und außer diesem, was er von der Natur erhalten, hat er sich durch rastloses Nachforschen und Studium mehr gegeben als irgendein anderer." - Friedrich Schiller an Charlotte von Schimmelmann, 23. November 1800. In: Blätter für literarische Unterhaltung, Erster Band, Nr. 17 vom 22. April 1858, S. 42, Google Books
  • "Natürlich können Drogen die künstlerische Arbeit befeuern, das weiß man von Goethe, Freud, Bukowski und vielen anderen. Aber die haben eben auch die Regel befolgt: Im Rausch schreiben, nüchtern gegenlesen." – Udo Lindenberg, über Goethe, Sigmund Freud und Charles Bukowski, Stern Nr. 13/2008 vom 19. März 2008, S. 214
  • "Schillers Dichtungen sind für die Musik äußerst schwierig. Der Tonsetzer muß sich weit über den Dichter zu erheben wissen. Wer kann das bey Schiller? Da ist Göthe viel leichter!" – Ludwig van Beethoven, überliefert von Carl Czerny: Anekdoten und Notizen über Beethoven [Manuskript, 1852]. In: Über den richtigen Vortrag der sämtlichen Beethoven'schen Klavierwerke, Hrsg. Paul Badura-Skoda, Universal-Edition, Wien 1963, S. 19 books.google
  • "Schopenhauer, der letzte Deutsche, der in Betracht kommt (– der ein europäisches Ereigniss gleich Goethe, gleich Hegel, gleich Heinrich Heine ist, und nicht bloß ein lokales, ein "nationales"), ist für einen Psychologen ein Fall ersten Ranges: nämlich als bösartig genialer Versuch, zu Gunsten einer nihilistischen Gesammt-Abwerthung des Lebens gerade die Gegen-Instanzen, die grossen Selbstbejahungen des "Willens zum Leben", die Exuberanz-Formen des Lebens in's Feld zu führen." – Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Streifzüge eines Unzeitgemässen, S. 21.
  • "Seine größte Tugend war seine Neugier – dieser Mann wollte tatsächlich etwas wissen, wollte alles durchstreifen, auskosten, herauskriegen. Noch dort, wo er irrte, war er groß." – Hannes Stein, Goethe war der Beste. In: Immer Recht haben. Frankfurt am Main, 2008, S. 57. ISBN 978-3-8218-0963-2
  • "Seit ich fühle, habe ich Goethe gehaßt, seit ich denke, weiß ich warum." – Ludwig Börne, Briefe aus Paris. 14. Brief, Paris, Mittwoch, den 17. November 1830. Aus: Sämtliche Schriften. Neu bearbeitet und hg. von Inge und Peter Rippmann, Bd. 1-3, Düsseldorf: Melzer-Verlag, 1964. Band 3, S. 71.
  • "So scherzte er (Goethe) einmal, als von den Engländern und ihrer undeutlichen, sylbenverschluckenden Aussprache die Rede war: sie schienen so hungrig und schwer zu sättigen, daß sie zu den Speisen auch noch Sylben verschlingen müßten, wie die Vögel noch Sand und Steinchen, um der Verdauung nachzuhelfen." – Friedrich Wilhelm Riemer, Mittheilungen über Goethe. 1. Band. Berlin: Duncker und Humblot, 1841. S. 404f. Google Books
  • "Wenn mein Sohn von Frankfurt nach Mainz reist, so bringt er mehr Kenntnis heim als andere aus Amerika." – Katharina Elisabeth Goethe, Mutter
  • "Wer dichten will, der täte gut, er macht' es so, wie Goethe tut!" – Erich Mühsam, Schüttelreime

Goethe BA: Goethe. Berliner Ausgabe, hg. vom Aufbau/Siegfried Seidel: Poetische Werke [Bd. 1-16]; Kunsttheoretische Schriften und Übersetzungen [Bd. 17-22], Berlin: Aufbau, 1960 ff. In: Digitale Bibliothek Band 4: Goethe, Berlin 1998, ISBN 3-932544-30-7 und zeno.org

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